Hallo,
also sollte unser Erwartingswert die Anzahl der Versuche sein, bei denen die Erfolgswahrscheinlichkeit 50% beträgt.
von diesem Irrtum solltest Du Dich schleunigst befreien. Das wäre nur bei einer Zufallsgröße mit einer symmetrischen Wahrscheinlichkeitsverteilung richtig – eine Eigenschaft, die praktisch nie erfüllt ist.
Kann auch sein, dass wir beide uns Irren und das Internet recht hat.
Das Internet-Dingens 1 – (1 – x )y oder in der bekannteren Form 1 – (1 – p )n ist die richtige Formel für ein anderes Problem, nämlich die Antwort auf die Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit man in einer Serie aus n Versuchen wenigstens einen Treffer erzielt, wenn p die Trefferwahrscheinlichkeit bei einem Einzelversuch ist. Für Deine Aufgabe ist diese Formel irrelevant.
Die korrekte Antwort auf Deine Frage lautet gemäß der Definition des Erwartungswertes:
⟨n⟩ = ∑ k p (1 – p)k – 1 wobei ∑ von k = 1 bis ∞ summiert
Das ist der Erwartungswert (oder Mittelwert) der Serienlänge n. Er ist nicht identisch mit der am häufigsten auftretenden Serienlänge (dem sogenannten Modalwert) und auch nicht mit der Serienlänge, bei der „die eine Hälfte drüber- und die andere drunterliegt“ (dem sogenannten Median- oder Zentralwert).
Der Ausdruck p (1 – p)k – 1 gibt die Wahrscheinlichkeit dafür an, das Geschenk beim k-ten Versuch zu bekommen. Das Ergebnis der ⟨n⟩-Formel ist, wie schon gesagt, ⟨n⟩ = 1/p.
Gruß
Martin