Erziehungsfehler wiederholen - oder auch nicht ... wie abändern ?

Hallo,

mich beschäftigt schon länger und auch immer wiederkehrend ein Thema.

Man wiederholt ja oft in der Erziehung Dinge, die man selber erlebt hat. Das sind schöne Sachen und Rituale, die ich gerne weitergebe, weil ich die als Kind selbst toll fand. 

Manches entwickelt sich auch neu, wie man es möchte. Wie zB das umgehen miteinander in Lernsituationen, Abendrituale, etc. 

Leider ist es so, das ich speziell einige Dinge als Kind seht schlimm fand. Und im Nachhinein gesehen auch. Sehe ich das bei anderen, finde ich das furhctbar, fällt mir auch sofort negativ auf. 
Noch viel schlimmer ist, das ich die selber wiederhole… Ich meine spezielle Wortwendungen, Handlungsweisen etc. 
Und ich finds furchtbarer, je länger das so ist. Nur : ich schaffe das nicht, das auszumerzen. Nicht immer jedenfalls. Mein Vater war oft sehr kühl, fordernd und wenig positiv (nicht „du schaffst das schon“, sondern „wie kannst du nur“ ), war in Stress- und Konfliktsituationen sehr aufbrausend, niedermachend etc. Wenn ich Ärger hatte, war ihm meine Gefühlslage echt egal, hauptsache ich funktionierte. 

Und so schlimm ich das fand, auch mir passiert das. Ich meine, ich lobe mehr, ich versuche auch mehr zu erklären, kann mich auch entschuldigen und Fehler zugeben. Ich frage nach, warum meine Kinder sich verhalten, warum sie da ein Problem hatten in manchen Situationen. 

Aber trotzdem , wenn es stressig wird, wenn die Kinder nicht hören, andere Wege nicht funktionieren ( wie erklären, Vorbild sein, usw), dann reeagiere ich über. Werde laut, manchmal auch unfair . Und ich finde , oft zu wenig liebevoll.  (mensch, tausendmal schon gesagt, wieso kannst du dir das nciht merken, bist doch kein baby mehr… Das kann doch nciht so schwer sein — )- sondern halt aufbrausend, manchmal auch völlig ungerechtfertigt. Wenn dann zum 6. mal der Kakao über den tisch fließt, oder oder oder. 

Ich merke das, aber trotzdem kann ich es nicht anders machen in solchen Situationen. Und merke, das das natürlich auch abfärbt, auch meine Kinder  neigen manchmal zum Jähzorn. Ob anerzogen oder auch vererbt, ist ja egal. Nur - wenn ich das nicht anders mache, bzw es schaffe das abzzlegen, wie sollen die das erlernen ? 

Mich stört vor allem, das meine Kinder mich manchmal auch anlügen - ichhabe angst, das sie das tun, weil sie angst vor ärger haben. (mein sohn sagt, er hat keine angst vor mir, aber will nicht irgendwelche sachen verboten bekommen, auch wenn das richtig wäre) . Ich selber habe meinen Eltern aus Angst vieles verschwiegen, mir das leben dadurch schwer gemacht, bei meinen Kindern will ich das anders - sie sollen mir alles sagen können … Als Familie steht man das doch alles durch, oder sollte man zumindest. 

Ich habe meine Vergangneheit aufgearbeitet, war auch schon bei Beratungsstellen, aber irgendwie fruchtet das nicht. Ratschläge wie rausgehen, bis 10  zählen, soweit komme ich manchmal einfach nicht, und in manchen situationen funktioneirt das echt nicht. 

Versteht mich nicht falsch, viele Dinge die mir so passiert sind, habe ich so nicht weitergegeben, körperliche Gewalt zb. Oder Schuldruck, Zwang (in bestimmte vereine zu gehen)  etc. 

Aber meine Art mit Stresssituationen und ganz besonders der eigenen Hilflosigkeit umzugehen, finde ich furchtbar und möchte das so gerne ändern… 

Meist denke ich mir, da jetzt mal das Kind zu umarmen, fünfe grade sein zu lassen, wäre besser , aber trotzdem mecker ich eher, weil ich anders nicht kann. Ich habe dann wie eine Art Sperre in mir----. 

Wenn ich das nicht abstellen / ändern kann, wer denn dann ? Möchte das meine Kids sich später an uns positiv erinnern und auch positiv erziehen… 

Kenne auch einige andere Mütter/väter, denen das ähnlich geht… 

Was macht es uns so schwer, sich zu ändern in Erziehungsfragen ? 
Was steckt dahinter ? Wie ändert man das ab ??  

Habt ihr da ideen zu ? 

Lg Brenna

Hallo,

Noch viel schlimmer ist, das ich die selber wiederhole… Ich
meine spezielle Wortwendungen, Handlungsweisen etc. 
Und ich finds furchtbarer, je länger das so ist. Nur : ich
schaffe das nicht, das auszumerzen.

Ich weiß, was Du meinst. Ich schätze, jeder hat Erfahrungen aus der Kindheit, die er/sie nicht weitergeben möchte.
Sich dessen bewusst sein und sich bemühen ist der erste Schritt.

Und so schlimm ich das fand, auch mir passiert das. Ich meine,
ich lobe mehr, ich versuche auch mehr zu erklären, kann mich
auch entschuldigen und Fehler zugeben. Ich frage nach, warum
meine Kinder sich verhalten, warum sie da ein Problem hatten
in manchen Situationen. 

Aber trotzdem , wenn es stressig wird, wenn die Kinder nicht
hören, andere Wege nicht funktionieren ( wie erklären, Vorbild
sein, usw), dann reeagiere ich über. Werde laut, manchmal auch
unfair . Und ich finde , oft zu wenig liebevoll.  

Sich auch in Stresssituationen unter Kontrolle zu halten ist schwer - manchmal ist es dann besser, die Situation erstmal zu verlassen und sich zu beruhigen. Ein solcher Abgang sollte aber erklärt werden, sonst wirkt er an sich negativ, desinteressiert.

Ich merke das, aber trotzdem kann ich es nicht anders machen
in solchen Situationen. Und merke, das das natürlich auch
abfärbt, auch meine Kinder  neigen manchmal zum Jähzorn. Ob
anerzogen oder auch vererbt, ist ja egal. Nur - wenn ich das
nicht anders mache, bzw es schaffe das abzzlegen, wie sollen
die das erlernen ? 

Du hast völlig recht. Aber wir können alle nicht aus unserer Haut raus. Nur versuchen, es möglichst besser zu machen.
Meine Eltern z.B. stammten noch aus Generationen, in denen Kinder ihre Eltern siezten, Prügel waren normale Erziehungmethode, auch meiner Eltern, sich bei Kindern entschuldigen ein Unding.
Meine Mutter war immerhin fair und berechenbar und wenns Not tat immer ansprechbar. Vermutlich habe ich mehr von Ihr übernommen, als von meinem schwierigeren, wohl von Kriegserfahrungen geplagten Vater.

Ich fand etliches richtig Furchtbar und konnte das bei meinen Kindern vermeiden. Habe ein gutes, offenes Verhältniss zu Beiden, trotz Stress während der Pubertät.
Habe meine Kinder nie geschlagen, habe mich nach ungerechtfertigten Anschuldigungen / Verdächtigungen entschuldigt - und das haben die Kinder gut übernommen. Sie können sich auch entschuldigen.
Staune manchmal positiv über die Beiden, die jetzt fast erwachsen sind.

Mich stört vor allem, das meine Kinder mich manchmal auch
anlügen -

einerseits kommt das ab Pubertät immer mal vor. Vorher auch, wenn sie Kekse oder Geld für Süßkram geklaut oder sonst etwas Verbotenes gemacht haben. Machen Kinder halt mal.
Jeder lügt mal (schon aus Höflichkeit) und die meisten Menschen haben auch mal etwas geklaut oder sonst etwas Verbotenes getan. Ich bin als Kind gern aufs Dach unseres Stalls geklettert, habe meinen Katzen schon mal Milch von den Kühen abgezweigt, Bonbons aus Mutters Vorrat geklaut etc. Und bei Nachfragen habe ich nat. alles abgestritten. Niemand will Ärger.
Man kann nicht erwarten, dass die eigenen Kinder perfekte Menschen sind.
Kinder probieren noch rum, testen die Grenzen aus. Ich halte das für normal. Man muss Ihnen klar machen, welche Folgen z.B. Diebstahl haben kann oder auch Lügen, aber man muss nicht gleich ein Drama daraus machen oder sich großartig aufregen.

Ich habe meine Vergangneheit aufgearbeitet, war auch schon bei
Beratungsstellen, aber irgendwie fruchtet das nicht.
Ratschläge wie rausgehen, bis 10  zählen, soweit komme ich
manchmal einfach nicht, und in manchen situationen
funktioneirt das echt nicht. 

Sorry, einen besseren Trick, als erstmal rausgehen, notfalls eine Runde um den Block zu Fuss, kenne ich auch nicht. Bei mir hat das nötigenfalls funktioniert, später, nach mehr Übung reichte meist Grenziehung um Ausraster meinerseits zu vermeiden.
Z.B. Mathelernen mit meiner 12 Jährigen Tochter. Der reine Horror. Sie hörte nicht zu, schrie sofort genervt rum, die Lehrer und ich waren Schuld, alles war falsch, es ging nicht so, wie man es erklärte etc.

Wenns mich richtig genervt hat, habe ich mich schlicht geweigert, weiter so mit ihr zu arbeiten und gesagt, sie möge erstmal allein über das Problem nachdenken und sich dann wieder melden. So hatte auch ich eine Ausszeit - die dringend nötig war. Und sie auch.
Mathe klappte dadurch nicht viel besser, aber ich konnte vermeiden, selbst unfair und laut zu werden.
Habe schließlich eine gute Nachhilfe gefunden. Damit lief das Prima, die Schule insgesamt besser und auch die Stimmung hob sich.

Versteht mich nicht falsch, viele Dinge die mir so passiert
sind, habe ich so nicht weitergegeben, körperliche Gewalt zb.
Oder Schuldruck, Zwang (in bestimmte vereine zu gehen)  etc. 

Das ist doch schon eine ganze Menge.
Klopf Dir auch mal ordentlich selbst auf die Schulter für das, was Du besser gemacht hast. Das muss mal sein und gibt ev. auch Kraft, es noch besser zu machen.
Du kannst ja nicht immer nur die schlechten Seiten betrachten. Damit ziehst Du dich nur selbst runter.

Meist denke ich mir, da jetzt mal das Kind zu umarmen, fünfe
grade sein zu lassen, wäre besser , aber trotzdem mecker ich
eher, weil ich anders nicht kann. Ich habe dann wie eine Art
Sperre in mir----. 

Und wenn Du einfach erstmal die Kinder nach ihrer Sicht fragst? Also statt meckern oder kommentieren, zuerst fragen und nachfragen, wie sie ein Problem sehen, wie es ihnen geht damit, was sie zur Lösung vorschlagen - und bedenke, auch da macht der Ton die Musik.

Erinnere Dich vorher oder überhaupt öfter an Deine eigenen Lügen, Dummheiten und Fehler, deiner Kinder- und Jugendsünden - mir hilft das immer, die Kinder besser zu verstehen, etliches nachsichtiger zu betrachten und mal Fünfe gerade sein zu lassen oder mich zumindest nicht überflüssig aufzuregen.

Wir waren ja beileibe auch keine Engel.

Alles Gute und viel Erfolg, Paran

Hi!

Was macht es uns so schwer, sich zu ändern in Erziehungsfragen

Was steckt dahinter ? Wie ändert man das ab ??  

Was mir gut hilft, ist folgendes: Respekt.

Wieso? Weil ich eine Person, die ich respektiere, niemals so anfahren oder anbrüllen würde - oder würdest du das mit deinem Chef oder der Bundeskanzlerin machen? :wink:

Also ich könnte selbst in großen Stressituationen meinen Chef nicht laut brüllend zusammenstauchen - da klappt die verloren geglaubte Eigenkontrolle plötzlich doch überraschend gut… :wink:))
Warum also nicht auch bei Kindern?

Damit es leichter fällt, das Kind nicht nur als Kind zu sehen, sondern als respektable Person, stelle ich mir das Kind als Erwachsenen vor, als „ebenbürtig“. Auch einen ebenbürtigen Erwachsenen kann man übrigens genauso gut erziehen, lenken und bei Sorgen trösten usw :wink:

Meine Einstellung rührt daher, da ich mich oft bei solchen Ausrastern meiner Eltern erniedrigt gefühlt habe. Ich habe dadurch verinnerlicht, daß man niederwertige Wesen oder einen Hund dermaßen anfahren/anbrüllen darf und kann, aber keine Person oder einen Menschen, den man respektiert. Ich habe übrigens nie beobachtet, daß meine Eltern solche krassen Aussetzer bei anderen (erwachsenen) Personen hatten.

Gruß

Hallo,

was Du beschreibst ist sicherlich das, was das Schwerste im Lernen an sich selber darstellt.

Man kann theoritisch sehr viel lernen- man kann Wissen erwerben- man kann sich selber ansehen…vor allem sehr gut „von weitem“- man kann Analysieren lernen und genaues Betrachten-- lernen, was die Metaebene ist und wie man mit ihr Situationen besser meistert.

All das- ist recht einfach…bis zu dem Punkt, wo der Mensch in sein Gefühl rutscht.
Bis dahin- kann er sich noch „retten“…sein Wissen, evtl sein Antrainiertes anwenden-- aber wenn er so richtig in seinem Gefühl hinein rutscht-- dann wirds schwierig!
Übrigens genau DER Grund, warum man sich aus einer heiklen Situation heraus nehmen sollte-- bis 10 zählen oder den Raum verlassen…es geht dabei nur darum, seinen Kopf vor sein Gefühl zu stellen und adäquater zu reagieren.

WENN man aber in sein Gefühl rutscht-- dann greifen uralte Muster…und aus denen wird reagiert…so tief eingebrannt, das der Mensch sich dabei sogar zusehen kann- und es doch nicht stoppen.

Und dabei kann man das Ganze durchaus langfristig ändern…aber es ist ein Weg.

Grundsätzlich geht es dabei mal wieder- um erkennen, aber auch hinfühlen.

Du hast von Deinem Vater berichtet, dass er in Konfliktsituationen niedermachend war.
Damit hast Du gelernt, dass ein Konflikt eine Abwertung Deinerseits bedeutet.
Diese Abwertung kann man nur ganz schwer aushalten…und so gibt man sie weiter-- an die Kinder!

Es geht hier um einen Teil in Dir, den Du selber ablehnst…Du fühlst dich abgelehnt, wenn es Konflikte gibt…ich würde es als Abwehrmechanismus beschreiben bei dem mithilfe von Projektion das eigene ungute Gefühl weggeschoben wird.

Dazu kommt als Mutter ja gerne das eigene Gefühl des Unvermögens…man muss immer perfekt sein, immer nachsichtig, immer liebevoll-- was überhaupt nicht möglich ist.

Wenn Du selber erleben kannst, wie sehr Dein inneres Kind in so einer Situation mit angesprochen wird-- dann kannst Du zuerst einmal Dich selber innerlich in den Arm nehmen und Dich Deinem inneren Kind zuwenden und Du wirst mit viel mehr Nachsicht auf Deine Kinder zugehen.

Allerdings- dauert das seine Zeit und es gehört schon viel dazu, sich so schonungslos und gefühlt anzusehen und erkennen.

Und ist Jähzorn nicht auch oft genug nur pure Hilflosigkeit und das Gefühl dazu?
Gibt es Alternativen in dem Moment- kann man hinterher mit dem Kind diese erarbeiten und damit aufzeigen (so das das Kind die Alternativen erlernen kann)?

Das Lügen…es ist doch auch Deine Interpretation, was dann etwas mit Dir macht.
Bis zu einem gewissen Grad werden alle Kinder mal lügen…weil es schlicht der einfachere Weg ist.

Wieso sprichst Du nicht ganz offen mit Deinen Kindern?
Erzähle ihnen, wie es Dir ging als Kind, wenn es Konflikte/Stress gab…wie Dein Vater dann zu Dir war…wie Du Dich gefühlt hast und wie Du Dich heute genauso dabei fühlst und deshalb so reagierst.

Erzähle ihnen von Deinen Lügen- warum, wieso und was es mit Dir gemacht hat…lass sie Anteil nehmen an Dir und öffne damit die Tür zu großer Offenheit.

Alles ist schonmal einfacher für alle, wenn verstanden wird- warum!
Man kann erklären, andere können verstehen…und Dein ständiges Gefühl, welches Dich ungut begleitet- kann einem guten Gefühl von Verständnis (für Dich) weichen.

Wir werden alle niemals perfekt sein!
Genauso ist es ja eine Sache des Charakters- ein impulsiver Mensch wird immer schneller reagieren als ein in sich Ruhiger. Auch da ist eine gewisse Nachsicht mit sich angebracht.

Ja es ist schwer, denn gerade Kinder berühren uns auf den tiefsten Ebenen des Herzens…da geht Kind mit Kind (in uns) in Kontakt, dazu erleben wir ähnliche, bekannte Situationen, dann die gefühlte Hierarchie über die Kinder (mit Fremden würden wir nie so reden)…dabei dann gegen die uralten Muster vorzugehen ist wirklich sehr schwierig.
Noch dazu sie erst einmal zu erkennen!
Was genau macht es in DEM Moment mit Dir? Was läuft in Dir dann ab?-- wenn das bis auf den Grund geklärt ist- kann man entlasteter weitergehen/- arbeiten.

Zuletzt möchte ich Dir noch das Buch „Schattenarbeit“ von Debbie Ford empfehlen.
Es kann helfen, die eigenen Anteile besser anzusehen, erkennen und anzunehmen- interessante Sichtweise ist es allemal.

lg kitty

Hai, Brenna,

soso - Du bist also kein perfekter Elter… und soll ich Dir mal was sagen: Du wirst nie ein perfekter Elter werden, niemals - und das ist gut so!

Wenn Du immer ruhig und gelassen bleibst - woher sollen die Kids dann wissen, daß man bei aller Liebe zu weit gehen kann? Daß man Dich emotional erreichen kann? Daß Du tatsächlich was für Deine Kinder fühlst und nicht nur sagst Du würdest fühlen? Woher soll denn ein Kind wissen, daß eine Lüge verletzt, wenn niemand „Aua“ schreit und statt dessen philosophische Vorlesungen zu Kants kategorischen Imperativ gehalten werden?

Wenn Du der perfekte Elter wärst, wärst Du ein Übermensch, ein vollkommenes Wesen - wie sollen Kinder sich denn davon mal lösen können? Wie sollen sie damit konkurrieren? Wie sollen sie erkennen können, daß Du ein Mensch bist? Wie sollen sie selbstbewußte Menschen werden, wenn sie im Schatten einer strahlenden Göttin aufwachsen?

Ich stehe auf dem Standpunkt, daß auch Eltern mal frustriert laut werden dürfen und ihre Kinder zusammenbrüllen - wichtig ist dabei, welche Worte man dabei benutzt („Du machst mich wahnsinnig!“ ist OK - „Du machst immer alles falsch!“ ist völlig daneben) und daß man sich hinterher wieder verträgt - Streit (mit! emotionaler Beteiligung) gehört zur Liebe dazu, auch zur Eltern-Liebe.

Dein Gör scheint gerade auszuprobieren, ob man sich auch mit Lügen durchs Leben mogeln und Konflikte so vermeiden kann - und Du bist der Test für diese Strategie. Also ist es jetzt Dein Job, die Konflikte durchzuziehen und Dein Kind hinterher immernoch zu lieben und das zu zeigen.

Gruß
Sibylle
PS: übrigens brülle ich auch Chefs oder Kunden zusammen, wenn sie ein Benehmen an den Tag legen, das eine solche Reaktion erfordert

Hallo Sibylle,

PS: übrigens brülle ich auch Chefs oder Kunden zusammen, wenn
sie ein Benehmen an den Tag legen, das eine solche Reaktion
erfordert

Wenn es Dir darum geht nur Deine Bedürfnisse durchzusetzen und keine Verbindung zum Gegenüber zu haben-- dann…funktioniert dieser Weg.
Das Gefühl von Verbindung, was uns allen aber gut tut-- das wirst Du kaum dabei haben.

Und wenn brenna sich ungut bei ihrem Verhalten fühlt- dann deshalb, weil sie sich damit nicht nur von sich „trennt“ sondern auch von ihren Kindern…- darunter hat sie als Kind gelitten, leidet jetzt darunter…und kann es mit dem genauen Gegenteil doch gut ändern.
Statt diesen ungesunden Mustern nur zu erliegen- einen anderen Weg gehen, der sich besser und vor allem- verbindend- anfühlt.

lg kitty

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Hai, Kitty,

Wenn es Dir darum geht nur Deine Bedürfnisse durchzusetzen und
keine Verbindung zum Gegenüber zu haben–
dann…funktioniert dieser Weg.
Das Gefühl von Verbindung, was uns allen aber gut tut-- das
wirst Du kaum dabei haben.

wie weit soll denn diese „Verbindung“ gehen? Symbiose? Totale Selbstaufgabe meinerseits?
Nee, nee, wenn jemand mehrfach und trotz ruhig vorgebrachtem Protests meine Grenzen überschreitet und mich damit verletzt, dann muß ich das sagen, notfalls eben auch laut - ich kann es niemandem zumuten, meine Gefühle per Telephatie ermitteln zu müssen.

Das heist ja nicht, daß ich meinen Gegenüber nieder mache, sondern, daß ich meinen Gefühlen Luft mache.

Und wenn brenna sich ungut bei ihrem Verhalten fühlt- dann
deshalb, weil sie sich damit nicht nur von sich „trennt“
sondern auch von ihren Kindern…- darunter hat sie als Kind
gelitten, leidet jetzt darunter…und kann es mit dem genauen
Gegenteil doch gut ändern.

Ich hatte eher das Gefühl, daß Brenna das mit der Lautstärke verbundene Niedermachen als Hauptproblem erinnert und das nicht weitergeben will; ich halte es für problematisch, wenn man die Korrektur des Fehlers (Niedermachen) übertreibt und alle nicht so rosaroten Reaktionen auf das Verhalten des Kindes irgendwie unterdrückt oder überspielt - ein Kind muß ja irgendwie merken, daß seine Handlungen Menschen verletzen können und da halte ich das „genaue Gegenteil“ für nicht zielführend.

Überhaupt geht es hier nicht um einen Dreijährigen, für den eine zornige Mutter eine existenzielle Bedrohung ist, sondern um einen 11-jährigen, der seinen individuellen Weg, mit seinen Mitmenschen umzugehen, finden muß und gerade die verschiedensten Methoden ausprobiert und deren Folgen und Grenzen erkennen lernt - da darf Mama auch mal der heilige Zorn packen…

…und ich halte ein gebrülltes „RRRRAAAAHHHH!!!“ für tausend mal besser, als ein ganz ruhiges „Du warst mein größter Fehler…“

Gruß
Sibylle

Hallo Sibylle,

ich verstehe Brennas Text so, dass es über das „normale Maß“ von Stress-haben und dann reagieren hinaus geht.
Sie schreibt selber von „ungerechtfertigt“ und „unfair“ und für mich klingt das auch nicht nach jemandem, der tief stapelt sondern gut reflektiert seine Grenzen erkennt- sowie nach Hilfe sucht, wie sie dem entgehen kann.

Sich seine Grenzen zu „erschreien“-- ist natürlich eine Möglichkeit-- irgendwie hat es sich dann wohl doch nicht so bewährt…sonst wäre das doch die alltägliche Form im Miteinander, oder ? :wink:

Ob Du den anderen mit dem Geschrei „nieder machst“-- solltest Du den Gegenüber mal erfragen-- Anschreien gilt definitiv als Gewaltmittel.
Es wird ja gerne als „Luft machen“ oder „ich bin wenigstens authentisch“ erklärt…es ist auf jeden Fall unbeherrscht und eskalierend und wird ganz sicher nur zu einem kurzen Erfolg führen- Glück für den, der nicht öfter mit denselben Menschen zu tun hat.

Einem 11jährigen, der seinen Weg finden muss mit Menschen umzugehen (was er "draußen"mit Sicherheit schon längst kann)-- kann es kein gutes Vorbild sein mit Brüllen etwas zu erreichen.
Außer…das soll er dann für sein Leben lernen!

LG kitty

Welche Erziehungsfehler?
Hallo,

dein einfaches, aber multiples Beispiel, die täglichen Lasten, mit ebenso einfachen Möglichkeiten der Erziehung reduziert beantwortet:

Wenn dann zum 6. mal der Kakao über den tisch fließt, oder oder oder.

  1. Lobend: Ich beschwichtige, erkläre die Mühen, die es mir bereitet, verstehe und kommuniziere die Unachtsamkeit, mach den Tisch sauber, stell ein neues Tässchen Kakao hin. Einfaches Ritual, aufwendig zwar, ergebnisoffenlos, aber in Erwartung des 7. Vorfalls gleicher Art in Kenntnis der mittlerweile auswendig beherrschten und vorzutragenden Erläuterungen dann irgendwie doch nicht so schlimm.

  2. Neutral: Ich mache den Tisch sauber, ohne Worte, und es gibt kein weiteres Tässchen Kakao. Ergebnisoffen, aber: Die Initiative des weiteren Vorgehens (Unachtsamkeit, Fragen wie „Wo bleibt jetzt denn der Kakao?“, …, eigene Gedanken machen) liegt nun beim Kind.

  3. Strafend: Ich „hau“ mal und lautstark auf den Tisch (nicht auf das Kind :smile:, mach den Tisch sauber, und es gibt kein weiteres Tässchen Kakao. Deadline. NoGo.

Unter der Annahme, dass ich derartige einfache Probleme durch einfache Maßnahmen wie kindgerechte Tasse oder außer Reichweite stellen nicht grundsätzlich lösen könnte, und keine anderen Gründe wie Behinderungen/Erkrankungen vorliegen:

Welche der drei Varianten ist ein Fehler im Sinne falsch? Keine. Und ebenso wenig ist keine richtig.
Denn es kommt a) auf die jeweilige Situation und b) auf die persönliche Souveränität an.

a) Situation
Sehr häufig ist die Situation durch Zeitfaktoren bestimmt: Ich muss zur Arbeit/zum Kochkurs/die Kinder in die Kita bringen/Einkaufen fürs Mittagessen usw.
In diese Zeitfenster müssen die Kinder integriert werden.

Es könnte Absicht dahinter stehen (Aufmerksamkeit wecken oder lass ich jetzt weg).

Ich habe andere, (vermeintlich) notwendigere Themen im Kopf wie Finanzierung/Finanzamt/doofe Kita-Leiterin o.ä…

Ich bin derzeit in einer schlechten Stimmung/burn-out-Phase/Partnerproblematik …

Fazit:
Ich bin für die Situation verantwortlich! Ich habe zu entscheiden. Und ich darf/muss dies! Aber:
Der Situation jeweils angemessen. Schließlich habe ich sie zu verantworten. Und Fall 3 kommt dann auch mal vor muss dann auch mal vorkommen…

Wo könntest du ansetzen hinsichtlich der Situationen mittel- oder langfristig???

b) Souveränität
Zur eigenen Souveränität gehört, dass man negative persönliche Erfahrungen nicht ausschließlich in das Gegenteil (s. oben 1) ändert. Auch negative Erfahrungen, wie die deinigen mit deinem Vater (du hast übrigens nichts über die „Erfolge“ und Resultate gewisser Maßnahmen erzählt), haben manch positiv prägenden Effekt. Aus Sicht des betroffenen Kindes erst einmal nicht, aber später kann man darüber nachdenken, inwieweit die eine oder andere Entscheidung in der jeweiligen Situation angemessen getroffen wurde. Da war nicht alles schlecht. Vermutlich.

Ich lese bei dir: In der Summe deiner Entscheidungen wirst du „ausgewogen“, im jeweiligen Einzelfall „angemessen“ reagieren.
Ich sehe bei dir: Keine grundsätzlichen Erziehungsfehler.

Deine Konflikte liegen in der Überbewertung der Vergangenheit. Dass du viel Zeit damit verwendest, um diese, letztendlich vergeblich, zu „bewältigen“. Sie haben mit der aktuellen Erziehung sehr wenig zu tun, aber du versuchst sie ohne Not mit hinein zu nehmen in deine Erziehungsweise, sie gar als Begründung für (d)ein - tatsächlich nicht vorliegendes - „Erziehungsversagen“ vorzuschieben. Lass sie einfach außen vor. Die Vergangenheit. Und nehme dir lieber mehr Zeit, deine aktuellen Erziehungsentscheidungen auf „situationsbedingt“ und „angemessen“ zu prüfen. Du wirst überrascht sein!

Franz

Jeder Mensch hat Emotionen und das ist auch gut so :wink:
Hi!

Ohne die anderen Postings gelesen zu haben:

Du bist auch immer noch ein Mensch. Und es ist keine falsche Botschaft an Kinder, wenn die sehen, dass Eltern eben nicht immer voller Verständnis sind, sondern auch mal einen schlechten Tag haben, wo sie gestresst sind und ihnen die Geduld ausgeht.

Kinder sollten lernen, mit solchen Emotionen bei anderen umzugehen. Denn nicht jeder Lehrer, nicht jeder Freund, nicht jeder Nachbar, nicht jeder Ausbilder wird sich später mal soviel Mühe geben, immer nur geduldig und verständnisvoll zu sein.

Solange du mit deinen Kindern darüber redest, dich sogar mal für einen Fehlgriff im Ton entschuldigen kannst und ihnen ansonsten Wertschätzung und Liebe entgegenbringst, solange ist dir nichts vorzuwerfen.

Und dass der Jähzorn deiner Kinder aus deinem Verhalten resultieren soll finde ich etwas hergeholt. Dafür kann es auch andere Gründe geben. Und es ist nicht falsch, wenn sie diese Emotionen auch mal ausleben. Du wirst mit ihnen sicher in einem ruhigeren Moment darüber reden, warum sie so zornig wurden und wie sie mit derlei Gefühlen in Zukunft umgehen können.

Also, ich sehe bei dir keine schwerwiegenden Erziehungsfehler. Erlaube dir, Fehler zu haben, wie jeder andere Mensch auch.

Alles Gute
Fo

Hallo,

Mich stört vor allem, das meine Kinder mich manchmal auch
anlügen - ichhabe angst, das sie das tun, weil sie angst vor
ärger haben. (mein sohn sagt, er hat keine angst vor mir, aber
will nicht irgendwelche sachen verboten bekommen, auch wenn
das richtig wäre) .

Mein Sohn ist gerade so ein Kandidat. Angst nicht, aber er meint ich meckere dann. Warum meckere ich? Weil ich immer sage, bloß nicht im Unterricht stören und Hausis oder alles aufschreiben damit es nicht vergessen wird. Ich kann ihm ja auch nicht helfen bzw. ihn daran erinnern wenn ich nicht sehe was zu tun ist. Aber weißt du, wenn ich das schon ein paar mal gesagt habe und er rafft es ums Verrecken nicht, dann meckere ich auch.

Aber meine Art mit Stresssituationen und ganz besonders der
eigenen Hilflosigkeit umzugehen, finde ich furchtbar und
möchte das so gerne ändern… 

Bei Stress meckere ich. Das ist so. Es gibt grundsätzliche Dinge/Regeln die für mich selbstverständlich sind und 11-jährige auch mal auf die Reihe kriegen sollten.

Meist denke ich mir, da jetzt mal das Kind zu umarmen, fünfe
grade sein zu lassen, wäre besser , aber trotzdem mecker ich
eher, weil ich anders nicht kann. Ich habe dann wie eine Art
Sperre in mir----. 

Ja das kenn ich auch. Ich versuche gerade mehr zu loben und merke dass es mir schwerer fällt als zu meckern.

Wenn ich das nicht abstellen / ändern kann, wer denn dann ?
Möchte das meine Kids sich später an uns positiv erinnern und
auch positiv erziehen… 

Du sprichst von mir

Was macht es uns so schwer, sich zu ändern in Erziehungsfragen

Was steckt dahinter ? Wie ändert man das ab ??  

Habt ihr da ideen zu ? 

Ich denke es ist bis zu einem gewissen Punkt gut dass du dich selbstkritisch siehst. Wenn das aber ausartet - ich weiß das, weil ich auch dazu neige zu grübeln - ist das frustrierend und führt dennoch zu nix. Wir neigen einfach zum Perfektionismus. Aber wer ist schon perfekt?

Man will dieses oder jenes in der Erziehung besser machen und hat das Gefühl man kommt nicht voran oder macht überspitzt gesagt alles falsch. Das Gefühl kenne ich . Und ich hasse es.

Man darf es nicht eskalieren lassen. Daher würd ich sagen, wenn du merkst dass du gestresst wirst: Abstand gewinnen. Wat weiß ich für eine Weile aus dem Zimmer, oder Fenster aufmachen, tief ein und ausatmen.

Ich selbst versuche positive Gedanken und Gefühle zu entwickeln. Dann denke ich dass wir doch froh sein können gesunde Kinder zu haben. Allein das zählt. Manchmal vergessen wir einfach was wirklich wichtig ist. In diesem Sinne, nicht aufgeben! Du bist nicht allein :smile:

wie abändern ? --> Helfen lassen

Noch viel schlimmer ist, das ich die selber wiederhole…

Das kann eine Therapie lindern. Man hat auf sein Unbewußtes im Bewußtsein nur wenig Zugriff, aber es ist sehr mächtig in Bezug auf die Handlungen oder Wahrnehmungen.

Nur : ich
schaffe das nicht, das auszumerzen.

Das ist normal.

Aber trotzdem , wenn es stressig wird, wenn die Kinder nicht
hören, andere Wege nicht funktionieren ( wie erklären, Vorbild
sein, usw), dann reeagiere ich über. Werde laut, manchmal auch
unfair . Und ich finde , oft zu wenig liebevoll.

Ich merke das, aber trotzdem kann ich es nicht anders machen
in solchen Situationen.

Das geht uns allen so. Wenn Du darunter leidest, und das tun viele, holf dir Hilfe. Das tun leider wenige. Daher wird Schrott immer weiter tradiert.

eher, weil ich anders nicht kann. Ich habe dann wie eine Art
Sperre in mir----. 

Drum. Ich kenne das, und Hilfe hilft. Sehr.

Kenne auch einige andere Mütter/väter, denen das ähnlich
geht… 

Na klar, ich sagte ja. Wir haben das alle.

Hau rein, ich denke an Dich.

Tilli

Hallo,

ich hatte den Eindruck, dass es Brenna um mehr, als nur mal Aufregen und menschlich normal ausrasten ging.

Es ist ihr sicher klar, dass Kinder nicht in einem „Gewächshaus der totalen Liebe“ aufwachsen können oder sollten.
Wenn ich das Problem richtig verstanden habe, regt sie sich über Sachen auf, die ihr garnicht so wichtig sind, meckert in einer Form, die nicht ihrer Meinung entspricht - halt sehr wie ihr Vater.
Und erfährt dadurch eine Entfernung von den Kindern, Vertrauensverlust.

Ich kann das Problem verstehen.
Es geht offensichtich nicht darum Supermama zu sein.
Es geht um echte Probleme.

Gruß, Paran

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Liebe Brenna, den Spruch, dass das, was wir am wenigsten haben wollen, immer wieder zu uns zurück kommt, den kennste ja sicher. Je mehr man sich innerlich sagt „ich will niemals so werden, wie meine Eltern“, desto mehr lebt man dann genau die Eigenschaften, die man bei den Eltern ablehnt. Sprich, deine Problematik spricht für noch unerlöste Themen mit deinen Eltern bzw. deinem Vater. Was hilft? Den Eltern zustimmen und auch sich selbst, so wie man eben ist. Dann kann man frei werden und sich anders verhalten. Ist natürlich alles theoretisch leicht gesagt, aber praktisch umgesetzt? Natürlich nicht so leicht, eher ein längerer Prozess. Ich würde dir zu Familienaufstellungen raten. Das hat mir bei meinen Themen sehr weitergeholfen. Schon mal von der Methode gehört? Falls nein, googel das mal, z. B. http://de.wikipedia.org/wiki/Familienaufstellung oder http://www.sorge-dich-nicht-liebe.de/familienaufstel…. Dir alles Gute auf deinem Weg wünscht Toewanda

Hallo Brenna,

Grundsätzlich ist es so, dass wir viel am Vorbild lernen und auch durch Versuch und Irrtum. Und dann stärkt Erfolg ein Verhalten.

Leider funktionieren die ollen Kamellen oft, deshalb ist es nicht so einfach diese abzulegen, vor Allem

wenn es stressig wird, wenn die Kinder nicht hören, ……

Ich habe die Erfahrung gemacht, es gibt andere Verhaltensweisen, die funktionieren sehr wohl – und sogar besser! Wenn ich in eine solche Situation kam habe ich erst einmal die Luft angehalten und einen inneren Standpunktwechsel durchgeführt: Ich habe mir gesagt: „Mein Kind kann also dies oder jenes noch nicht und muss es erst noch lernen, dafür bin ich zuständig!“ Das hat die Verantwortung bei mir gelassen, den Ärger aus der Situation genommen und ich konnte in Ruhe überlegen, was zu tun ist.

Danach konnte ich in Ruhe m it meinen Kindern reden und erklären, warum das von mir erwartete Verhalten das richtige ist. Da waren manchmal längere Gespräche notwendig, um die Kids zu überzeugen. Aber ich habe jedes Thema nur einmal erklärt. Danach wussten sie was richtig ist. Manchmal habe ich auch nachgefragt, ob sie neue Erkenntnisse hätten, die wir noch nicht besprochen hatten. Die haben aber schnell gemerkt, dass ich nicht alles fünfmal erkläre

Nun ist es hilfreich zu wissen, dass die Kinder nicht dafür da sind, die Beziehung zu pflegen. Für die Beziehung zum Kind sind immer die Erwachsenen zuständig und nicht das Kind! Wenn sich die Erwachsenen ärgern sind sie selbst dafür verantwortlich und nicht ein böses Kind! Ich habe immer wieder erlebt und erfahren, dass es andere Gründe sind, die den Ärger auslösen. Sei es, dass die Kinder etwas ausprobieren wie die Erwachsenen reagieren (sie nehmen die Erwachsenen dann als Vorbild und wenn die Erwachsenen dann ärgerlich reagieren werden sie als Kinder auch Grob und verletzend; so kommt viel Gewalt in die Schulen und zu den Jugendlichen)

Hilfreich ist auch, zu wissen, dass das gewünschte Verhalten noch nicht fuznktioniert, wenn man es den Kindern erklärt hat! Das muss erst noch geübt werden, also nicht gleich ausrasten, wenn etwas schon „hundert mal erklärt wurde“. Immer schön freundlich und locker bleiben, das funktioniert tatsächlich. Mit dem oben erwähnten Standpunktwechsel ist es mir nach kurzer Zeit gelungen, mich nicht mehr zu ärgern und weil das mit den Kindern anders viel besser funktioniert hat, hat sich mein neues Verhalten auch ganz schnell gefestigt – Erfolg verstärkt ja ein Verhalten!

Viel Erfolg