Moin!
es gibt bestimmt viele Schulen, die gute Erziehungsmaßnachmen
im Unterricht anwenden.
Von den Verweisen in die Trainingsräume halte ich nichts.
Brauchst auch sicher keine Argumente für diese Meinung.
Aber die Maßnahmen einen Schüler bei einem Fehlverhalten in
das Klassenbuch einzutragen und bei der ersten Eintragung gibt
es ein Gespräch mit dem Klassenlehrer,
nach der zweiten ein Gespräch mit KL und Elternteil und nach
der dritten Eintragung eine Klassenkonferenz.
Was ist mit diesen Maßnahmen? Du hast den Satz nicht beendet. Du findest die gut?
Kennt ihr solche
Konzepte und mögt einmal berichten?
Um welche Schüler geht es denn?
Grundschüler sind sicher anders zu disziplinieren als Gymnasiasten.
Zu den Eintragungen ins Klassenbuch:
An der Berufsschule holst du damit niemandem hinterm Ofen hervor.
Oftmals nichtmal mit ner 6.
Ich vermute, dass das auch bei jüngeren Schülern bereits so sein könnte.
Zum Trainingsraumkonzept:
Wenn Schüler nachhaltig den Unterricht stören (und eben auf Verweise, Klassenbucheinträge oder schlechte Noten nicht reagieren), kann es für den Lehrer und die Klasse eine Entlastung sein, wenn dieser Störenfried den Klassenraum verlassen muss.
Der Trainingsraum hat dann den Vorteil, dass der Schüler nicht einfach nur rausgeworfen und bestraft wird (und draußen vor der Tür erst richtig wütend wird).
Im Trainingsraum kann dann der Schüler reden und findet eine neutrale Person vor, die ihm zuhört. Das führt auch oft dazu, dass er runterkommt und sich auch mal kritisch mit seinem Verhalten auseinandersetzt.
Er muss dann einen Rückkehrplan formulieren, aus dem hervorgeht, wie er sich zukünftig verhalten wird, damit de Unterricht nicht mehr gestört wird. Daran kann ich nichts Falsches oder Unsinniges sehen.
In den Unterricht des Lehrers kann er erst dann zurückkehren, wenn dieser den Rücklehrplan gelesen und akzeptiert hat. Dies passiert in einem 4-Augen-Gespräch - und das ist das pädagogische Moment am Trainingsraumkonzept: Ich kann dem Schüler sagen, dass ich ihn zwar mag, aber sein Verhalten nicht zulassen kann. Viele Schüler glauben nämlich, der Lehrer mag ihn nicht, wenn er immer zurechtgewiesen wird.
In diesen Gesprächen zeige ich dem Schüler Zuwendung und Grenzen. Und in den allermeisten Fällen sind die Schüler in dieser Situation oft sehr offen und verhandlungswillig und eben auch einsichtig.
Die Schüler, die sich diesem Konzept verweigern, können allerdings auch schneller einen Schulverweis bekommen. Bei einer Weigerung, den Trainingsraum aufzusuchen, müssen sie mit dem Ausbilder in der Schule erscheinen.
Werden weitere Trainingsraumbesuche verweigert, gibt es zunächst vorübergehende, später endgültige Schulverweise.
Ich hab schon Schüler erlebt, die sich unter Tränen bei mir entschuldigten, mir in die Hand versprachen, sich zu bessern - und nie wieder in den Trainingsraum mussten.
Ich stehe voll hinter dem Konzept. Aber ich weiß nicht, ob das auch in der Grundschule funktionieren würde.
Gruß, Fo