Hallo,
unser Sohn hat gerade die erste Klasse der Grundschule beendet. Jetzt haben wir erfahren, das es bei seiner Lehrerin ständig dazu kommt, das Schüler, die den Unterricht stören, für eine geraume Zeit die Klasse verlassen mussten. Also vor die Tür gestellt wurden( ohne Aufsicht). Und das in einer Schule, die für jeden frei zugänglich ist, wo man tagsüber rein und raus kann und niemand mitbekommt,ob man überhaupt berechtigt ist, sich in der Schule aufzuhalten. Würde mich freuen, zu erfahren, ob die Schule da nicht gegen ihre Aufsichtspflicht verstößt, und ob es überhaupt rechtlich zulässig ist, Kinder einfach vor die Tür zu stellen.
Hallo,
in meinen Augen ist es zunächst einmal ein Armutszeugnis für jeden Lehrer, wenn er derartige Maßnahmen ergreifen muss, denn gute Lehrer können Kinder so motivieren, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, Blödsinn zu machen.
Werden Kinder unaufmerksam, so ist das ein Beweis für die Inkompetenz des Lehrers. Das aber nur nebenbei.
In meinen Augen ist der Rauswurf aus der Klasse eine Verletzung der Aufsichtspflicht - vor ALLEM bei Grundschülern!
In diesem Alter können Kinder ihr eigenes Handeln überhaupt nicht einschätzen geschweige denn kontrollieren. Mal abgesehen von der Gefahr, dass Fremde, die das Schulgebäude betreten könnten, an ein unbeaufsichtigtes Kind gelangen können, kann dem Kind auch einfach einfallen, das Schulgebäude/-gelände zu verlassen und begibt sich damit in Lebensgefahr. Kein Lehrer hat die Garantie, dass ein Schüler, auf seine Anweisung hin, brav vor der Türe stehen bleibt und wartet. Insofern würde ich das auf dem nächsten Elternabend thematisieren, vorher vielleicht auch schon mal mit anderen Eltern der Klasse sprechen, wie die das sehen.
Es ist natürlich legitim, das Kind aus dem Unterricht auszuschließen, WENN es dann sofort einer Aufsichtsperson übergeben wird, z.B. dem Rektor. Aber wie soll der Lehrer/die Lehrerin das bewerkstelligen? Schickt man das Kind dort hin, weiß man nicht, ob es da ankommt. Bringt man es selber, verletzt man die Aufsichtspflicht innerhalb des Klassenraumes. Insofern gibt es für mich keine Möglichkeit, ein Kind aus der Klasse zu schicken, ohne dass eine Gefahr damit verbunden wäre.
Ich hatte mal im Internet gestöbert - das Thema „Aufsichtspflicht“ an Schulen wird leider scheinbar in jedem Bundesland anders gehandhabt.
Hier ein Link zu ein paar vielleicht interessanten Seiten.
https://www.google.de/search?q=darf+lehrer+ein+kind+…
Ich möchte noch einmal betonen, dass meine Bedenken bei GRUNDSCHÜLERN gelten. Schickt man einen Jugendlichen in einen anderen Raum, wo er eine Extra-Aufgabe bekommt mit einer entsprechenden Note für fehlende mündliche Mitarbeit, so ist das sicher legitim. Trotzdem bleibt das für mich ein Beweis für schlechten Unterricht.
Kein Schüler, der für ein Thema begeistert wird, stört den Unterricht. Und wir wissen selber aus unserer Schulzeit, dass es IMMER vom Lehrer abhängig war, ab Blödsinn gemacht wurde oder nicht, ob man gute oder schlechte Noten bekam.
Nochmal: Ich würde das auf jeden Fall öffentlich thematisieren - so schnell wie möglich. Ansonsten kann man sich auch ans jeweilige Schulamt wenden. Dort sitzen extra für solche Themen Juristen/-innen, die einen beraten können.
Herzliche Grüße,
Petra
Also, diese Frage wurde bereits von anderen gestellt und diskutiert: http://www.gutefrage.net/frage/duerfen-lehrer-schuel…
Ganz eindeutig stellt sich dieser Thread nicht dar.
Meine Frau (eigentlich meine Ex- aber das tut ja hier nicht zur Sache…) ist Lehrerin und hat in solchen Fällen einen, wie ich meine, guten Weg gefunden.
Schüler, die (noch) nicht bereit oder in der Lage sind, sich zu disziplinieren und durch Störungen die Klasse daran hindern, dem Unterricht zu folgen und so Lernprozesse blockieren, bekommen von ihr ohne Drohen in der Stimme den Auftrag, sich den Inhalt der Stunde eigenständig, außerhalb des Klassenverbandes, also vor der Tür zu erarbeiten. So kann sie ihren „Staatsdienst“ tun, also Bildung vermitteln, in der Klasse herrschen wieder lernbegünsigende Rahmenbedingungen, der Schüler kann sein destruktives Verhalten nicht weiter praktizieren, bekommt aber gleichzeitig die Chance, zu lernen (denn das ist, was ihm wie jedem Kind zusteht). Es ist also keiner (mehr) benachteiligt. Die Tür bleibt dabei offen, sodass sie mitbekommt, was vor der Tür abgehet und kann so weiterhin ihrer Aufsichtspflicht nachkommen (andernfalls, müßte sie die Aufsichtspflicht jemanden anders übertragen).
Auf pädagogischer Ebene passieren noch weitere Dinge, die ich an dieser Stelle wichtig finde. Der Schüler wird so weder bestraft noch bloßgestellt oder ausgegrenzt, denn das wäre für den Schüler selbst und das Sozialgefüge der Klasse kontraproduktiv (und meines Wissens auch nicht erlaubt).
Vielmehr spührt der Schüler, dass sein Verhalten negativ bewertet wird, ohne jedoch Sanktionen zu erfahren, die ihn eine Ohnmacht spühren lassen (was keine gute Basis für Lernen bedeuten würde und was sich leicht zu einem Machspiel aufschaukeln kann). Er bekommt außerdem vermittelt, dass sein Verhalten Konsequenzen hat, die er selber zu tragen hat.
Wenn der Schüler herausfindet, dass er selbst wählen kann, auf welche Weise er sich mit dem Lernstoff auseinandersetzt, ist er einen großen Schritt weiter. Da das eigenständige Lernen aber sehr viel mühevoller und gerade bei jüngeren Schülern der Wunsch, zu einer Gruppe zu gehören in der Regel ausgeprägt ist (auch wenn man das den Schülern nicht immer anmerkt), wird sich ein Schüler überlegen, ob er sein Verhalten ggf. in der Weise ändert, dass er wieder in die Komfortzone zurückkehren darf (also Lernen mit Unterstützung durch den Lehrer, eben angeleitet, im Sicherheit gebenden sozialen Gefüge des Klassenverbandes, was zudem mehr Spaß macht, was wiederum Lernprozesse erleichtert).
Mir stellen sich bei der Sache folgende Fragen.
Sie haben erst gar nicht und dann recht spät erfahren, dass Ihr Sohn quasi „Disziplinarmaßnahmen“ erhält. Das wundert mich.
Hat er nie davon erzählt? Hat er verstanden, warum das geschieht und welches sein Beitrag dazu war (also wurde in der Klasse darüber gesprochen oder hat er das als Willkür erlebt)? Hat die Lehrerin zuvor bereits andere - mildere Methoden angewandt? Warum hat die Lehrerin nicht früher mit Ihnen Kontakt aufgenommen.
Was geht eigentlich ab in der Klasse? Ist Ihr Sohn überhaupt der Stöhrende (es sind auch schon Unschuldige bestraft worden, manchmal sind es ja die interessierten Kinder, die frei heraus sagen, woran sie gerade denken und die Gesprächsformen der Schule und die Abläufe noch gar nicht verinnerlichtr haben, die einen auf den Deckel kriegen, nur weil sie „engagiert bei der Sache sind“).
Und wenn Ihr sohn tatsächlich stört, was ist die Ursache, gibt es Ängste, fühlt er sich isoliert, sucht er noch Orientierung, seinen Platz in der Gruppe, Freunde, Anerkennung, Aufmerksamkeit und ist er der einzige, der sich so verhält?
Ich lese auch heraus, dass Sie sich Sorgen machen, dass jemand Ihren Sohn vom Flur her aufgreift oder etwas vergleichbares, solche Dinge hat es ja gegeben und das ging ja auch durch die Medien.
Ich halte jetzt ein Gespräch zwischen Eltern für wichtig (Erfahrungen zusammentragen) aber nicht, um sich gegen die Lehrerin zu Stellen, sondern um dann mit der Lehrerin gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Denn Ihre Methode scheint mir für den Moment vielleicht Ruhe zu bewirken, aber auf lange Sicht wenig zielführend.
Ich finde es wichtig, die Situation schnell zu entspannen, denn Ihr Sohn ist noch in der Grundschule und die Lust am Lernen sollte ihm nicht schon nach einem Jahr verlohren gehen. Kinder in dem Alter sind wissbegierig und sozial sehr aktiv, darin liegen Chancen für die Persönlichkeitsentwicklung. Freude, Neugier, Wohlgefühl, Zuneigung, Spaß, dass sind Gefühle, die ich ihm für die kommenden 11 Jahre im Schulaltag zu erleben wünsche, warum sollte er das nicht bekommen? Etwa, weil Lehrer sich überfordert fühlen und nicht mehr ein noch aus wissen? Weil einfach darauf verzichtet wird, miteinander in Kontakt zu treten? Ich denke, da gibt es Wege heraus.
Wenn Sie möchten können Sie den oben beschriebenen Ansatz in einem Lehrergespräch als Alternativvorswchlag verwenden.
Bei Bedarf können Sie auch anrufen: 0551-4883600
Viel Glück!
Florian Ertel
Hallo,
unser Sohn hat gerade die erste Klasse der Grundschule
beendet.
[…]
Würde mich freuen, zu erfahren, ob die Schule
da nicht gegen ihre Aufsichtspflicht verstößt,
und ob es überhaupt rechtlich zulässig ist,
Kinder einfach vor die Tür zu stellen.
Hallo, tioz,
du vermutest ganz richtig, dass diese Maßnahme gegen die Aufsichtspflicht verstößt.
Vielleich kann man das gemeinssam mit anderen Eltern mit der Lehrein (oder mit Klassen-, Schulleitung) ansprechen, damit sie das unterläßt.
pocahontas
Hallo.
Du hast Recht, die Schule verstößt genau genommen gegen die Aufsichtspflicht. Normalerweise würde man heutzutage den Schüler in eine andere Klasse schicken, damit er eben beaufsichtigt ist oder zumindest, wenn man den Schüler vor die Türe stellt, die Türe offen lassen, sodass Sichtkontakt besteht.
Aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass man die Schule dafür rechtlich belangen kann.
Hallo, warum suchen Sie nicht das persönliche Gespräch mit der Lehrerin, halte ich einfach für den besten Weg.
Hallo,
Es gibt viele „merkwürdige“ Verhaltensmaßnahmen,da oft die LIn älteren Klassen laufen die Kinder tatsächlich auf dem Schulhof und freuen sich über die "freie"Zeit.
Grundsätzlich ist dies direkt durch den lehrer zu klären,besonders wenn es sich um das eigene kind handelt.Wichtig dabei immer auch die Seite des lehres zu sehen und wenigstens versuchen zu verstehen.Dabei ganz klar äußern das ihr diese Maßnahme nicht ganz in ordung findet,haben wir auch gemacht,man kann dafür sind sie da,dies auch allgemein über die Elternsprecher klären und auf einen wichtigen Elternabend.
Wichtig immer dabei ein Klassenbarometer zuführen und die Störer an die Tafel evtl. zu schreiben,um bei einer bestimmten zahl eine Maßnahme zu ergreifen.
Aus dem Klassenzimmer zu verweisen ist im grunde nichts weiteres,als nicht weiter zu wissen,haben Kinder dies für sich entdeckt geht es oft nach hinten los.ehrer auch nicht weiter wissen.(
Das haben wir bereits wegen vieler anderer Kleinigkeiten versucht, leider ist es nicht möglich. Entweder hat Sie keine Zeit oder keine Lust.
Hallo, warum suchen Sie nicht das persönliche Gespräch mit der
Lehrerin, halte ich einfach für den besten Weg.
Hallo.
Vielen Dank für die lange und ausführliche Antwort.
Ich werde auf jeden Fall direkt nach den Sommerferien das Gespräch mit der Klassenlehrerin suchen. Leider habe ich dieses auch in der Vergangenheit versucht, aber irgendwie hat sie nie Zeit ( oder Lust). Es ist in der Klasse meines Sohnes leider so, das es zwar nur 15 Schüler sind, aber davon sind mindestens 5-6 Jungs( unser Sohn eingeschlossen) halt so richtige " Bengel". Auch bei den Mädchen sind 2-3 dabei, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Leider ist es so, das wir im gesamten Schuljahr Einträge im HA-Heft hatten, wo wir ne Wand mit hätten tapezieren können. Und als ich dann das Gespräch suchte, und dringend mit der Klassenlehrerin einen Termin machen wollte, teilte sie mir mit, das dies frühestens in 3 Wochen möglich sei. Sie ist dann tatsächlich ca. 5 Wochen vor Schuljahresende zur Kur gefahren. Was ja ihr gutes Recht ist, aber die Tatsache, das unser Elternrat, dem ich angehöre, erst 2 Tage vorher davon erfährt, spricht schon für die Art und Weise der Lehrerin.
Leider musste ich auch schon mit anhören(da ich für die Klasse meiner Tochter bei einem Kuchenbasar mit verkauft habe und wir nur 5 Meter vom Klassenraum meines Sohnes entfernt standen), wie Sie die Klasse fertig macht, während der Stunde nur rumschreit usw…
Also, es ist wirklich ne lange Geschichte, da könnte man fast ein Buch schreiben.
Da wir aber keine gesetzliche Grundlage haben, gegen die Tatsache vorzugehen, das sie Kinder während der Unterrichtsstunde allein vor der Tür stehen lässt, ist da auch nicht viel auszurichten, denn bei unserem Direktor stoßen wir Eltern auch irgendwie auf taube Ohren.
Aber nun erstmal genug. Ich danke nochmal für die prompte Antwort und wünsche noch einen schönen Abend.
MFG Nicole Eckert
Hallöchen,
im Normalfall verstößt man damit natürlich gegen die Aufsichtspflicht. Es gibt aber gewisse Schlupflöcher, nach denen man sich die Definitionen von Aufsichtspflicht hinbiegen kann wie man will.
So heißt es zum Beispiel:
„die Schüler müssen sich, in der Regel durch Anwesenheit eines Lehrers, jederzeit beaufsichtigt fühlen;“
Sie müssen sich also nicht unter der direkten Aufsicht des Lehrers befinden.
Ich habe bei Wikipedia einen guten Artikel über Aufsicht und Schulrecht gefunden, hier der Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufsicht_(Schulrecht)
Vom Prinzip her ist es eine Maßnahme, die viele Lehrer schon seit sehr langer Zeit praktizieren… ob sich das jemals ändern wird… vermutlich leider erst, wenn etwas passiert.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiter helfen
Gruß
Thunder
Hallo Nicole (ich darf doch…),
Meines Wissens ist es einem Lehrer untersagt, Schüler bloßzustellen und zu defarmieren (anschreien, würde ich dazu rechnen). Er muß außerdem sicherstellen, dass er seiner Aufsichtspflicht nachkommen kann oder diese deligieren. Dies ist gesetzlich geregelt (bitte recherchieren und überprüfen, denn das mag von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich formuliert sein). Rechtlich hat man schon was in der Hand, pädagogisch und ethisch moralisch sowieso.
Als es bei meiner älteren Schwester Probleme zwischen Lehrerin und Schülern gab, haben die einen Schichtdienst organisiert und immer ein Elternteil zum Sportunterricht abgesandt, der einfach nur am Rand Präsenz zeigte. Soviel ich weiß, gibt es auch dafür einen Anspruch, den man als Eltern im äußersten Fall einfordern könnte (und der auch pädagogisch sinnvoll wäre, nämlich den Schülern [und der Lehrerin] zu zeigen, „Hallo, es gibt hier eine Öffentlichkeit, die mitbekommt, wie ihr euch daneben benehmt“).
Ich war auch eine Zeit lang Elternvertreter in der Klasse meiner Tochter (die Klasse hatte unsäglich viele Schüler, nicht eine Idealsituation, wie bei Ihrem Sohn). Es gab zwar keine extremen Probleme (soziale Spannungen und Konflikte gab es auch) und meine Tochter war auch nicht involviert, aber ich hatte den Eindruck, die Lehrerin tut zu wenig für das Miteinander in der Klasse, für das Gemeinschaftsgefühl. Sie beschränkt sich darauf, ihren Unterricht zu machen und versucht zu schlichten. Es ist für alle gut, sich auch mal in unterschiedlichem Kontext zu erleben.
Meine Vorschläge, Wandertage zu veranstalten wurden immer gerne aufgegriffen (zum Glück war die Lehrerin für so etwas offen, zumal die Vorbereitungen von Eltern übernommen wurden). Das lief dann außerhalb der Unterrichtszeit (im Anschluss an die Schule), und wurde außer von der Lehrerin noch von freiwilligen Eltern begleitet.
Meine Befürchtung, dass die Kinder davon genervt sein würden und kein Interesse an Natur haben, haben sich nicht bewahrheitet, die Schüler waren sehr glücklich und aufgeschlossen (ich habe ganz dezent wenige Umweltbildungsspiele oder an einem anderen Wandertag wenige Relley Aufgaben eingestreut, es soll ja nicht in Stress außarten und vor allem spaß machen). Hier waren plötzlich Begegnungen zwischen Schülern möglich, die in der Klasse nicht zustande gekommen wären. Es ist auch eine gute Gelegenheit, sich einfach mal nur zu beobachten, „der ist ja gar nicht immer nur fies, der kann auch witzig sein“ oder neben der Lehrerin her zu gehen und zu erfahren, „die interessiert sich für meine Hobbys“. So etwas fühlt sich einfach gut an.
Es endete dann regelmäßig (glaube, ich habe ich das drei mal angeregt, die Eltern waren am ende sehr routiniert, für die Schüler war es normal „es geht wieder los nach draußen“) mit einem Treffen der ankommenden Schülergruppe und aller nun noch am Zielpunkt dazustoßenden Eltern und einem gemeinsamen Grillen in schöner Naturumgebung und z.B. mit Sportplatz nebenan, Fußball etc…
Die Gruppe hat (sicher nicht nur dadurch, aber) leichter zueinander gefunden und hielt bis zum Schluss gut zusammen.
Ich halte solche Gemeinschaftserlebnisse für wichtig.
Die Lehrerin deines Sohnes würde ich für die Zukunft freundlich um frühzeitige Information bitten, wenn es Konflikte oder schulische Schwierigkeiten gibt. Manche Entwicklungen dauern und manifestieren dann im ungünstigsten Fall unerwünschte Verhaltensmuster, Haltungen und Rollenschemata, je mehr Zeit vergeht, desdo aufwendiger ist es, hier gestaltend ein zu greifen. Lösungen sollte man gemeinsam entwickeln und sich darauf verständigen.
Eintragungen im HAG-Heft sind nur dann sinnvoll, wenn dadurch Verhalten geübt werden kann, dass eine Lösung darstellt, die direkt mit dem Problem zu tun hat. Wenn der Schüler jedoch lediglich Sanktionen erfährt und Macht demonstriert wird, bringt das nichts. Die Lehrerin fährt sich damit vielleicht Genugtuung ein, für die beteiligten Schüler ist aber nichts gewonnen (Beispiel für Kontextbezogene Konfliktlösung, bei dem Opfer Gerechtigkeit zuteil wird, dem Täter eine Handlungsoption angeboten wird, mit der er sein unerwünschtes Verhalten korrigieren kann und die Perspektive für Versöhnung im Raum steht: „Paul möge zum nächsten Tag den zerbrochenen Bundstift bitte wieder zusammengeklebt mitbringen oder einen eigenen gleichfarbigen Ersatz von zuhause besorgen und sich bis dahin überlegen oder aufschreiben, mit welchen Worten oder Taten er sich mit Betina versöhnen möchte“. „Paul schreibt 30 mal in sein Heft: Ich fasse keine Stifte an, die mir nicht gehören“ wäre nur scheinbar eine sinnvolle Maßnahme, tatsächlich ist es nur demütigend).
Viel Glück und Zuversicht!
Florian
Hallo.
Vielen Dank […] wünsche noch einen schönen Abend.
MFG Nicole Eckert
Hallo Florian,
es ist schön, sich mal mit anderen über die Schulproblemchen auszutauschen.
Das schlimme ist, das ich das Gefühl habe, das die Lehrerin meinen Sohn irgendwie auf dem Kieker hat. Am Anfang der 1. Klasse war noch alles okay. Aber ich bin ein Mensch, der sagt, was er denkt. Und ich habe mehrfach meinen Mund aufgemacht, wenn ich der Meinung war, das irgendetwas nicht so in Ordnung ist. Und das scheint ihr nicht zu gefallen. Ich muss dazu sagen, wir leben in den neuen Bundesländern und Sie ist schon seit gefühlten 100 Jahren Lehrerin an unserer Dorfschule, und dementsprechend sind ihre Methoden.
Es sind schon so viele Kleinigkeiten vorgefallen, das ich manchmal das Gefühl habe, ich würde überreagieren, wenn ich dann schon wieder in die Schule gehe, um mit ihr zu reden ( was nie klappt). Und wenn man berufstätig ist, kann man leider auch nicht immer gleich handeln.
Aber nun sind erstmal noch Ferien und er blüht richtig auf.
Liebe Grüße
Nicole
Das kommt mir bekannt vor, Nicole, dass Lehrer nicht Differenzieren können und die Kinder quasi funktionalisiert werden „wer mir hier giftig kommt, desse Kinder müssen leiden“.
Aber es ist gut, sich nicht einschüchtern zu lassen. Ist nur die Frage, welche Worte und welchen Rahmen man wählt. Gibt es einen Elternstammtisch (so etwas gab es bei uns mal). Besser man baut an einer Lobby, als sich als Einzelkämpfer zu verzehren.
Ich habe das Buch gelesen „Judo mit Worten“ (sehr lustig und kurzweilig zu lesen). Was tun bei schwierige Zeitgenossen, wo die Kommunikation humpelt und man ungewollt Verbalattaken abkriegt.
Eine Kontrastrategie dort ist „das überraschende Kompliment“. Es geht dabei nicht darum, sich einzuschleimen oder oportunistisch zu sprechen, aber wenn es doch irgend etwas gibt, was diese Lehrerin wirklich gut macht (gibt es da was?), wo sie Anerkennung verdient, bei Gelegenheit einfach mal anmerken. Das wirkt oft Wunder.
Oder dem Jungen genau zuhören, erzählt er mal etwas, was ihn begeistert hat. Einfach mal nachfragen. Das dann gut einprägen und beim Gespräch mit der Lehrerin einstreuen „Wissen Sie Frau …, das Aufgabenblatt mit dem Labyrinth hat meinem Jungen wirklich Freude bereitet, er hat zuhause begeistert davon erzählt und wir haben gleich mehrere davon gemalt. Wirklich eine gute Idee, Konzentration zu schulen.“
Manche Erwachsenen brauchen Anerkennung genau so wie Kinder. Sie feuern in der Gegend rum, meckern, finden in allem etwas negatives und wer in der Nähe ist, wird zum unschuldigen Opfer, sie sehnen sich fast schon verzweifeld danach, sind aber nicht imstande sind, das auf andere Weise zu bewirken oder gar auszusprechen. Die erhoffte Anerkennung wird dann im Kontrast erkennbar: „Wenn die anderen schlecht sind, bin ich also besser.“
Vielleicht ist sie auch ein Opfertyp. "Die Klasse ist kaotisch, dabei gebe ich mir doch solche Mühe und das nun schon seit gefühlten 100 Jahren. Die Eltern meckern, die Welt ist so undankbar, ich aber, ich verfolge heherne Ziele, ich sorge wenigstens für Ordnung und Disziplin, ich bin die Gute (die Beste).
Egal wo das Bedürfnis nach Anerkennung her kommt, wenn so jemand es dann bekommt, ist er überrascht und im günstigsten Falle für einen Moment befriedet. Eine bessere Voraussetzung, um miteinander zu reden und langfristig auch mal Kritig zu plazieren.
Schön, wenn dein Sohn die Ferien nutzt, um sich emotional zu distanzieren und wieder auf zu tanken, wieder er selber ist und seine Stärke und Lebenslust spührt.
Also, wie gesagt, bei Bedarf einfach mal anrufen. Im Grunde weiß ich zu wenig von der Situation, um mir ein Urteil zu erlauben.
Schönen Gruß!
Florian
Hallo Florian,
es ist schön, sich mal mit anderen […] Aber nun sind erstmal noch Ferien und er blüht richtig auf.
Liebe Grüße
Nicole
Ein Hallo zurück
Ich empfinde die Maßnahme schon aus pädagogischer Sicht für falsch.
Die Maßnahme wird nur noch von alten schlechten Lehrern ausgeführt.
Wie lange blieb das Kind draußen?
Bis die Klasse wieder ruhig war oder länger?
Hier in NRW sind, in der Regel, in der ersten Klasse zwei Lehrer in der Klasse. Die Kinder, die eine Auszeit benötigen, werden von der zweiten Kraft
begleitet.
Ist diese Lehrkraft bis zur vierten Klasse für ihren Sohn zuständig?
Dann würde ich auf jeden Fall was dagegen tun.
Die andere Frage ist die Aufsichtspflicht.
Da muß ich mich mit dem Schulgebäude und der Örtlichkeit beschäftigen.
Ich weiß nicht wie groß die Schule ist.
Hinzu kommt, ist Sie ruhig abgelegen, oder tobt da der Verkehr.
Hat die Schule zum Beispiel eine Haltsstelle vor der Tür.
Ist die Schule in einem Gebäudeverbund mit anderen Schulen/Einrichtungen?
Eine eventuelle Gefährdung eines hinausgestellten Kindes muß dann ausgeschlossen werden.
Und im übrigen:
Nach derGrundschule haben wir eine solche „Auszeit“ immer kreativ genutzt.
Mich würde sehr interessieren was aus dem Fall geworden ist.
Herzliche Grüße
aus NRW
Hallo,
als erstes würde ich die Klassenlehrerin um ein Gespräch bitten und ihr in Ruhe Ihren Standpunkt erläutern; auch Ihre Sorgen .
Geht sie nicht darauf ein, würde ich den Rektor hinzuziehen. Vielleicht findet sich so eine Lösung.
Allerdings ist es mir rätselhaft, warum in der 1. Klasse ständig die Schüler rausgeschickt werden. Das kenne ich nur von höheren Klassen…vielleicht ist die Lehrerin ja schon von den Kleinen überfordert?
Ob die Schule bzw. die Lehrerin gegen die Aufsichtspflicht verstösst, wenn sie Schüler vor die Tür stellt, weiß ich nicht wirklich. Aber eine richtige „pädagogische“ Maßnahme scheint es mir nicht zu sein. Und ob das rechtlich zulässig ist, weiß ich schonmal gar nicht, das müßte im schlimmsten Fall mit eine/r/m Rechtsanwält/in geklärt werden denke ich.
Aber ich hoffe, Sie können bei einem netten Gespräch alles aus der Welt schaffen!
Alles Gute,
Coolette
Dann wäre der nächste Weg über die Schulleitung, und die muss reagieren. Ich würde da hartnäckig um einen Termin bitten, erst mal allein nur Sie als Eltern mit der Schulleitung.
Viel Erfolg.
Hallo,
leider kann ich dir erst jetzt antworten, da wir im Urlaub waren. Andere Schulen machen das leider ebenso. Ich persönlich finde diese Methode auch nicht ok, aber da kannst du leider nichts dagegen unternehmen. Die Lehrer ziehen ihren Stil durch. Ich würde die Klassenlehrerin aber persönlich darauf ansprechen und eine Stellungnahme von ihr verlangen. Die dürfen ruhig erkennen, daß nicht alle Eltern das okay finden. Viele Eltern nehmen alles still und leise hin, leider.
Ich wünsch dir was,
viele Grüße
beate
Steht hier irgendwo, dass ich Experte für Jura bin?