Es hat mich nie gereut/ Ich habe es nie gereut

Hallo!

gibt es da einen Bedeutungsunterschied?

Im ersten Satz ist „mich“ implizit das Subjekt. Im zweiten Satz ist „ich“ explizit das Subjekt.

Das ist dieselbe Konstruktion wie:
ich freue mich
und
es freut mich

Grüße

Hallo,

Ich habe es nie gereut

ist nicht korrekt; es heißt ‚Ich habe es nie bereut.

Zum Vergleich → https://www.dwds.de/wb/reuen

Gruß

1 Like

Der zweite Satz ist falsch, es heißt:
Ich habe es nie bereut.

1 Like

Du warst einige Sekunden schneller!

Hallo!

sind nun beide Sätze von der Bedeutung her gleich?
Ich habe es nie bereut.
Es hat mich nie getreut.

Grüße

für mich sind eigentlich „reuen“ und „bereuen“ gleich und sie haben dieselbe Bedeutung. Ich schaue gleich in dem DWDS Wörterbuch nach.

⟨etw. reut jmdn.⟩etw. erfüllt jmdn. mit Reue, jmd. bereut etw.

Beispiele:

meine Worte reuen mich

es reut mich, dass ich es getan habe

es reut sie sehr, ihn beleidigt zu haben

überleg es dir, damit es dich nachher nicht reut

es hat mich schon gereut, ihn ins Vertrauen gezogen zu haben

sprich kein Wort, das dich später reut, reuen wird

deine Tat braucht dich nicht zu reuen

mein Geld reut mich (= ich wünschte, ich hätte es nicht ausgegeben)

Für mich haben beide Sätze die gleiche Bedeutung.

1 Like

Die Antwort findest Du im Eintrag zu „reuen“:

grafik

1 Like

Diesmal war ich schneller als du :joy:

Ja, gleiche Bedeutung.
„Bereut“ ist in der Alltagssprache sehr viel häufiger als „gereut“ (jedenfalls hier, Norddeutschland, weiß nicht, ob es z. B. in Bayern oder Österreich anders ist).

1 Like

Hi, @Nadja!
„Ich habe … bereut“ oder ich bereue oder werde bereuen sagt man. Oder er/sie/es.
„…gereut“ liest man vielleicht mal in der Lyrik/Poesie.

Vor Allem mit „Es hat mich …“ davor.

Gruß, K.

1 Like

Zumindest im Alemannischen kommt ‚reuen‘ nicht selten vor. Man hört beispielsweise recht oft ‚des tät mi reua‘. Wobei ‚reuen‘ hier deutlich schwächer als ‚bereuen‘ ist.

Hätten die beiden Sätz die gleiche Bedeutung, dann wären es nicht zwei unterschiedliche Sätze. So etwas wie „gleiche Bedeutung“ gibt es in der Sprache nicht oder nur in seltenen Ausnahmefällen.

Die beiden Sätzen haben - und das ist eigentlich offensichtlich - einen deutlich unterschiedlichen Focus. Damit sind sie nicht gleich, ebesowenig wie „Peter heiratet Mary“ die gleiche Bedeutung hat wie „Mary heiratet Peter“, auch wenn sie beide auf den gleichen Vorgang in der Realität referenzieren.

Allein schom die Tatsache, dass das Subjekt einmal die Person ist, die Reue empfindet, und einmal die Handlung, die bereut wird, macht die Stze inhaltlich deulich verschieden.

Gruß,
Max

1 Like

Was ein Widerspruch zu deiner Behauptung ist, die Sätze hätten die gleiche Bedeutung. :slight_smile:

Bei „Ich bereue“ tritt die Person in den Vordergrund, bei „Es reut mich“ die Handlung. Weshalb du „bereuen“ möglicherweise als stärker empfindest, weil es doch deutliche Anflüge von „Mea culpa“ zeigt.

Gruß,
Max

Das mag auf einer gewissen Ebene zutreffen. In dem Kontext hier finde ich so eine exakte Unterscheidung aber völlig übertrieben. Zudem habe ich ja geschrieben, dass die beiden Sätze für mich die gleiche Bedeutung haben.

Nein, da ich einen Unterschied zwischen Alemannisch und Hochdeutsch mache (deswegen das hier). Aber das ist ja nichts Ungewöhnliches. Während laufen und rennen in Wien synonym sind, schaut das in Bregenz ganz anders aus.

LG

Nö. „mich“ ist immer noch das Objekt. Und „es“ ist Subjekt. Bzw. Platzhalter für den Subjektsatz (= daß-Satz):
„Es reut mich, daß ich dir vertraut habe“

Bei dem transitiven „be-reuen“ ist es genau umgekehrt:
„Ich bereue, daß ich dir vertraut habe“
Hier ist der daß-Satz das Objekt und „ich“ Subjekt.

Und genau darin liegt der semantische Unterschied.

Gruß
Metapher

3 Like