letztere Sprechweise ist in einigen Regionen zwar üblich, aber
dennoch nicht grammatikalisch korrekt.
Hi,
Ich bin unschlüssig. Ich tippte auch darauf, dass beides korrekt sein sollte. In meiner Region (Sachsen) ist „um 3“ absolut üblich, aber ich verstehe nicht genau den Grund, warum es grammatikalisch falsch sein soll.
Weil die Kopula eine Präpositionalphrase einleitet? Wären demnach auch „Ich bin auf Arbeit“ oder „Ich bin im Kino“ falsch? Für mich ist „um“ eine Präposition, die Uhrzeitangaben einleiten kann, wie auch „nach“ oder „vor“.
Da empfinde ich „Es ist drei.“ als fragwürdiger denn „Es ist um drei.“, ehrlich gesagt.
Grüße,
André
P.S.: Meine Mutter lässt manchmal sogar die Zahlen weg und sagt dann sowas wie: „Es ist jetzt schon halb nach um durch!“
In meiner Region (Sachsen) ist „um 3“
absolut üblich,
sagt man dann eigentlich auch „Heute ist am Sonntag“? Und das könnte zu Konstruktionen führen wie „Der Termin wird von am Samstag um drei auf am Sonntag um vier verschoben“?
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warum es grammatikalisch falsch sein soll.
Weil die Kopula eine Präpositionalphrase einleitet? Wären
demnach auch „Ich bin auf Arbeit“ oder „Ich bin im Kino“
falsch? Für mich ist „um“ eine Präposition, die Uhrzeitangaben
einleiten kann, wie auch „nach“ oder „vor“.
Kann - ja, aber standardsprachlich ist eben nicht jede Präposition in jedem Zusammenhang möglich
(vgl. http://books.google.de/books?id=dGzCMleZGk4C&lpg=PA1… : „… prädikative Ergänzung, gebildet durch ein Adverb oder eine Ergänzung in Form eines nominalen Satzgliedes evtl. mit Präposition -> Beispiel: Es ist elf Uhr.“)
Bisher konnte ich jedenfalls in keinem der mir zugänglichen Nachschlagewerke den Ausdruck „Es ist um + Uhrzeit“ finden, nicht mal als mundartliche Variante – dafür aber z. B.:
„In prädikativer Verwendung entfällt um: Wir haben jetzt neun Uhr.“ http://books.google.de/books?id=rXVafeVGupQC&lpg=PA3…)
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Da empfinde ich „Es ist drei.“ als fragwürdiger denn „Es ist
um drei.“, ehrlich gesagt.
Aus diesem Grund die mundartliche Gepflogenheit zum Standard zu erklären, fände ich allerdings ein bisschen übereifrig
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P.S.: Meine Mutter lässt manchmal sogar die Zahlen weg
und sagt dann sowas wie: „Es ist jetzt schon halb nach um
durch!“
Ein sächsischer Freund brachte mich mit „Es ist zehn vor um“ zunächst auch erst mal ins Grübeln - dafür kannte er aber den Gänsefleisch-Spruch noch nicht
In meiner Region (Sachsen) ist „um 3“
absolut üblich,
sagt man dann eigentlich auch „Heute ist am Sonntag“? Und das
könnte zu Konstruktionen führen wie „Der Termin wird von am
Samstag um drei auf am Sonntag um vier verschoben“?
Nee, sagt man nicht, aber daher kann man ja nicht schließen, dass man auch „um 3“ nicht sagen könne. Man kann ja „Ich bin in Leipzig“ sagen, allerdings nicht „Ich bin Leipzig“ (bzw. heißt das was ganz anderes).
warum es grammatikalisch falsch sein soll.
Weil die Kopula eine Präpositionalphrase einleitet? Wären
demnach auch „Ich bin auf Arbeit“ oder „Ich bin im Kino“
falsch? Für mich ist „um“ eine Präposition, die Uhrzeitangaben
einleiten kann, wie auch „nach“ oder „vor“.
"… prädikative Ergänzung, gebildet durch ein Adverb oder
eine Ergänzung in Form eines nominalen Satzgliedes evtl. mit Präposition -> Beispiel: Es ist elf
Uhr.")
Bisher konnte ich jedenfalls in keinem der mir zugänglichen
Nachschlagewerke den Ausdruck „Es ist um + Uhrzeit“ finden,
nicht mal als mundartliche Variante – dafür aber z. B.:
"In prädikativer Verwendung entfällt um: Wir haben jetzt
neun Uhr. " http://books.google.de/books?id=rXVafeVGupQC&lpg=PA3…)
Interessant! Danke für die Links und die Erklärung. Dann scheint’s wirklich dialektal zu sein. Würde mich interessieren, wo das verbreitet ist, vllt. find ich’s ja mal raus…
P.S.: Meine Mutter lässt manchmal sogar die Zahlen weg
und sagt dann sowas wie: „Es ist jetzt schon halb nach um
durch!“
Ein sächsischer Freund brachte mich mit „Es ist zehn vor um“
zunächst auch erst mal ins Grübeln - dafür kannte er
aber den Gänsefleisch-Spruch noch nicht
Hehe, ja, „zehn vor um“ klingt völlig normal hier. =)
um kommt von um drei im gegensatz zu dreiviertel drei. wer nicht dreiviertel drei sagen kann, hält logischerweise auch „um“ für falsch.
„viertel, halb, dreiviertel, um“. hat mit grammatik also weniger zu tun.