Hallo zusammen,
angeregt durch die Eva Hermann Debatte stellt sich mir folgende Frage:
Darf man die Aussage treffen: „Es war ja nicht alles schlecht, damals“? Was meint Ihr? Warum eigentlich nicht? Ist das nur eine Frage der grundsätzlichen Einstellung gegenüber der gesamten Übeltat (ist nicht verniedlichend gemeint), ob man Einzelnes so herausheben darf?
Kann man nicht einen Teil von etwas Schlechtem gut finden ohne gleich selbst als Bösewicht dazustehen?
Mir begegnete dieser Satz sehr häufig im Zusammenhang mit der DDR, bei Eva Hermann kommt diese Debatte bezüglich des Naziregimes auf (wobei ich die beiden Themen nur in diesem einen Punkt nebeneinandergestellt sehen möchte).
Meine Antwort darauf (bez. der DDR) lautete übrigens meist: Das stimmt und ich finde es schade, dass man nicht mehr der guten Dinge mit ins wiedervereinigte Deutschland genommen hat. Aber grundsätzlich fand das damalige System ja kaum einer so richtig gut.
Ich werfe diese Frage auf, weil mir das theoretisch nicht ganz klar ist, warum alle so aufgescheucht auf solche (eigentlich profanen) Äußerungen reagieren. Vielleicht habe ich da ja was übersehen.
kernig