Was sagt ihr dazu, dass die ARD Xavier Naidoo jetzt doch nicht zum ESC fahren lassen. Was soll das denn? Das Xavier Naidoo eine polarisierende Person ist sollte einem U"nterhaltungskoordinater" doch wohl bewusst sein, wenn er so eine Entscheidung trifft. Diese Rolle rückwärts ist doch nun für alle nur noch peinlich. Wie wird denn jetzt weiter vorgeganen? Gibt es jetzt doch, so wie in den letzten Jahren auch, eine öffentliche Abstimmung?
Mattej
Zur Eingangsfrage: Weil es Pfeifen sind.
Ich halte es wie der ARD Unterhaltungskoordinator, der hier sagt:
(…)
Kann man sagen, dass der Druck von außen zu groß war?
Lassen Sie es mich so sagen: Es hat eine Form der emotionalen
Ablehnung gegeben, bei der es sehr schwierig war, Fakten zu
kommunizieren. Aus meiner festen Überzeugung heraus - und ich habe mich
mit diesen Themen lange vorher intensiv beschäftigt - ist Xavier Naidoo
weder ein Rassist noch homophob beispielsweise. Und es gibt genügend
Schwule, die das sagen. Aber Sie kommen mit dieser Nachricht nicht mehr
durch. Die Nachricht, dass im Ausland darüber berichtet wird, dass ein
Sänger für Deutschland antritt, der antisemitisch sei - auch wenn er es
nicht ist - das können Sie nicht mehr umdrehen. Und das hätte bis zu
Xaviers Auftritt in Stockholm die gesamte Berichterstattung überlagert.
Unser ursprünglicher Gedanke war ja ein anderer: Xavier sollte ja auf
der Bühne stehen und für ein weltoffenes, tolerantes Deutschland
sprechen. Es war ja nicht der Grund, warum er angetreten ist, aber es
war ja ein schöner Nebeneffekt, dass mit Xavier Naidoo ein
dunkelhäutiger Sänger für dieses tolerante Land auf der Bühne gestanden
hätte, der von seinem Äußeren her nicht dem Klischee des blonden
Deutschen entspricht, der aber von vielen Millionen Deutschen geliebt
wird. Aber bei dieser Diskussion wird das Land sich nicht hinter ihm
vereinen. Das ist ein Kampf, den man nicht gewinnen kann.
(…)
Ich versteh das gar nicht. Wie ist eigentlich dieses Gerücht aufgekommen Xavier sein homophob oder rassistisch? Ich habe das zuvor nie so wahrgenommen!
Hi
Das eigentliche Problem liegt darin, dass Xavier Naidoo in seinen Ansichten den Verschwörungstheorien verbreitet, die den Kommissarischen Reichsregierungsfritzen durchaus nahestehen. Dafür hat er ja auch den „Goldenen Aluhut“ gewonnen UND bekam das Goldene Brett vorm Kopf verliehen.
Und ob man einen bekennenden Fundichristen und Verschwörungstheoretiker jetzt „für Deutschland“ auftreten lassen sollte, der dadurch für ein „Weltoffenes, tolerantes Deutschland“ stehen sollte HUST
Lustigerweise beruhen die Homophobie- und Antisemitismusvorwürfe auf einigen Songtexten. (wer in einem Song über die Probleme unserer Zeit von einem „Graf Todschild“ spricht, der die Fäden in der Hand hält, könnte einen alten antisemitischen Topos bedienen, - Todschild = Rothschild) in wie weit diese Texte nun in der Tat auf ein derartiges Weltbild hindeuten, überlasse ich den hiesigen Schöngeistern.
Fakt ist, dass sowohl das nicht vorhandene Auswahlverfahren als auch die Person Naidoo an sich höchst umstritten sind, und der ARD Programmdirektor irgendwie einen geistigen Blackout gehabt haben muss, als er zu diesem einsamen Entschluss kam. War der mann über Jahre hinweg in einer Besenkammer beim NDR eingesperrt, oder auf einer einsamen Hallig ohne Internetanschluss untergebracht?
Er bekam deswegen ja auch anscheinend verschärft Gegenwind aus eigegen Reihen, was dann wohl hauptursächlich für die Kehrtwende war. (Und nicht der Twittershitstorm)
Jetzt bläht sich natürlich die Kritik an der Rücknahme der Teilnahme auf, man habe „dem Druck der Strasse“ nachgegeben… Klar, denn wenn ein Programmdirektor eine Entscheidung triff, denn muss das durchgezogen werden, ohne Rücksicht auf Verluste, denn Programmdirektoren sind unfehlbar! Schwäche darf nicht gezeigt werden! Selbst wenn die Entscheidung kompletter Schwachsinn sein sollte.
Wenn ein Öffentlich Rechtlicher Sender eine einsame Entscheidung im Hinterzimmer ausflaschelt, und dabei einen Künstler auf den Schild hebt, der zumindest in der Öffentlichkeit umstritten ist und für einen signifikanten Teil der Fans und nichtFans nicht für Deutschland steht, dann muss man halt mit erheblichen Gegenwind rechnen. Es heisst ja „Germany, No Points“ und nicht „Naidoo, No Points“…
Resultat der ganzen Affäre: Die ARD steht wie der Depp da, Naidoo steht wie der Depp da, und der nach Naidoo nominierte Künstler/Künstlerin/ Band/Wasauchimmer wird auch wie der Depp dastehen, weil der/ die/das immer mit dem Makel der „zweiten Wahl“ leben muss.
Und das alles nur, weil ein Programmdirektor ein Depp ist!
http://www.watson.ch/Populärkultur/Musik/866373372-Was-gegen-Xavier-Naidoo-am-ESC-spricht--Er-selbst--In-8-bescheuerten-Zitaten
http://derstandard.at/2000008670611/Xavier-Naidoo-als-Verschwoerungstheoretiker-geehrt
Fettes Brot hat vor 2 Jahren ein illegales Konzert (es bestand ein Hausverbot des rechtmässigen Eigentümers) in der Roten Flora gegeben. Nicht gerade ein Hort der Demokratie. Hätte es da auch einen #Aufschrei gegeben wenn die nominiert gewesen wären? Nein? Warum nicht?
Hallo,
vielleicht liegt es an seinen Songtexten (oben wurde schon Todschild erwähnt (auch Anti-Semitismus ist Rassismus) oder dem Song „Wo sind“ in dem es heißt „Warum liebst du keine Möse, weil jeder Mensch doch aus einer ist?“ (schlimmeres möchte ich nicht zitieren, kann man finden, jedenfalls wurde Homosexualität mit Pädophilie und Gewaltfantasien gleichtgesetzt). Und der Tatsache, dass er nicht mal sehen will/kann, warum man das als homophob versteht.
Grüße
Siboniwe
Weiss ich nicht, probieren wir es aus
Schlag dem NDR vor, Fettes Brot zu nominieren
Und meines Wissens wurde F.B. auch nicht deswegen verurteilt… gab es da überhaupt eine Verhandlung?
Jedenfalls hat jeder solange als unschuldig zu gelten, bis seine Schuld rechtskräftig festgestellt ist.
(Im übrigen weiss ich jetzt nicht, ob das ausgesprochene Hausverbot rechtens war, da der damalige Eigentümer der Stadt hamburg beim Kauf zugesichert hat, am Status nichts zu ändern, in wie weit nun ein Vertragsverhältnis vorlag, das dem Eigentümer überhaupt ein solches Vorgehen ermöglicht hätte… Man kann ja auch nicht bei einem vermieteten Theater als Eigentümer den Spielplan bestimmen…
Schwierig…
Stad wohl alles in Zusammenhang mit der heraufdämmernden Pleite des damaligen Eigentümers…)
Xavier Naidoo ist einfach nicht kompatibel zur Medienwelt - das ist das Problem!
Er hat sein eigenes Weltbild, das er aber nicht in jedes Mikrofon dieser Welt hineinposaunt und ist offen genug sich mit jedem zusammen zu setzen und ihm zuzuhören - auch und eben den Schmuddelkindern der Gesellschaft.
Und seine Songtexte sind notabene Lyrik - das heißt sie bieten einen weiten Spielraum für Interpretationen.
„Leider“ kann ihn so die Medienwelt nicht in ein Kiste packen und mit einem Etikett versehen. Und so meint jeder er habe den endgültigen Schlüssel zum Inneren dieser Person gefunden und bläst ihn mit Vehemenz in den Äther hinaus, das es nur so rauscht im Blätterwald.
Xavier Naidoo hält der Medienwelt den Spiegel ihres eigenen Versagens vor. Aber er ist stark und geerdet genug, die Reaktionen wegzustecken. Vermutlich hängt er gerade mit seinen Kumpels in seiner Mannheimer Stammkneipe ab und lacht sich 'nen Arm ab über die Deppen in der Branche …
Nachtrag:
Übrigens sollten diejenigen, die über seine Songtexte herziehen diese mal komplett lesen und nicht irgenwelche Versatzstücke aus dem Zusammenhang reißen. Nur ein Beispiel:
http://www.songtextemania.com/wo_sind_sie_jetzt_songtext_xavier_naidoo.html
Kleiner Tipp: Erst lesen, dann SELBST darüber nachdenken, dann kommentieren!