Die Jüngeren haben es vielleicht nachgelesen. Ich habe die Zeit erlebt. Und ich schaue von draußen auf das, was gerade geschieht.
Seinerzeit gab es eine Gruppe, die den Staat in Form der stellvertretenden Politiker direkt angegriffen hat. Geplant und gezielt gemordet hat. Sie nannten sich RAF. Waren hochorganisiert, bis in die Gefängniszellen hinein. Terroristen. Ohne Zweifel.
Heute werden öffentlich Plünderer und Steinewerfer im großen Stil öffentlich gesucht. Nicht den Staat oder dessen Vertreter als solche direkt angreifende, sondern dieses unbestimmbare, nicht greifbare Globale angreifend. Keinesfalls planend mordend unterwegs. Gesucht nicht mittels Fahndungsplakaten wie seinerzeit, sondern angepasst an die moderne Technik. Aber in gleicher Intensität.
Auch Plünderer und Steinewerfer sind Gewalttäter, die nicht selten in hochgradig konspirativer Art taktisch vorplanen. Tlw. ist ihr (völlig utopisches) Ziel das gleiche wie es der RAF vorschwebte.
Die sehe ich nicht.
Ich sehe aber eine Eskalation seitens der „Aktivisten“, die eine Gegenreaktion auf der staatlichen Seite erzwingt. Die Nummer mit der Deeskalation lässt nur rechtsfreie Räume zu. Und Pack jedweder pol. od. rel. Colouer neigt dazu, solche Freiräume als Schwäche auszulegen und mit noch mehr Rechtsbruch zu quittieren.
Die LINKE sollte DIESEN Extremisten ein für alle mal den Stecker ziehen. CRASH. Ich HASSE diese Typen aus dem schwarzen Block. Als Ordner von Demonstrationen für die Umwelt stelle ich vielfach fest, dass diese Knallköppe es drauf anlegen, vor allem sich selbst zum Thema zu machen und friedlichen Demonstranten ihren Willen aufzudrücken. Besonders schlimm ist: Die sind alles andere als krank im Kopf. Denen liegt einzig daran, sich selbst zu feiern und machen sich über dies sogar mit den Faschisten gemein. Kaputt machen kann jeder billige Idiot!
Die LINKS-Partei und die GRÜNEN stehen in besonderer Verantwortung.
letztendlich auch nichts anderes als randalierende Fußballfans - die einen mit dem Mäntelchen irgendeiner Ideologie, die anderen im Namen einer Sportmannschaft…
An welcher Stelle wurde das nicht greifbare Globale angegriffen? Randalierer ließen die Sau raus, Es gab das zeitliche Zusammentreffen mit einer politischen Veranstaltung, aber ein inhaltlicher Zusammenhang zwischen blindwütiger Zerstörung und der pol. Veranstaltung besteht ungefähr wie nach Fußballspielen, wenn sog. Fußballfans öff. Verkehrsmittel zerlegen und Passanten drangsalieren.
Mir fehlt die Bereitschaft, über politische Motivationen auch nur nachzudenken, wenn Aktionen einfach nur aus schierer Gewalt bestehen. Brandstifter und Plünderer sind gewöhnliche Gangster, die aus dem Verkehr gezogen gehören. Wären wenigstens Spuren von Intellekt erkennbar, würde ich die Vorgänge anders beurteilen,
Auch Versuche, Schläger und Steinewerfer durch Vergleiche mit der RAF gleichsam zu adeln, liegen neben der Sache. Wer sich aus eigenem Erleben an die frühe Bundesrepublik, an viele der politisch Handelnden, an feudal-autoritäre Zustände, spießig-verlogenes Bürgertum und etwa vor dem Schah von Persien tiefe Diener machende bundesrepublikanische Spitzenpolitiker erinnert, wer die frühere Nazi-Elite quer durch alle politischen Ebenen, Amtsstuben, Justiz, Bundeswehr und auch quer durch alle Zweige der Wirtschaft erlebte, kann die damalige Protesthaltung in weiten Teilen der jungen Generation nachvollziehen, kann sogar das Entstehen der RAF verstehen (aber Vorsicht: Zwischen Verständnis und Rechtfertigung liegen Welten).
Es gibt bei uns wahrhaftig reichlich Fehlentwicklungen und Mißstände, die Protest und Widerstand rechtfertigen. Aber schlau gemacht, gewaltfrei und zielgerichtet sind zu erfüllende Mindestanforderungen. Einfach nur Gewalt, Randale und Zerstörung - nee, solche Hohlköpfe braucht keiner.
Was der schwarze Block getan hat, war ganz konkrete Gewalt. Dagegen muss mit aller gebotenen Härte vorgegangen werden.
Die Zeiten, auf die Du anspielst, habe ich auch erlebt. Nach einem Anschlag brauchte ich sechs Stunden für die Heimfahrt vom Arbeitsplatz nach Hause. Ich habe an diesem Tag mehr Maschinenpistolen gesehen als in meiner gesamten Bundeswehrzeit.
Ich sehe es zumindest als:
a) groteske Unverhältnismäßigkeit
b) Pseudo-Aktivität des Staates bzw. der Polizei, um nur ja nicht die eigenen Fehler bzw. das eigene Involviertsein um den G20-Gipfel in Hamburg herum aufklären zu müssen, was wohl bis in obersten Ebenen der Politik hineinreichen würde.
c) Nebelkerze: linksextreme Gewalt reicht weder qualitativ noch quantitativ heute auch nur ansatzweise an rechtsextreme und (wenn man das nicht eh gleichsetzen will) islamistische Gewalt heran. Wo ist denn der linke Amri (den der Staat offenbar mitermöglicht hat), wo ist der linke NSU (den der Staat offenbar mitermöglicht hat)?
Völlig unpolemisch gefragt:
Wie können du oder ich das sehen mit unserem Fernseh- und Zeitungsblick auf das Geschehen?
Nachdem sich unmittelbar Betroffene ja ständig gegen diesen (medien)öffentlichen Diskurs über die Geschehnisse verwehren. Z.B.:
das Globale (tagende und tafelnde Minister und hohe Regierungsbeamte) war gut geschützt durch die Polizei - im Gegensatz zu privaten Geschäften, Wohnungen und PKW
Ein Fußballspiel ohne Zuschauer hat es auch schon gegeben. Aber Demokratie ohne Protest? Die erste Gewalt bei G20 ging von der Polizei im Auftrag von irgendwem aus. Es war zwar „vorbeugend und deeskalierend“ gemeint, aber unnötig.
Ich sehe hier schon gewaltige Unterschiede zwischen Unterhaltungskultur und Staatsgewalt.
Der Anlass war der G20-Gipfel.
Ich kann das alles nicht annähernd mit RAF vergleichen.
Und ich erwarte sehr sehr harte Urteile, wenn jemand eines Steinwurfs einigermaßen sicher und beweisfähig dingfest gemacht werden kann.
Gewalt gegen Menschen oder Sachen gehören zum Terrorismus. Die Übergriffe geschahen auch nicht spontan, sondern waren sehr präzise geplant. Ob das aber Terrorist*innen sind?
Wer Pflastersteine und Molotow-Cocktails von Häuserdächern auf Menschen schleudert, der muss damit rechnen, dass es Tote gibt.
Die Polizei muss endlich wieder klarmachen, dass Gewalt – von welcher Seite auch immer – nicht geduldet wird. Die Richter sollten die strafrechtlichen Möglichkeiten voll ausschöpfen. Wir brauchen eine wehrhafte Demokratie. Unsere Freiheit muss uns das wert sein.
Ich denke, dass die Fernsehbilder und die spätere Berichterstattung via Zeitungen sowie die Vorabberichterstattung über Aufrufe/Planungen durchaus ein sehr umfangreiches Puzzle darstellen, das natürlich nicht ohne Lücken ist.
Ich vergleiche nicht die friedlichen Initiatoren mit der RAF, sondern die linksextremistischen Aufwiegler/Aufrüher, die als Feindbild den Staat insgesamt haben und ihn in der derzeitigen Form abschaffen wollen.
Der Punkt ist, dass da einige gravierende Lücken drin sind, nämlich insbesondere zum Vorgehen der Polizei.
Ich kenn diese Situationen halt nur seit Jahrzehnten von Fußballveranstaltungen, aber da erlebe ich es regelmäßig als Augenzeuge, wie die Polizei es ist, da aus lauen Lüftchen größere Stürme macht, auf die sie dann angeblich „reagieren“ muss.