Hi,
Ich gehe im folgenden auf die grundsätzliche Struktur
diesen Ebenensystems ein. Man unterscheidet hier
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das Grobstoffliche vom
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Feinstofflichen.
Du kannst die Existenz dieses Feinstofflichen wiederholbar nachweisen?
Das wäre doch auch für dich recht hilfreich, denn immerhin basiert dein gesamtes Gedankengebäude darauf und es wäre doch eher nicht so gut, wenn schon das Fundament nur eine Luftnummer wäre.
Oder postulierst du nur dessen Vorhandensein?
Das Feinstoffliche ist das eigentliche Revier des
Spirituellen. Es ist die Quelle von Bewusstsein, von Gedanken,
von Emotionen und von Ekstase. Es ist das eigentliche „Leben“.
Ich dachte immer, unser Gehirn sei die Quelle des Bewusstseins. Widerlegt wurde das bisher nicht.
Nun ist das Gehirn mittlerweile recht gut erforscht, aber von Feinstofflichkeit habe ich in diesem Zusammenhang nichts gelesen.
Das Grobstoffliche (physikalisch, chemisch) kann nur durch
Grobstoffliches indiziert und gemessen werden (eben
Messgeräte). Das Feinstoffliche NICHT.
Ok, also doch nur eine Behauptung.
Wenn man die Methoden
der Naturwissenschaften (der Wissenschaften also für das
Grobstoffliche) auf die Ebene des Feinstofflichen überträgt,
ist das wie das Einfangenwollen von Gedanken mit
Schmetterlingsnetzen. Das kann nicht funktionieren.
Nettes Bild für eine Ausrede.
Die Wahrheit des Spirituellen ist nur und auschließlich
SUBJEKTIV erfahrbar. Man kann dies nicht messen und objektiv
dokumentieren.
Das heißt also, dass in diesem Zusammenhang jeder irgend etwas X-Beliebiges behaupten kann und man es ihm glauben muss.
Das ist ebenso unmöglich, wie beweisen zu
wollen, dass man Gedanken und Gefühle hat. Messbar sind nur
Hirnströme und Hormonspiegel usw. Hirnströme und Hormonspiegel
aber sind keine Gedanken und keine Gefühle.
Immerhin gibt es schon recht erfolgreiche Versuche, den Mauscursor mittels Gedankenkraft bewusst zu steuern. Aber auch dabei gibt es keine Spur von Feinstofflichkeit.
In der Philosophie weiß man das schon lange und hat über das
Dilemma nachgedacht. Dass ANDERE Menschen eine Seele haben
(oder ein Bewusstsein), weiß man nicht. Man kann es nur analog
aus ihrem Verhalten schließen. Dennoch zweifelt keiner, auch
du nicht, daran, dass andere Menschen Seele bzw. Bewusstsein
haben. BEWIESEN hat´s dir aber noch keiner. Oder?
Da die Existenz der Seele auch nur eine Behauptung ist (oder eine Weltanschauung, ein Glaubensinhalt), muss man sie in den Kreisen, die sie postulieren, nicht beweisen. Tatsächlich ist es unmöglich.
Zum Thema Bewusstsein kannst du mal hier nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bewusstsein#Bewusstsein…
Was nun die innerste Wahrheit des Esoterischen betrifft (die
sich stark mit altindischer Mystik überschneidet), gilt also,
dass sie nur subjektiv, aus der Innensicht und NUR aus der
Innensicht, erfahrbar ist. Man kann sie aber verbal
kommunizieren wie alles andere auch.
Also einfach etwas behaupten, wie ich oben schon geschrieben habe.
Das Problem bei der Kommunizierbarkeit entsteht dann, wenn
Sender A sich auf Erfahrungen bezieht, die Empfänger B nicht
kennt. Wie also soll B wissen, was A meint? Das beginnt doch
schon bei den banalsten Dingen: beschreibe mal jemandem, der
noch nie einen Apfel im Mund hatte oder noch nie Sex hatte,
den Geschmack eines Apfels oder das Gefühl des Orgasmus. Das
wird, besonders beim letzteren Fall, UNMÖGLICH sein. Der
Empfänger wird sich alles Mögliche dabei vorstellen, nur nicht
das, was Sache ist.
Der Empfänger kann mit dem gleichen Recht sagen, dass der Sender Blödsinn erzählt.
Das Spirituelle (im Sinne der Mystik) ist also keine
Glaubensfrage, wie du irrtümlich annimmst (du projizierst hier
dieses christliche Feature auf etwas dem offiziellen
Christentum Fremdes). Es geht hier um WISSEN - aber ein
Wissen, das bisher nur einer Minderheit zugänglich ist und das
deswegen nur mit Schwierigkeiten kommuniziert werden kann.
Das ist Unsinn. Wissen kann man weitergeben. Wenn das die von dir genante Minderheit nicht kann, handelt es sich nicht um Wissen, sondern in der Tat um Glauben, hier abwertend gemeint.
Dieses Wissen kommt bei B nicht zustande, wenn A der Person B
etwas „bewiesen“ hat, sondern wenn B selbständig eine
spirituelle Erfahrung macht.
Die wiederum auch kein Wissen ist, denn auch sie kann nicht weitergegeben werden.
Die Frage nach der Beweisbarkeit dieser Erfahrung (oder ihres
Inhaltes) ist aus der Sicht der Spiritualität komplett
sinnlos. Aus den oben genannten Gründen. Die Skeptiker tun der
Wahrheit keinen Gefallen damit, wenn sie ständig eine
Unmöglichkeit einfordern, nämlich den Beweis des Spirituellen
durch Messgeräte.
Die wissenschaftliche Methodik braucht nicht zwangsläufig Messgeräte.
Dieses Messgeräte sind einfach viel zu grob und plump, um das
Spirituelle zu erfassen.
Eine andere Möglichkeit ist, dass es das von dir so genannte Spirituelle in der von dir behaupteten Form gar nicht gibt.
Analogie: Verlangst du von einem Automechaniker, die Existenz
von Atomen zu beweisen? Wie soll er das mit seinem
Instrumentarium machen? Genauso gehst du aber vor, wenn du von
Messgeräten erwartest, sie könnten Feinstoffliches anzeigen.
Du machst das sehr geschickt, wenn du handfeste Beispiele aus dem täglichen Leben benutzt, um gewisse Spökenkiekereien sozusagen alltagstauglich zu machen.
Natürlich ist es legitim, die Wirksamkeit esoterischer
Heilmethoden einer objektiven Prüfung zu unterziehen. Nur, wie
ich schon oben sagte: mit dem Ergebnis steht und fällt NICHT
die eigentliche Wahrheit des Spirituellen. Diese ist
Gegenstand einer gänzlich anderen Erkenntnisebene.
Wie ich schon vermutete, kann man also auch im Heilbereich irgend etwas behaupten und der „Kunde“ muss es glauben oder eben nicht.
Wenn er es glaubt, schlägt der Placebo-Effekt zu und die Esos klopfen sich stolz an die Brust ob ihrer „Fähigkeiten“.
Solange die Skeptiker dieses Dilemma nicht erkennen, führen
sie ein Spiegelgefecht mit ihrem eigenen Irrtum (der Konfusion
von Ebenen des Stofflichen). An der esoterischen Sache gehen
sie lichtjahreweit vorbei.
Der Skeptiker sieht, dass da jemand Behauptungen über Vorgänge aufstellt, die sich laut dem Behauptenden jeglicher Überprüfung entziehen, die also weder auf irgendeine Art nachzuweisen noch vorherzusagen noch wiederholbar sind.
Der Skeptiker sieht weiterhin, dass schon das Fundament des gesamten Gedankengebäudes (die Existenz der sog. „Feinstofflichkeit“) ebenfalls nicht überprüfbar ist und somit das Gedankengebäude mit Fug und Recht als Wolkenkuckucksheim bezeichnet werden kann, was ich hiermit tue.
WoDi