Laut BgH und dem Münchner Landgericht ist der Roman „Esra“ von Maxim Biller aufgrund der Verletzung von Persönlichkeitsrechten verboten, er darf weder beworben noch vertrieben werden. Trotzdem findet man ihn in Bibliotheken ebenso wie auf dem Marktplatz bei Amazon.de, wo Verkäufer sogar erwähnen es handle sich um die „ungeschwärzte Ausgabe“, also die unzensierte Fassung (ein Hinweis: auch die entschärfte Fassung ist verboten, dort wurden lediglich die kritischen Stellen ausgeschnitten, so dass der Text unvollständig ist).
Ich frage nun: wie kann es sein, dass ein eigentlich „verbotener“ Roman trotzdem von Privatanbietern durch öffentliche Internetplattformen verkauft werden darf?
Wer weiß mehr dazu? Ich müsste dies dringend wissen, da ich am Wochenende einen Vortrag über Medienzensur halten will und dazu auch das Beispiel Biller anführen möchte. Dabei würde ich ungern falsche Informationen verbreiten. Auf der Seite des Telos-Verlags des Kunsthistorikers und Soziologen Dr. Seim finden sich Informationen zum Rechtsstreit (untere Hälfte):
http://www.telos-verlag.de/seiten/kasrede.htm
Danke vorab für alle weiteren Informationen zu dem Fall!