Bei der Zubereitung einer Salatsoße breitet sich schnell Essiggeruch in der Küche aus.
Wieso breitet sich der Geruch schnell aus, und warum richte Essig nach Essig?
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Wieso breitet sich der Geruch schnell aus, und warum richte
Essig nach Essig?
Schnell ist relativ. Du siehst zuerst den Essig, fast gleichzeitig hörst Du, wie er in die Salatschüssel plätschert und erst dann (mit ein bisschen Verzögerung) riechst Du ihn. Also ist die Ausbreitung des Geruchs viel langsamer als die Ausbreitung von Schall (von Licht ganz zu schweigen!).
Etwas „riecht“ unter folgenden Voraussetzungen:
- Es muss flüchtig sein, d. h. die Teilchen, aus denen der Stoff besteht, müssen sich recht leicht in der Luft verteilen. Essigsäure besitzt einen vergleichsweise niedrigen Siedepunkt, d. h. sie verdunstet auch schon bei Raumtemperatur.
- Diese Teilchen müssen mit der Atemluft auf die Nasenschleimhaut gelangen. (Mit Nasenklammer riecht man nichts).
- Einige Zellen der Nasenschleimhaut müssen mit so genannten Rezeptormolekülen ausgestattet sein, die zu dem Duftstoff passen. Rezeptormoleküle sind Eiweißstoffe, die eine „Bindungstasche“ besitzen, in die ein ganz bestimmtes Duftstoffmolekül passt. Wenn das dort hineinpasst, dann reagiert der Rezeptor und löst ein elektrisches Signal aus.
- Dieses elektrische Signal muss über den Riechnerv ans Gehirn weitergeleitet werden und - vereinfacht ausgedrückt - die Stellen des Gehirns aktivieren, wo abgespeichert ist, wie Essig riecht. Ich kenne jemanden, bei dem durch einen Unfall genau dieser Teil des Gehirns beschädigt wurde, was zum fast vollständigen Verlust des Geruchssinns führte.
- Das Ganze funktioniert nur, wenn das Gehirn zuvor gelernt hat, welcher Stoff einen bestimmten Geruch hat. Babys nehmen den Geruch von Essig wahrscheinlich auch wahr und finden ihn vermutliche unangenehm. Sie verbinden damit aber nicht die Assoziation „Essig“ und können daher nicht einordnen, um welchen Geruch es sich handelt.
Michael
Was einen hohen Dampfdruck hat, verfliegt schnell. Wenn du eine Gasbombe mit stinkendem Gas aufdrehst, riecht es ja auch sofort danach. Man riecht immer den Teil, der in die Gasphase geht - ist ja auch logisch, anders können die Moleküle ja nicht in die Nase kommen.
Zur genauen Geschwindigkeit von Gasen, bin ich jetzt auf die Schnelle nicht fündig geworden. s. dazu die einschlägigen PC-Bücher wie Wedler oder Atkins. Da kannst du dann ausrechnen, wie schnell sich ein Gas maximal ausbreiten kann.
Der Säureanteil im Geruch / Geschmack kommt daher, dass das Essigsäuremolekül undissoziiert verdampft, ein Teil dann aber beim Auftreffen auf die Schleimhäute das Proton abgibg --> saurer Geschmack / Greuch.
Der spezifische Geruch von Essig entsteht ja im Endeffekt Gehirn. Der Essig trift auf irgendwelche Rezeptoren irgendwo (das wissen die Biologen aber besser) und sagen dem Gehirn: Da ist Essig.
Kein Mensch kann ja wissen, ob Essig für ihn genau so richt wie für andere. Genau so wie es sein kann, dass Rot nicht für jeden Rot aussieht… Die ganzen Sinneseindrücke werden letztlich im Gehirn verarbeitet. Aber das ist eher philosophisch