Ethanol 70% (V/V) für Likörzubereitung?

Hallo zusammen,

meine Schwester möchte einen Likör selbst herstellen,
Im Internet hat sie gelesen, dass man dazu "ETHANOL 70% verwenden kann.

Über eine Internet Apotheke hat sie nun 1 Liter bestellt.
Heute zeigte sie mir die erhaltene Flasche und war erschrocken.

Auf der Flasche steht u.a.:

ETHANOL 70 Prozent (V/V),
zum Auftragen auf die Haut,
Desinfektion der Haut, Kühlumschläge, Händedesinfektion usw.

Frage:

  1. Ist der Inhalt für eine Likörzubereitung trotzdem geeignet, oder hat meine Schwester hier etwas völlig falsches gekauft?

  2. Was bedeutet „V/V“ ?

Danke für eine Antwort an einen Laien.

Ich bin mir ziemlich sicher das das eine anleitung fur gepanschten likor ist: ethanol ist zwar alkohol aber nicht zum trinken geeignet:
es sind glaub ich grad wieder zwei kinder an sowas lebensgefahrlich gedingendst worden

Ich bin mir ziemlich sicher das das eine anleitung fur
gepanschten likor ist: ethanol ist zwar alkohol aber nicht zum
trinken geeignet:
es sind glaub ich grad wieder zwei kinder an sowas
lebensgefahrlich gedingendst worden

Sei gegrüßt im Expertenforum,
du verwechselst Methanol und Ethanol.
Grüße
Ulf

Hallo,
doch Ethanol ist das, was landläufig ‚Alkohol‘ genannt wird, also in Bier, etc. enthalten ist.
MfG

Hallo,

  1. Ist der Inhalt für eine Likörzubereitung trotzdem geeignet,
    oder hat meine Schwester hier etwas völlig falsches gekauft?

Wenn es reiner Ethanol ist ja.

  1. Was bedeutet „V/V“ ?

Volumen zu Volumen. Die 70% Mischung besteht also aus 70ml Ethanol und 30ml Wasser.

MfG

Hallo,

meine Schwester möchte einen Likör selbst herstellen,
Im Internet hat sie gelesen, dass man dazu "ETHANOL 70%
verwenden kann.

Das ist höchst irreführend.
Warum nimmt sie nicht, wie traditionell in Rezepten empfohlen und landein landaus erprobt, den ganz normalen „Korn“ (geringer konzentriert) vom Supermarkt zum Ansetzen?
Dann ist der Likör später wenigstens trinkbar.

Über eine Internet Apotheke hat sie nun 1 Liter bestellt.
Heute zeigte sie mir die erhaltene Flasche und war
erschrocken.

Auf der Flasche steht u.a.:

ETHANOL 70 Prozent (V/V),
zum Auftragen auf die Haut,
Desinfektion der Haut, Kühlumschläge, Händedesinfektion usw.

Frage:

  1. Ist der Inhalt für eine Likörzubereitung trotzdem geeignet,

Nein, auf keinen Fall, es handelt sich um Ethanol für medizinische Zwecke, ist in der Regel mit Bitterstoffen vergällt und nicht trinkbar.
Alkohol zur Desinfektion muss immer 70%ig sein, schwächere und stärkere Konzentrationen wirken dagegen schlechter bis gar nicht. Den kann sie ja jetzt in die Notfall-Apotheke stellen, man weiß ja nie…

oder hat meine Schwester hier etwas völlig falsches gekauft?

Ich gehe davon aus. Auf der Flasche müssten aber auch(Gefahren-)Hinweise stehen.
Apotheke - das wäre ja wirklich nicht nötig gewesen :smile: Für Getränke bzw. Lebensmittel eignet sich auch der Supermarkt oder Getränkehändler ganz gut.

  1. Was bedeutet „V/V“ ?

Volumenprozent. Vol. Die Prozentangaben sind höher als die von Gewichtsprozent.

Gruß, Renate

  1. Ist der Inhalt für eine Likörzubereitung trotzdem geeignet,

Nein, auf keinen Fall, es handelt sich um Ethanol für
medizinische Zwecke, ist in der Regel mit Bitterstoffen
vergällt und nicht trinkbar.

Hallo Renate,
das wage ich mal, in Frage zu stellen. Man geht in die Apotheke, um Ethanol zu kaufen. Wenn ich Brennspiritus haben möchte, gehe ich in den Supermarkt und erhalte ein vergälltes Produkt. Dann allerdings nicht zu Apothekenpreisen.
Und selbst wenn das Ethanol in der Apotheke vergällt wäre, müsste das eindeutig gekennzeichnet sein.
Grüße
Ulf

Moin Renate,

Du sprichst vom Ansetzen - es gibt aber auch andere Methoden zur Extraktion von Geschmackstoffen.

Die Frage erinnert mich an ein französisches Likörrezept, das ich vor einigen Jahrzehnten ausprobiert habe.
In einem Einmachglas wurde über der Oberfläche einer bestimmten Menge von 90%-igem Alkohol eine Orange aufgehängt und musste mehrere Tage dort bleiben. Die Orange schrumpelte und die Geschmackstoffe wanderten in den Alkohol. Der musste dann durch Zugabe von Wasser auf Trinkstärke verdünnt werden.
Wahrscheinlich kamen in dem Rezept auch noch Zucker und ein paar Gewürze hinzu - zum Schluss war es so was wie ein hausgemachter Cointreau.

Vielleicht ist es ja so, dass bestimmte Geschmackstoffe erst durch eine hohe Alkoholkonzentration gelöst werden - mit wissenschaftlichen Daten kann ich nicht dienen.
Aber auf jeden Fall: Ansetzen ist nicht der einzige Weg zum Genuss :wink:

Pit

ich hab ja gesagt

Ich bin mir ziemlich sicher das…

gruß landebahnpflug

Hallo,

Warum nimmt sie nicht, wie traditionell in Rezepten empfohlen
und landein landaus erprobt, den ganz normalen „Korn“
(geringer konzentriert) vom Supermarkt zum Ansetzen?
Dann ist der Likör später wenigstens trinkbar.

je nach Rezept ist eben Korn nicht ausreichend. Versuch mal einen „Escorial grün“ mit Korn hinzubekommen.

Gruß, Niels

Hallo Renate,

  1. Ist der Inhalt für eine Likörzubereitung trotzdem geeignet,

Nein, auf keinen Fall, es handelt sich um Ethanol für
medizinische Zwecke, ist in der Regel mit Bitterstoffen
vergällt und nicht trinkbar.

bist Du Dir da so sicher?!
Vor einiger Zeit hat eine Freundin ihren Eierlikör mit ‚Ethanol für Einreibungen‘ aus der Apotheke angesetzt.
Der war definitiv nicht vergällt.
Und deutlich billiger als ‚unvergällter‘ Alkohol.

Gandalf

Hallo Rainer!

War der Alkohol sehr teuer, mehr als 40 Euro pro Liter? Dann kann es trinkbarer Alkohol sein. In Deutschland ist unvergällter Alkohol (Ethanol) sehr stark besteuert. Deshalb ist das Zeug recht teuer. Und deshalb vergällt man Alkohol, den man zu Nicht-Trink-Zwecken braucht, damit diese Steuer erlassen wird. In der Apotheke wirst du für trinkbaren hochprozentigen Alkohol wahrscheinlich ein Vermögen bezahlen und die geben den meistens auch nur 100-ml-weise ab.

Mein Geheimtipp: Falls du oder Verwandte oder gute Freunde nach Italien kommen, dann sollen sie dir bzw. deiner Schwester 95%igen Alkohol (Alcool puro) mitbringen. Der kostet dort zwischen 12 und 13 Euro pro Liter und ist in jedem größeren Supermarkt zu kaufen. Steht dort, wo Grappa und andere Spirituosen zu finden sind. Den bring ich mir immer zum Limoncello-Machen mit. Man darf übrigens innerhalb der EU 10 Liter Spirituosen mit über die Grenze nehmen, pro Person!

In Luxembourg soll der Alkohol auch billiger sein, aber da war ich noch nie.

Wenn im Rezept 70%iger Alkohol gefordert wird, dann musst du den 95igen halt noch etwas verdünnen. Gib 350 ml Wasser zu einem Liter 95%igem Alkohol und du bekommst ca. 1,35 l 70%igen. Niedriger konzentrierter Alkohol (Vodka oder Korn mit 40%) funktioniert dann meistens nicht, weil die hohe Alkoholkonzentration gebraucht wird, um betimmte Sachen aus Kräutern und anderen Likörzutaten heraus zu lösen. Ist die Alkoholkonzentration zu gering, dann funktioniert das Lösen nicht mehr oder zumindest nicht mehr so gut, und der Likör wird lasch.

Noch ein Tipp: beim Verdünnen von hochkonzentriertem Alkohol auf Trinkstärke muss man weiches Wasser verwenden. Ist das Wasser zu hart (kalkhaltig) bekommt der Likör einen unangenehmen Beigeschmack! Hat man hartes Leitungswasser, dann z.B. vorher durch Britta-Filter lassen, oder kalkarmes Flaschenwasser (z.B. Volvic) verwenden.

Liebe Grüße,

Thomas.