Hallo,
In (fast) allen westlichen Industrielaendern gab es in der neueren Geschichte einen Zuzug von Migranten, meist hatten diese einen ganz anderen kulturellen Hintergrund wie die Buerger des Gastlandes.
Was genau ist mit neuerer Geschichte gemeint? In welchen Zeiten haben denn mal keine Wanderungsbewegungen stattgefunden?
Dass nicht alle Arbeitsmigranten nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt zurueckkehren
Dann waren es eventuell nicht nur Arbeitsmigranten.
und dass eine komplette Assimilation all dieser an das Gastland nicht stattfindet kann man aus der Geschichte ableiten.
Das würde ich aber beispielsweise für Deutschland nicht so pauschal sagen.
Vor allem wird eine Assimilation oder Integration dadurch erschwert wenn die Kulturen stark voneinander abweichen und wenn die einzelnen Immigrantengruppen so gross sind (und in raeumlicher Naehe wohnen) um eine Subkultur im Gastland formen zu koennen.
Das ist doch nichts Besonderes. Vielleicht kommt es einfach auf den Zeitraum an, über den solche Vorgänge beobachtet werden.
Welche Konsequenzen hat das? Es entsteht in Teilen der Bevoelkerung eine offene oder latente Xenophobie
Entsteht die dadurch oder ist die dem menschen eventuell schon irgendwie gegeben?
welche jederzeit durch Medien verstaerkt werden kann (was man auch an den laecherlichen Diskussionen ueber Koranverteilungen sehen kann).
Verteile mal im Iran in aller Öffentlichkeit die Bibel. Dann wirst Du sehen, wie weltoffen man dort damit umgeht. Es geht nicht um die Koranverteilung sondern um diejenigen die das machen und deren Weltbild. Ich glaube davor hat die übergroße Mehrheit, und auch die der hier lebenden muslimisch geprägten Bevölkerung, ganz zurecht Angst.
Wem kann das nutzen? Man stelle sich vor es gaebe eine Wirtschaftskrise, der Bevoelkerung geht es schlecht und die linken Kraefte welche einen Umsturz des Systems fordern bekommen immer mehr Sympathie.
Vielleicht sowas wie eine sozialistische Arbeiterpartei?
Was wuerde die „bedrohte“ Oberschicht machen? Zusehen? Oder die Propagandamaschinerie anwerfen und Hass auf eine Migrantengruppe erzeugen was ethnische Konflikte verstaerkt und die Aggressionen der Masse weg von der Oberschicht hin zu den Migranten leitet?
Klingt nach einer Verschwörungstheorie. Die Linken könnten ebenso selbst den Hass auf eine Migrantengruppe oder „Andere“ ganz allgemein erzeugen. Oskar macht das hin und wieder und die Geschichte zeigt auch, dass dies nicht das erste Mal ist.
Was denkt ihr: Kann dies ein (fuer die Oberschicht praktischer) Nebeneffekt der Immigration sein?
Ich denke, dass man solche Argumentation gut für eine Verschwörungstheorie nutzen kann. Die Oberschicht wird stets und vor jedem Hintergrund versuchen oben zu bleiben. Genauso wie es immer welche geben wird, die nach oben wollen. Und wenn es denen paßt, würde sie die gleichen Mechanismen nutzen.
Koennten diese Ueberlegungen eventuell sogar eine Rolle gespielt haben als man die Migration in fast allen Industriestaaten zugelassen hat?
Nee, da ging es fast immer um Arbeitskräfte. Das war das Interesse der bösen Kapitalisten als sie zumindest nichts dagegen hatten und ist es sicher auch bis heute so. Anders kann wohl die starke Migration ausgerechnet bei den bösen Deutschen, die ja damals alles noch Nazis waren kaum erklären.
Ist es moeglich dass es in Laendern welche die Wirtschaftskrise stark getroffen hat zu ethnischen Konflikten kommt
Schau in die Geschichte und Du wirst diese These bestätigt finden. Ist also keine These mehr und auch keine besonders originelle.
und diese von den sozialen Konflikten ablenken?
Nö, das ist doch dann ein sozialer Konflikt. Bei Konflikten geht es doch immer um die Einem und die Anderen. Hauptsache die Anderen lassen sich anhand äußerer Merkmale gut abgrenzen. Die Anderen müssen dazu dann nicht mal mehr im eigenen Land sein, man kann sie auch zu Hause aufsuchen und den Konflikt austragen.
Grüße