EU-Beitritt der Türkei: Pro und Contra

Ok also wir müssen bald in der Schule eine pro-contra-Diskussion halten zum EU-Beitritt der Türkei…
Einige Argumente habe ich schon selbst gesammelt:
PRO:

  • neuer außen- und sicherheitspolitischer Horizont durch die gewonnene Nähe zu den Balkanstaaten, Nahen Osten und Zentralasien
  • Modernisierungs- und Demokratisierungswille der Türkei
  • trotz schwerer Wirtschafts- und Finanzkrise der Türkei gab es große Refornschritte

CONTRA:

  • bei einem Beitritt der Türkei, wäre diese eine der größten Fraktionen im EU-Parlament --> somit könnten sie auf eine polit. Führungsrolle und finanzielle Sonderleistungen spekulieren
  • schlechte ökonomische Grundlage: es werden gerade mal 20% erwirtschaftet bei einer Inflationsrate von 40%
  • EU-Zuschüsse würden 20-40 Mrd. € betragen
  • schlechte Nachbarländer: chaotischer Irak, syrische Diktatur, iranische Theokratie
  • explosive Kurdenfrage (Massenmorde)

Also das wären meine bisherigen Argumente für und gegen den EU-Beitritt der Türkei…
Aber ich denke da gibt es noch eine Menge anderer und wäre sehr dankbar wenn ihr mir noch ein paar nennen könntet. DANKE!!!

Zu Contra-Argumenten fiele mir noch ein:

durch eine EU-Vollmitgliedschaft fielen sämtliche Einwanderungsschranken; die Türkei ist zumindest teilweise ein Entwicklungs-/Schwellenland, wohingegen Westeuropa (noch) stabile Absicherungssysteme berherbergt; ein Schlagwort wäre hierzu „Einwanderung in die Sozialsysteme“, denn, mal ehrlich gesagt, wenn ich ein türkischer Bauer wäre, der hart den ganzen Tag arbeitet, um sich und seine Familie über Wasser halten zu können und mir plötzlich jemand erzählt, ich könne problemlos nach Westeuropa auswandern, dort kriegte ich sogar fürs Nichtstun mindestens genauso viel, es gibt türkische Viertel, mit türkischen Supermärkten, Moscheen etc., ich könne also quasi nach Deutschland auswandern, aber trotzdem in der Türkei bleiben, dann nähme ich dieses Angebot doch sofort an, das ist quasi nur gesunder Menschenverstand; dem türkischen Bauern kann man dies also auch nicht zum Vorwurf machen, er handelt nur nach bestem Wissen und Gewissen.

Ein zweites Contra-Argument wäre: dieser Verein heißt EUROPÄISCHE Union; die Türkei liegt mit gerade mal 3 Prozent ihres Staatsgebietes in Europa, zudem ist sie ein muslimisch geprägtes Land und deswegen grundsätzlich in den Nahen Osten, d.h. Asien einzuordnen. Frage: Warum sollte man ein eindeutig nichteuropäisches Land in eine Europäische Union aufnehmen?

Frage: warum hat man Zypern in die Union aufgenommen
Frage, warum Malta (gehört geologisch zu Afrika; Arabische Sprache)

WENN die Türkei die Beitrittskriterien erfüllt, dann haben sich die allermeisten Bedenken in Luft aufgelöst, da z.B. die befürchtete Massenmigration dann nicht mehr eintreten wird. Diese Befürchtungen gab es nämlich ganz massiv bereits zum Beitritt von Spanien und Portugal…

Ich glaube allerdings, dass es bis zu diesem Zeitpunkt noch Jahrzehnte dauern wird.

Mike

Frage: warum hat man Zypern in die Union aufgenommen
Frage, warum Malta (gehört geologisch zu Afrika; Arabische
Sprache)

Ich glaube, beides rührt wohl von der britisch geprägten Geschichte her, sodass man gesagt hat, diese Länder standen so lange unter britischer Fuchtel, dass man sie auch als Teil Europas akzeptieren könnte. Außerdem sind beide Länder bezüglich der Kultur sehr viel eher europäisch als afrikanisch/arabisch.

Und ich glaube, du meintest, Malta gehöre geoGRAPHISCH zu Europa :wink:

Die geographische Zugehörigkeit von Malta zu Europa oder Afrika hängt von dem Geographen ab, den Du fragst.

GEOLOGISCH (Unterschied) liegt Malta auf der Afrikanischen und nicht auf der Apulischen Platte (Teil von Europa)

LG
Mike

Ich bin der Meinung, dass die Deutsche Politik und das Volk hier Rassismus vor Logik stellt.
„CONTRA- bei einem Beitritt der Türkei, wäre diese eine der größten Fraktionen im EU-Parlament --> somit könnten sie auf eine polit. Führungsrolle und finanzielle Sonderleistungen spekulieren“

Wieso ist es schlecht, dass Türkei eine der größten Fraktionen wäre? Gegen Frankreich haben die Deutschen nichts. Türkei würde der EU finanziell unter die Arme greifen, da es ein hohes BIP hat und somit sehr reich ist, auch wenn es der einzelne Bürger nicht ist.
Länder wie Spanien, Portugal und Griechenland könnten mit weniger großen Verlusten unterstützt werden, wenn Türkei auch in den EU-Topf mit einzahlt.
Viele Deutsche denken von Türken, dass sie zurück geblieben und dumm sind, obwohl die Regionen mit den meisten Menschen (Istanbul, Ankara,…) Städten wie Berlin und Wien um nichts nachstehen.
Außerdem verhindert es die Entstehung eines Krieges zwischen dem Christentum und dem Islam. Wenn die Türkei der EU beitreten würde, würden sich viele Vorurteile der Bevölkerung gegenüber dem Islam in Luft auflösen und somit eine Grundlage für weitere Beziehungen in großen Teilen Asiens bieten.

Zum Thema Beitrittskriterien: Rumänien, Albanien, Bulgarien und andere Länder erfüllen diese auch nicht wenn man sich die Finanzen näher anschaut, trotzdem sind sie in der EU. Die Frage ob Türkei in die EU darf oder nicht sollte desweiteren nichts mit der Religion zu tun haben.
Immerhin ist Bosnien auch muslimisch und in der EU…beurteilt bitte vollkommen logisch und lasst eure Vorurteile weg, die ich zumindest bei manchen erkennen konnte. Denn Vorurteile bzw Rassismus sind Eigenschaften ungebildeter dummer Leute und nicht die von belesenen und studierten Menschen, die ihr Wissen über ein Netzwerk erweitern.

Albanien ist in der EU???
wäre mir neu!

LG
Mike

Habe mich verschrieben, nicht gleich ausrasten…

Hallo,

CONTRA:
das deutsche Kindergeldgesetz.

der deutsche Staat zahlt an Kinder von Gastarbeitern, die sich im EU-Ausland aufhalten in der Regel den vollen Regelsatz von 184 Euro monatlich aus.
Momentan zahlen wir an Türkei-Kinder 5,11 Euro monatlich, da die Türkei ein sogenannter Abkommensstaat ist.

Eine Mehrbelastung von monatlich 178,89 Euro je Gastarbeiter-Kind in der Türkei ist schlicht nicht finanzierbar.

Gruß
Lawrence

Moin auch,

PRO:

  • neuer außen- und sicherheitspolitischer Horizont durch
    die gewonnene Nähe zu den Balkanstaaten, Nahen Osten und
    Zentralasien

Das sehe ich nicht als pro, sondern maximal neutral

  • Modernisierungs- und Demokratisierungswille der Türkei

Wenn die Türkei sich nur modernisiert, weil sie anders nicht EU-Mitglied werden kann, dann kann ich auf sie verzichten. Entweder sie tune es, weil sie es tun wollen und für richtig halten oder sie sollen es lassen.

  • trotz schwerer Wirtschafts- und Finanzkrise der Türkei gab
    es große Refornschritte

s.o. Reformen nur des Beitritts willen sind nicht das, auf das ich Wert lege. Abgesehen davon kann, gerade heutzutage, die weitere Modernisierung der Türkei von der EU schlichtweg nicht bezahlt werden.
Contra: Die großen Probleme der EU momentan müssen erst gelöst werden, bevor zusätzliche Mitglieder aufgenommen werden.

Ralph

Ich bin der Meinung, dass die Deutsche Politik und das Volk
hier Rassismus vor Logik stellt.

Vielen Dank für diese Unterstellung, die du so schön
verallgemeinert hast.

„CONTRA- bei einem Beitritt der Türkei, wäre diese eine der
größten Fraktionen im EU-Parlament --> somit könnten sie auf
eine polit. Führungsrolle und finanzielle Sonderleistungen
spekulieren“

Wieso ist es schlecht, dass Türkei eine der größten Fraktionen
wäre? Gegen Frankreich haben die Deutschen nichts. Türkei
würde der EU finanziell unter die Arme greifen, da es ein
hohes BIP hat und somit sehr reich ist, auch wenn es der
einzelne Bürger nicht ist.
Länder wie Spanien, Portugal und Griechenland könnten mit
weniger großen Verlusten unterstützt werden, wenn Türkei auch
in den EU-Topf mit einzahlt.

Aha, die Türkei wäre als ein guter Beitragszahler.
Wäre sie nicht auch ein guter, vielleich noch besserer Beitragsempfänger?

Viele Deutsche denken von Türken, dass sie zurück geblieben
und dumm sind, obwohl die Regionen mit den meisten Menschen
(Istanbul, Ankara,…) Städten wie Berlin und Wien um nichts
nachstehen.

Dumm, Nein. Engstirnig, kulturbesessen im Sinne dessen das alles
erlaubt ist wie in der Heimat auch. Unabhängig ob die Gesetze des
Gastlandes, eventuell neuen Heimatlandes dies auch zulassen.

Aber ein Volk das es so wunderbar schafft sich
so kommentar- und widerspruchlos zu integrieren und Parallel-
gesellschaften so oft wie möglich bildet.
Naja, was soll ich davon halten.

Außerdem verhindert es die Entstehung eines Krieges zwischen
dem Christentum und dem Islam.

Halte ich pers. für Schwachsinn.

Wenn die Türkei der EU
beitreten würde, würden sich viele Vorurteile der Bevölkerung
gegenüber dem Islam in Luft auflösen und somit eine Grundlage
für weitere Beziehungen in großen Teilen Asiens bieten.

Das halte ich pers. für den größten Witz.

Der Islam mag ansich eine friedfertige, friedliebende Religion sein,
allerdings nur wenn keine andere, weitere Religion in der Nähe ist
mit der sich die Muslime arrangieren müssten.

Achso, jede weitere Antwort ist sinnlos, da ich meine Antwort
nur als Erwiderung auf dein Posting hin geschrieben habe.
Nicht als eine, wie auch immer gartete Diskussionsgrundlage.

Guten Tag,

Der Islam mag ansich eine friedfertige, friedliebende Religion
sein,
allerdings nur wenn keine andere, weitere Religion in der Nähe
ist
mit der sich die Muslime arrangieren müssten.

wenn der Islam als „friedfertige, friedliebende“ Religion eingestuft wird,
dann ändert sich daran nichts, wenn „andere, weitere“ Religionen existieren.

Gruß
Spatzi