Hallo!
Es kommt darauf an, was man unter Nationalstolz versteht bzw. was man damit verbindet. Nationalstolz kann sehr leicht zu Nationalismus werden und ist daher durchaus gefährlich. Es besteht die Gefahr, die eigene Nation überzubewerten und daraus resultieren dann die üblichen Probleme, im Endeffekt wird das eigene Land das Gute und die anderen die Bösen. Das ist natürlich fatal.
Verbindet man aber mit Patriotismus und Nationalstolz sein eigenes demokratisches Land mit demokratischen Werten, dann ist das positiv. Ich bin auch patriotisch, verbinde aber mit meinem Patriotismus Österreich als zweite Republik, gegründet im antirassistischen demokratischen Grundkonsens aller demokratischer Parteien und als Mitglied des europäischen demokratischen Wertekonsenses. Für mich ist es daher z.B. subjektiv äußerst unpatriotisch, wenn jemand den demokratischen Grundkonsens in Frage stellt (indem er z.B. meint, den Verfassungsgerichtshof ignorieren zu können, wie Haider), rechtsnationale Phrasen drischt oder alle Moslems zu Terroristen stempelt.
Daher finde ich auch, dass sich die nationale Bürgerschaft und die Unionsbürgerschaft nicht widersprechen, sondern ergänzen. Ich sage für mich gerne ich bin Europäer, aber auch Österreicher. Das ist kein Widerspruch.
Gruß
Tom