EU Bürger

Hallo!

Es kommt darauf an, was man unter Nationalstolz versteht bzw. was man damit verbindet. Nationalstolz kann sehr leicht zu Nationalismus werden und ist daher durchaus gefährlich. Es besteht die Gefahr, die eigene Nation überzubewerten und daraus resultieren dann die üblichen Probleme, im Endeffekt wird das eigene Land das Gute und die anderen die Bösen. Das ist natürlich fatal.

Verbindet man aber mit Patriotismus und Nationalstolz sein eigenes demokratisches Land mit demokratischen Werten, dann ist das positiv. Ich bin auch patriotisch, verbinde aber mit meinem Patriotismus Österreich als zweite Republik, gegründet im antirassistischen demokratischen Grundkonsens aller demokratischer Parteien und als Mitglied des europäischen demokratischen Wertekonsenses. Für mich ist es daher z.B. subjektiv äußerst unpatriotisch, wenn jemand den demokratischen Grundkonsens in Frage stellt (indem er z.B. meint, den Verfassungsgerichtshof ignorieren zu können, wie Haider), rechtsnationale Phrasen drischt oder alle Moslems zu Terroristen stempelt.

Daher finde ich auch, dass sich die nationale Bürgerschaft und die Unionsbürgerschaft nicht widersprechen, sondern ergänzen. Ich sage für mich gerne ich bin Europäer, aber auch Österreicher. Das ist kein Widerspruch.

Gruß
Tom

EU-Bürger, nicht Europäer
Hallo, Tom

Ein ‚Europäer‘ ist ein Bewohner Europas, und dieser Kontinent reicht
bis an den Ural. Du bist ein EU-Bürger.

Gruss
Rolf

Hallo!

Du bist ein EU-Bürger.

…und Europäer.

Gruß
Tom

Hallo Horst,

„Ich komm aus EU“ hört sich für mich blöd und nicht identitätsstiftend an. Bei den Amis ist das anders - die haben Ihre USA als DIE nationale Klammer mehr als nur akzeptiert. Deren Nationalstolz hat das aber keinen Abbruch getan.

Fragen:

Was ist an Nationalstolz denn „hinderlich“?

Ist Nationalstolz weniger hinderlich wenn man statt: „Deutschland über alles“ sagt „EU EU EU - wir sind die besten auf der welt - wie ich mich drüber freu! - ceterum censeo: kill the rest!“ oder so ähnlich?

Ich bin gerne EU-Bürger aber anders als bei meiner deutschen Nationalität bin ich da emotional nicht so begeisterungsfähig. Eine EU aus Nationalstaaten mit eigener Identität ist mir sympathisch - ähnlich wie ein gutes Essen bei dem die Zutaten nicht zu einem Brei verkocht sind sondern jede einzelne durch Ihre Eigenart die Andersartigkeit der anderen Zutat hervorhebt.

Grundsätzlich finde ich das friedliche Zusammentun Europas großartig. Als Kinder der 80er kenn ich noch die Passkontrollen bei der Einreise ach Frankreich und geniesse es immer wieder wenn ich eine Grenzüberschreitung hauptsächlich am veränderten Starssenbelag erahne.

Man stelle sich einmal vor das auf die offizielle Frage am
Zoll, im Amt oder ein ähnlicher Ort gefragt wird: Woher kommen
Sie? und sie antworten: EU !

An internationalen Flughäfen EUs wird bei der Einreise schon lange die Unterscheidung „EU oder nicht-EU?“ gemacht.

Egal ob sie aus Berlin, Paris,
Prag oder woher kommen, Sie werden als Europäer anerkannt.
Wäre das gut? könnte man damit nicht den mitunter
„hinderlichen“ Nationalstolz versinken lassen ?
Mit der Bitte um angeregtes Nachdenken
Euer Horst

Nationalstolz finde ich prinzipiell ein positive Sache. Warum? weil es damit zu tun hat, ob ich mich in meiner Gegend entfremdet (=unwohl) oder beheimatet (=wohl) fühle.
Muss ich denn stolz auf mein Land sein um es zu lieben - und wie kann man stolz auf etwas sein was man nicht getan hat? Bei mir ist das so, dass „Liebe“ und „Stolz auf das Objekt meiner Liebe“ oft zusammen auftauchen: Taten meines Kindes, meiner Eltern, meiner Freunde, meines Vereins,…

Für mich ist Nationalstolz ein positives Gefühl das ich mir nicht von gewalttätigen Narren rauben lasse. Nur wer sich selbst achtet und liebt der kann auch andere achten und lieben. drum heisst es ja auch in den 10 Geboten: „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ und nicht „… mehr als Dich selbst“.

Udo

Hallo Fritze,

Wenn jemand
„Stolz“ auf etwas ist, zu dem er genau Null komma Garnichts
selbst beigetragen hat, dann finde ich das eher erbärmlich.
Genauso könnte man Stolz auf die Schwerkraft sein, oder auf
Sonnenschein.

Dieses Argument ist durch myriadenfaches wiederkäuen nicht besser geworden. Es greift mit logischen Mitteln eine Gefühlslage an. Vielleicht wird es deutlicher durch Umkehrung:

„minus mal minus gibt plus. das widerspricht meinm Bauchgefühl und deshalb finde ich es empörend und sogar niederträchtig“

So eine Argumentation macht irgendwie keinen Sinn oder?