Dass Deutschland politisch einzubinden gewesen wäre,
war aufgrund des Besatzungsstatuts nicht vordringlich.
Außerdem war den Staatsmännern aller beteiligten Nationen
durchaus klar, dass Deutschland zwar im 20. Jahrhundert der
militaristisch-aggressive Unruheherd Europas gewesen war,
Von wegen! Europa ist nicht isoliert und man darf die
Geschichte nicht so einzeln sehen. Der übelste, aggresivste
und militaristische Staat der Geschicht ist durchaus nicht
Deutschland, sondern das sind die USA!
Er liegt halt bloß nicht in Europa, und bei mir war vom Unruheherd Europas die Rede.
Ansonsten, wenn’s nicht gefällt: Diskutieren wir mal über die
Kriege Englands und Frankreichs Anfang des 20. Jahrhunderts,
dann war da noch ein kleiner Eroberungskrieg Polens gegen die
noch junge Sowjetunion
Ich meine, Frankreichs kriegerische Vergangenheit nicht unerwähnt gelassen zu haben. Da aber weder England noch Polen zur Montanunion und auch nicht zu den Gründungsmitgliedern der EWG gehörten, ersparte ich es mir, die Beweggründe für die Gründung derselben auch im Lichte der Geschichte dieser Staaten sehen zu müssen. Du hast übrigens den Angriff der Sowjetunion auf Finnland zu erwähnen vergessen.
dass
es diese Rolle aber erst 50 Jahre zuvor von Frankreich
übernommen hatte.
Gerade mal für 6 Jahre. Oder sind wir jetzt auch am 1.
Weltkrieg schuld?
Du und ich nicht, der preußisch-wilhelminische Obrigkeits- und Militärstaat schon, ja. Ohne den kein 1. Weltkrieg, soviel ist sicher. War Deutschland übrigens für dich nur während des 2. Weltkriegs selbst aggressiv? Gab es da nicht vorher schon ein bisschen Panzer und Luftwaffe beim heimlichen Üben in der SU, Wiedereinführung der Wehrpflicht, Remilitarisierung des Rheinlands, Flottenbau, Einmarsch in Österreich, ins Sudetenland, ins Memelgebiet und ins „Protektorat“?
Wenn es jenseits der wirtschaftlichen
Interessen Gründe für eine Montanunion und später eine EU gab,
dann ging es historisch darum, beide Länder
einzubinden.
Nein, Deutschland zu fesseln. So ist die EU letztlich nie als
europäischer Bundesstaat gedacht, sondern als Unterdrückung
Deutschlands. Ein gewisser Herr Monnet hat sich das sehr gut
ausgedacht.
Dann hat er aber letztlich daneben gelegen, denn wie ich schon sagte: Die Steinkohle wurde bald uninteressant. Europa als Absatzmarkt für den späteren Exportweltmeister aber nicht.
Was die „Unterdrückung“ angeht,feiere ich späte Genugtuung: Warum soll Preußen von Brüssel und der EU besser behandelt werden als zuvor Baden, Württemberg und Bayern von Berlin und dem Reich behandelt wurden? Das was vom Reich noch übrig ist, wird sich bald wieder in seine Einzelteile zerlegen. Dann haben Franzosen und Südstaatler wieder ihre Ruhe (und letztere mehr Geld übrig), mögen die Preußen den damit verbundenen Verlust ihrer Großmachtstellung auch noch so betrauern. Auch Russland und Serbien haben es überlebt, ihrer sowjetischen/jugoslawischen Satrappenstaaten verlustig zu gehen.
smalbop