Der EU-Vertrag
Vielleicht (nein, ganz sicher) ist es wieder ein Fehler hier zu schreiben, ich bin schon einmal hier gescheitert. Aber ich versuche es noch einmal, es ist mir ein Anliegen. Bitte entschuldigt wenn das was folgt ein wenig emotional ist. Ich hätte es anders geschrieben wenn ich mich nicht (wiedermal) geärgert hätte. Aber Ärger ist eine zutiefst menschliche Emotion und ich stehe dazu.
Hierzulande (Österreich) gibt es eine ganze Menge ‚Gschiss’ um den EU-Vertrag. Die einen sind dafür, die anderen dagegen, aber die meisten (85%) wissen nicht mal ansatzweise, was drinsteht. So weit so schlecht, eigentlich hat das keinen Nachrichtenwert. Das kennen wir doch schon, nichts Neues.
Aber jetzt scheint das ganze zu eskalieren. Ein Blatt, noch dazu das mit den meisten Lesern macht das ganze zum Politikum. Dazu kommen noch Politiker wie Hans Peter Martin (links), Westenthaler und Haider (rechter Rand) und Strache (grusig rechter Rand)
Demonstrationen und Menschenketten fast jeden Tag.
Jetzt könnte man erwarten, dass die Befürworter des Vertrages dagegenhalten. Damit meine ich jene Leute die in der Regierung und diejenigen in der einen vernünftigen Oppositionspartei (Entschuldigung für die Polemik). Die beinahe einzige Ausnahme ist unsere Außenministerin Ursula Plassnik. Auch in den ‚Qualities’ liest man wenig. Im ORF kommt die EU nur am Rande vor. Eine der Ausnahmen: das Europastudio (aber das ist nur ein Mal im Monat)
Jetzt könnte man natürlich sagen, ist doch jedem seine Sache wie er/sie darüber denkt, und das stimmt natürlich. Aber hier machen einige Populisten politisches Kleingeld. Und, oh wie gleichen sich hier (und nur hier) links und rechts. Martin und Strache sind (nur in diesem Punkt) austauschbar. Und die machen zusammen mit der einen Zeitung deren Name ich jetzt nicht nenne (jeder weiß ohnehin welche ich meine) Meinung. Dabei gebe ich ihnen gar nicht die Schuld. Die gehören eben zur Demokratie wie … Löcher in den Socken, kalter Kaffe zum Kaffeehaus oder gepantschter Wein zum Heurigen.
Die Schuld gebe ich denjenigen denen alles egal ist/scheint. Denjenigen die zu faul bzw. zu feig sind um mit Strache und Co in den Ring zu steigen. Diskussion gehört doch zur Demokratie, und ausgerechnet in wichtigen Sachen wie EU wird sie nicht geführt oder hängt schief.
Das es auch anders geht ist z. B. die Diskussion ums Pflegegeld. Jeder Politiker scheint ganz wild darauf zu sein, seinen/ihren Senf dazuzugeben. Zum Unterschied zu EU-Themen füllen Meinungen übers Pflegegeld auch die Zeitungen. Warum das gut ist? Die Meinungsbildung funktioniert hier. (Fast) jeder hat hierzu eine gut fundierte Meinung, kaum einer hat sich aus dem Internet informiert.
So, genug der Emotionen. Ich versuche das ganze jetzt in einen rationalen Rahmen zu zwängen und meine Fragen zu stellen. Hier geht es doch um Wichtiges: Die Akzeptanz der EU in Österreich bzw. in Europa. Dass es hierzulande zu wenig Diskussion über die EU gibt ist meine Meinung… was denkt Ihr? Liege ich Eurer Meinung nach falsch? Wie ist es bei Euch in Deutschland? In anderen Ländern? Was sagt Ihr zum Vertrag? Was wenn er nicht in jedem Land ratifiziert wird? Z. B. von Irland? Dass das jetzt nicht unbedingt eine Gefahr für das Bestehen der EU ist denke ich schon, aber wenn wir den Vertrag hätten würde das doch die Zusammenarbeit vereinfachen. Oder nicht?
Servus
Herbert
PS.: Wenn mir nichts gescheites einfällt greife ich zu einem Zitat:
Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge die sie schon hundert mal gehört haben, als eine Wahrheit die ihnen völlig neu ist.
(ist glaub ich von Alfred Polgar)
PSS.: oder zwei Manche Zeitungen sind schon an sich ein Druckfehler
(Werner Schneyder)