Der vierte Weise
Wie erst jetzt bekannt wurde, waren die Weisen bei ihrer Austria-Visite zu viert. Ein belgischer Gastronomieexperte begleitete die drei politischen Betrachter, um die Küche des Landes zu studieren. Sein Bericht liegt bereits vor. Sechs Auffälligkeiten erscheinen ihm sanktionswürdig:
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Auf Speisekarten mehrmals gesichtet: „Mohr im Hemd“ und „Indianer mit Schlag“. Geschmacklos!
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In feinen Lokalen wird Wein oft „glasweise“ ausgeschenkt. Brutales Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Deziliter kostet bis zu fünf EURO.
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Der Gast hat oft keinen Zugriff auf bestellte Weinbouteillen. Die Flaschen werden außer Reichweite verwahrt, der Kellner schenkt ein und bestimmt die Trinkgeschwindigkeit.
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Krankhafte Eiswürfelmanie der Wirte. Sogar der mit Wasser gemischte Weißwein („G’spritzter“) enthält, oft zentimeterdick, gefrorene Klumpen.
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Austro-Käse ist in dünne Scheiben geschnitten und schmeckt nach Schuhsohlen oder -einlagen.
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Viele Gastgärten sind in Reviere aufgeteilt, für die jeweils nur eine selten anwesende Servicekraft zu-ständig ist. Die unverschämteste gastronomische Lüge Österreichs lautet: „Der Kollege kommt gleich.“