Euer Interesse ist gefragt: eigene Herstellung von Produkten

Hi,

gerne erführe ich, ob Interesse Eurerseits besteht, Dinge selbst herstellen zu können?

Beispiel: jemand wünscht oder braucht neue Schuhe, hat jedoch keine bzw. kaum Ahnung davon wie’s geht. Deshalb geht er in einen Laden in dem Menschen in Gruppen unter Anleitung lernen wie sie ihre eigenen Schuhe machen können.

Basierend auf der Idee von Repair Cafes wäre es doch interessant, z.B sich seine Schuhe selbst besohlen zu können oder mal ganz indivicuelle Schuhe sich herzustellen. Neben der Freude am eigenen Tun, der Kreativität, würde man auch noch Kosten sparen. Und man bestimmte die Materialien selbst.

Wäre es Euch etwas wert, und gegebenenfalls wieviel, zu lernen, Dinge wie Schuhe und Weiteres selbst herstellen zu können?

Ciao,
Romana

[Werbelink entfernt vom www Team]

Dort arbeiten Menschen aus Spaß an der Freud’. Du schreibst aber im Brett Existenzgründung. Dabei muss es um Gewinnerzielung gehen, andernfalls um Insolvenz.

Geldsparen durch eigene Herstellung von Schuhen ist Illusion, sobald es anspruchsvoller wird als ein Stück Schnur am Rest eines ausgedienten Autoreifens. Die Vermittlung der Fertigkeiten für solche und ähnliche Basteleien kann man in einem VHS-Kursus anbieten, der aber als Existenzgrundlage nicht taugt.

Worin soll die Selbstständigkeit bestehen?

Gruß
Wolfgang

Du hast vermutlich die Idee nicht verstanden: Nicht die Menschen, die dort lernen Schuhe herzustellen, wollen sich selbständig machen, sondern der TE, der mit diesem Angebot eine Existenz gründen will.

Gruß

Hi Romana!
Deine Idee ist ja süß, aber ich glaube, dass ein paar Grundannahmen falsch sind.

Durch Selberherstellen ist heute fast gar nichts mehr billiger als es im Laden zu kaufen, und das liegt einfach an der Massenproduktion im Ausland mit billigen Arbeitskräften.

Wenn ich bei h&m ein T-Shirt kaufe für 5 Euro krieg ich noch nicht einmal den Stoff dafür für diesen Preis, geschweige denn, dass sich meine Arbeitszeit irgendwie auszahlte.
Auch muss ich als Anfänger immer damit rechnen, dass ein Stück mal nichts wird und dann hab ich materiellen Verlust.

Bei Schuhen wird das nicht anders sein, abgesehen davon: Die Leute wollen ausgefallen Schuhe und das 4 x im Jahr neu. Das bekommst du als Anfänger in der Schuhherstellung im Leben nicht, schon gar nicht, wenn du nur 20-30€ für ein paar Schuhe ausgeben willst. Sicher kann man sich ein paar Espadrilles inzwischen easy selber machen, aber billiger als im Laden sind die definitiv nicht.

Als Hobby ist das sicherlich eine schöne Idee, aber ob du damit eine Existenz gründen kannst mag ich bezweifeln: DU müsstest dich erstmal darin auskennen, Schuhe selbst herzustellen, das auch vermitteln können, immer wieder neue Ideen haben, auch andere Dinge herzustellen (Hüte, Taschen, sonstige Accessoires), um das Interesse der Kundschaft aufrechtzuerhalten.

Wenn du so kreativ und geschickt bist, dann mach es unbedingt, ich kenne dich ja nicht und es gibt viele Menschen mit unglaublichen Talenten. Und die Idee finde ich nach wie vor wunderbar.

Aber zur Existenzgründung gehört halt viel mehr als das.

Ich wünsche dir Glück. Wenn es was wird, lass uns davon hören!

Gruß, Diva

Hi,

bin mir sehr wohl bewußt, dass gehe ich in einen Second Hand Laden oder online in Auktionshaus, ich Schuhe erwerben kann, teils ab 1 € plus Versandkosten. An anderer Stelle fragte ich dies auch nach, wer die Zielgruppe sein kann, da es sich für Menschen die primär bzw. ausschließlich nach dem Preis schielen, das Ganze uninteressant macht.

Zwischenzeitlich gedieh die Idee weiter. Denkbar wäre auch als ein Standbein Schuhe zu sammeln und diese wahlweise aufzuhübschen oder per Upcycling aus mehreren Schuhen ein paar neue Schuhe zu machen.

Klar, auch das Zeit ist Geld. Manche haben einfach mehr Zeit als Geld. Doch Geld ist nicht alles. Manche Menschen möchten einfach auch gerne kreativ sein und lieben originelle, individuelle Dinge.

Für mich war der erste Reiz zu dieser Idee, dass man eigenen Wünschen entsprechend Schuhe sich designen kann, z.B. insbesondere wenn man Problemfüße hat. Toll fände ich, Materialien ganz nach Gusto verwenden zu können. Echtleder ist ja kein Problem bei Schuhen. Doch oftmals sind die Sohlen aus Kunststoff. Schuhe die komplett nachhaltig sind, sind noch Mangelware. Und da wäre ich dann schon geneigt, mir auch was selbst basteln können zu wollen.

So, jetzt lese ich mal Deine Antwort weiter als die ersten zwei Sätze. :smile:-)

Ich selbst würde kein (nennen wir es mal) Design Cafe betreiben wollen. Doch mir würde es Freude bereiten ein Konzept mit Menschen zu erarbeiten, sodass flächendeckend derlei Produktionsstätten entstehen können, in denen Menschen Produkte aus neuen und gebrauchten Materialien selbst herstellen können.

Das müssen und sollen auch nicht nur Schuhe sein. Und scheinbar ist das mit den Schuhen auch machbar: https://de.wikihow.com/Schuhe-selber-herstellen, https://www.pinterest.de/explore/schuhe-selber-machen/, http://www.heimwerker.de/bauanleitung/kleidung-machen/schuhe-selber-machen.html. Bei diesem Gedanken mag auch dieses Projekt im HInterkopf mitgeschwungen sein: https://www.startnext.com/radlretterei

Vor einigen Wochen kam etwas über große Städte wie Tokio, Mumbai… Da hieß es, dass Familien von Müll bzw. Recycling leben. Die einen sammeln Plastikmüll, die anderen leere Kanister… Soweit ist es bei uns noch nicht und vielleicht wird es auch nie soweit kommen. Doch Ressourcenschonung aufgrund von Ressourcenknappheit ist nun mal ein aktuelles Thema. Und somit finde ich die Frage nach Geschäftsideen hier durchaus angebracht. Selbst wenn kein Konzept entwickelt werden könnte, bei dem sich solch ein Unternehmen gewinnorientiert operieren kann, so wäre es dennoch lohnend mal nach Sponsoren oder sonstigen Unterstützern zu suchen.

Ich für mich bin da noch völlig offen und kann mir durchaus vorstellen, dass solch ein Unternehen auch Gewinne erwirtschaften kann. Es muss halt nur auf mehrere Beine gestellt werden. Beispielsweise kann in solch einem Design Cafe ja auch etwas Geld durch den Verkauf von Getränken und kleinen Speisen gemacht werden.

Teils vereinsamen Menschen auch immer mehr. Eventuell könnte man das auch im Rahmen von Begegnungsstätten aufbauen. Beispielsweise gibt es dieses Jahr das erste Mal auf Tollwood zweimal wöchentlich eine Repair Cafe Funktion (so ich das recht erinnere).

Was spricht also dagegen, Menschen die kreativ sind und kreativ sein wollen, ihnen notwendiges Know How beizubringen, notwendige Utensilien opitonal zur Verfügung zu stellen und sie in geselliger Runde kreativ sein zu lassen. Früher saßen ja auch die Frauen zusammen und strickten oder machten Patschwork-Decken. So es mal die Großfamilie gab und es heute mehr die Wahlfamilie ist, könnte es auch Kreativ-Gemeinschaften-auf-Zeit geben.

Ich denke es hat ja auch seinen Grund und seien Berechtigung weshalb Plattformen wie Dawanda und Etsy so bekannt sind. Und dass das alles nix kostet, kosten muss, siehe ein Beispiel: https://www.dewall-design.de/schreibtisch-jeep-multi/a-110834/?ReferrerID=7.00&gclid=CjwKCAiA3o7RBRBfEiwAZMtSCfngdg-8N18vsmXuhhUUfKLTNz75OD6Bc4-61U79smeg24jhw3NomRoCN7UQAvD_BwE. Dh. die erstellten Unikate könnten dann sehr wohl auch verkauft werden. Somit könnten Menschen nicht nur für sich selbst und ihre Nächsten Produkte selbst herstellen sondern sich auch einen Zuverdienst oder je nach Produkt und Verkaufstalent eine Selbständigkeit aufbauen.

Hierfür bräuchte es halt mehrere Bereiche die ineinander fließen, z.B. das thematisch geordnete Sammeln von recyclebarem Müll, Kauf neuer Materialien die möglichst nachhaltig produziert wurden. Selbst bin ich Anhängerin von Cradle to Cradle und setzte auf kompostierbare Produkte. Interessante Vertriebswege, die online mit offline verbinden und einiges mehr.

Salve,
Romana

Patchwork!

Ich habe mit keinem der verlinkten Seiten etwas persönlich zu tun, habe keinen Gewinn daran. Nur falls jemand wieder meint sich beschweren zu müssen.

Deinen Grundgedanken kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ob der für eine Existenzgründung reicht kann ja erstmal aussen vor gelassen werden.

Dennoch fallen mir soviel kleine Fallstricke auf, die die Umsetzung doch beeinträchtigen können, und die möchte ich nochmal zurückmelden und hören, wie du darüber denkst:

Bei getragenen Schuhen sehe ich vor allem als Problem, dass sie ausgelatscht sind. Sowas will doch kein Mensch weitertragen, insbesondere, wenn man keine geraden Füße hat - oder Schweißfüße.
Insofern ist ja Leder ein sehr dankbares Material, weil es am langlebigsten ist, aber als Veganer finde ich Leder überhaupt nicht mehr vertretbar (bei den Produktionsbedingungen heute. Und bei anderen Produktionsbedingungen würde es wieder sehr teuer werden).

Das wäre für mich der Hauptanker: Eigene ausgefallene Schuhe kreieren! Da wäre ich sofort dabei!

Sorry, no! Denkfehler, nach meinem Dafürhalten.
Schuhmacherei ist eine Handwerk und eine Kunst, gerade Maßschuhe für Problemfüße. Ich vergleich das mal mit Hobbyschneiderinnen, die sich einen Blazer nähen wollen, aber einen Buckel haben. Solange du Konfektionsgröße hast - kein Problem. Aber ich hab mal einen Blazer für ne sehr übergewichtige Freundin genäht - und ich bin ne begabte Hobbyschneiderin - nie wieder!!!
Und das wird für Problemfüße genauso schwierig sein.

Und du glaubst, die Verarbeitung von Echtleder sei auch kein Problem? Hast du mal Leder verarbeitet? Und dann mit der Schwierigkeit, Rundungen und kleine Ecken zu nähen? Dazu bedarf es einer besonderen Nähmaschine, das geht nicht mit Omas Singer. Den ethischen Aspekt von Leder hatte ich angesprochen.

Ich finde das manchmal ganz schön hochnäsig zu glauben, man könne als Laie da etwas besser hinkriegen mit ein paar Nachhilfestunden als jemand, der das Handwerk gelernt hat (kenne ich als Friseurin nur allzugut!). Gerade wenn es ausgefallene Schuhe mit sehr guter Passform sein sollen, die langlebig sind - das sind schon an einen Profi hohe Anforderungen.
Erläutere mir bitte nochmal, wie du dir vorstellst, das Laien beizubringen.

Wie gesagt: Der kreative und soziale Aspekt gefällt mir sehr gut, was ich kritisch sehe ist die Umsetzung hinsichtlich einer Existenzgründung und hinsichtlich der Machbarkeit bei den hohen Anforderungen.
Wenn es um Ökologie und Ethik geht bin ich eher dafür Unternehmen zu unterstützen, die sehr gute Schuhe aus nachhaltigen Materialien wie Ananasleder etc. herstellen, Arbeitsplätze schaffen und nachhaltig produzieren.

Vielleicht sind einfach Schuhe nicht das passende Objekt. Vielleicht wären Taschen, Hüte, etc. ein dankbareres Objekt.

Wie gesagt: Deine Idee ist wunderbar.

Hi Romana,
ohne jetzt den ganzen Thread gelesen zu haben:
bist du denn Schuhmacherin? Denn nur was du selber gut kannst, kannst du ja anderen beibringen. Eine Schulfreundin von mir ist Schuhmacherin und -designerin. Ich sage dir, das ist ein hochqualifizierter Job, den man als Laie nicht mal eben lernt…
Und: fürs professionelle Schuhe machen braucht man sehr spezifisches Werkzeug und Maschinen. Mich als Laie bringt dieses Wissen davon ab, mir meine Schuhe selber machen zu wollen. Wenn du in einer Werkstatt sowas zur Verfügung stellst, würde es mich eher interessieren - da kommen dann aber zu Beginn der Existenz hohe Ausgaben auf dich zu.

Hi,

Zusammenfassung: nein, ich habe mit Schuhherstellung nichts am Hut und ich würde derlei Kurse auch nicht offerieren wollen. Doch ich könnte mir vorstellen, solche Kreativ-Cafes zu etablieren helfen, in denen u.a. Schuhe hergestellt werden könnten. Leider wurde seitens Werweisswas wegen Verdacht von Werbung der Link entfernt. Dort gibt es auf Wiki How eine Anleitung wie man Schuhe selbst machen kann. Derlei Anleitungen gibt es einige. Und mich nervt gerade dieses Löschen von Links. Denn wenn ich z.B. ein Problem zu einem Drucker, Smartphone, Betriebssystem oder was auch immer habe, schreibe ich ja auch was ich genau für einen Hersteller und was für ein Modell ich habe bzw. es wird entsprechend nachgefragt. Werweisswas, sorry, Ihr habt ganz schön abgekackt!!!

Ich lasse die Idee mal ruhen, doch vergessen ist sie nicht. Denn Repair-Cafes werden auch immer mehr. So gesehen kann ich mir trotzalledem gut vorstellen, dass es auch einen Markt für Kreativ-Cafes gibt.

Salve,
Romana