Euro-Bonds (Diskussionsvorlage)

Hallo,

folgende Überlegung stelle ich zur Diskussion:

  1. Einführung von Euro-Bonds bei gleichzeitiger Abschaffung der EU-Mitgliedsbeiträge

  2. Einführung von EU-Mitgliedsbeiträgen in Abhängigkeit der relativen Staatsverschuldung. (Schulden/Bruttosozialprodukt)

erwartete Effekte:
Jeder Staat der EU erhält in unbegrenztem Maße Kredite zu kalkulierbaren Zinsen.
Da die Mitgliedbeiträge von den relativen Schulden abhängen ist jeder Staat bestrebt die Staatsschulden abzubauen oder alternativ die Wirtschaftsleistung zu erhöhen.
Für Deutschland dürfte das langfristig eine finanzielle Entlastung bedeutet.

Gefahr:
Staaten die nicht rechnen können oder wollen, geraten in einen Überschuldungskreislauf. Dadurch steigen dann allerdings auch die Einnahmen und die Einflussmöglichkeit auf europäischer Ebene.

Salopp gesagt, verkaufen Regierungen die sich in einen Überschuldungsreislauf begeben ihr Land scheibchenweise an die EU.

Das ganze klingt fast zu einfach. Wo liegt mein Denkfehler?

MfG Frank Müller

Hallo,

folgende Überlegung stelle ich zur Diskussion:

  1. Einführung von Euro-Bonds bei gleichzeitiger Abschaffung
    der EU-Mitgliedsbeiträge

  2. Einführung von EU-Mitgliedsbeiträgen in Abhängigkeit der
    relativen Staatsverschuldung. (Schulden/Bruttosozialprodukt)

erwartete Effekte:
Jeder Staat der EU erhält in unbegrenztem Maße Kredite zu kalkulierbaren Zinsen.

Nö, ich denke, dass über kurz oder lang das gleiche Problem wie jetzt auftaucht oder sogar eher noch beschleunigt.

Da die Mitgliedbeiträge von den relativen Schulden abhängen ist jeder Staat bestrebt die Staatsschulden abzubauen oder alternativ die Wirtschaftsleistung zu erhöhen.

Mir fällt da spontan noch eine Alternative ein: EInfach neue Schulden aufnehmen. Ist ja dannt unbegrenzt zu kalkulierbaren Zinsen möglich.

Für Deutschland dürfte das langfristig eine finanzielle Entlastung bedeutet.

Nö, wir bezahlen doch dann mehr Zinsen, als wir jetzt müssten.

Gefahr:
Staaten die nicht rechnen können oder wollen, geraten in einen Überschuldungskreislauf.

Ach.

Dadurch steigen dann allerdings auch die Einnahmen

Wirklich?

und die Einflussmöglichkeit auf europäischer Ebene.

Die da wären? Dudu sagen? Öffentlich Überlegungen anstellen über eventuell mögliche Sanktionsmöglichkeiten nachdenken zu lassen?

Salopp gesagt, verkaufen Regierungen die sich in einen Überschuldungsreislauf begeben ihr Land scheibchenweise an die EU.

Nö. Die sind doch selber drn und werden sowas blockieren

Das ganze klingt fast zu einfach. Wo liegt mein Denkfehler?

Darin dass mögliche Strafzahlungen durch neue Kreditaufnahmen bezahlt werden.

Grüße

Für Deutschland dürfte das langfristig eine finanzielle Entlastung bedeutet.

Nö, wir bezahlen doch dann mehr Zinsen, als wir jetzt müssten.

Ja, aber weniger/keine Mitgliedsbeiträge an die EU.

Gefahr:
Staaten die nicht rechnen können oder wollen, geraten in einen Überschuldungskreislauf.

Ach.

Dadurch steigen dann allerdings auch die Einnahmen

Wirklich?

Ja, wenn auch fremdfinanziert. Wie du ja selber anmerkst.

und die Einflussmöglichkeit auf europäischer Ebene.

Die da wären? Dudu sagen? Öffentlich Überlegungen anstellen
über eventuell mögliche Sanktionsmöglichkeiten nachdenken zu
lassen?

Ha, man kann keine einzelnen Staaten mehr kaufen, weil diese keine Anleihen mehr ausgeben. Da lag wirklich ein Denkfehler.

Letztlich wird also die Fähigkeit die Zinsen zu bedienen der entscheidene Faktor. Spätestens wenn die Zinslast das Bruttozialprodukt übersteigt ist der Staat Pleite.
Gleichzeitig kann er durch die Euro-Bonds nicht Pleite gehen.

Der begrenzende Faktor kann also nur durch Machtabgabe erreicht werden. Das würde in der aktuellen Situation zum Aufkauf der EU-Staaten durch Frankreich und/oder Deutschland führen.
Jetzt bekomme ich Angst!

MfG Frank Müller

Weiß nicht, aber das mit der Übergabe an die EU hab ich nicht verstanden.

Wie soll mit den Mitgliedsbeiträgen verfahren werden ? Bleiben die in einer Gemeinschaftkasse oder werden sie - auch nach dem relativen Schuldenschlüssel, nur in umgekehrter Reihenfolge - an die Mitglieder verteilt.

Wenn ich unbeschränkt Kredit bekommen ( wobei Eurobonds auch das nicht garantieren, da jede Ratingagentur den Eurobonds theoretische jedes x-beliebige Rating verpassen kann ) kann, ist es mir doch egal, wieviel ich in die Kasse zahle. „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich’s völlig ungeniert.“

Insgesamt denke ich, dass die Lösung viel zu spaltend wäre. Länder, die nicht so stark sind, könnten niemals die Differenz zu den anderen aufholen, sondern die Unterschiede zwischen arm und reich würden rasant ansteigen, was eh zu einer Auflösung der Gemeinschaft führt. Da könnte man dem ganzen auch gleich ein Ende setzen.

Grüßle

Eric

Hallo

Wie soll mit den Mitgliedsbeiträgen verfahren werden ? Bleiben
die in einer Gemeinschaftkasse oder werden sie - auch nach dem
relativen Schuldenschlüssel, nur in umgekehrter Reihenfolge -
an die Mitglieder verteilt.

Mitgliedsbeiträge der EU 2007:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/4/49/EU-Bei…

Die EU erhält abhängig von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (und anderen Parametern) seiner Mitglieder Beitragszahlungen.

Meine Idee ist: Die Beiträge nicht mehr von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sondern von der Relation der Staatsschulden zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit abhängig zu machen.

Wer relativ viele Schulden hat zahlt viel.

Wenn ich unbeschränkt Kredit bekommen ( wobei Eurobonds auch
das nicht garantieren, da jede Ratingagentur den Eurobonds
theoretische jedes x-beliebige Rating verpassen kann ) kann,
ist es mir doch egal, wieviel ich in die Kasse zahle. „Ist der
Ruf erst ruiniert, lebt sich’s völlig ungeniert.“

Wahrscheinlich liegt genau _da_ der Hase im Pfeffer.
Es bräuchte also ein weiteres Korrektiv.
Etwa in der Art:
Ab $SCHULDENSCHWELLE übernimmt die EU die Haushaltspolitik. Also Machttransfer und scheibweichenweise Übergabe der politischen Führung an die EU

…auch ein Weg zu einem geeinten Europa…
Vermutlich nicht der Beste.

Insgesamt denke ich, dass die Lösung viel zu spaltend wäre.
Länder, die nicht so stark sind, könnten niemals die Differenz
zu den anderen aufholen, sondern die Unterschiede zwischen arm
und reich würden rasant ansteigen, was eh zu einer Auflösung
der Gemeinschaft führt. Da könnte man dem ganzen auch gleich
ein Ende setzen.

Je höher die Staaten verschuldet sind, desto mehr müssen Sie an Beiträgen zahlen. Je mehr Sie an Beiträgen zahlen, um so mehr Einnahmen hat die EU. Je mehr Einnahmen die EU hat, um so mehr kann Sie mit Transferleistungen unterstützend Eingreifen.
Gleichzeitig kann Sie durch Übernahme der Haushaltspolitik die Neuverschuldung beeinflussen.

MfG Frank(vielleicht_zu_optimistisch)Müller