Hallo,
es wurde doch vor edlichen Wochen recht ausführlich in den Medien durchgekaut.
Wo liegt denn das Problem bei der Zulassung ?
Das System von den Amis ist in Deutschland nicht genehmigungsfähig.
Technisch wäre das womöglich kein Problem, wenn man kooperativ zusammenarbeiten würde.
Bürokraten machen das aber nicht. Deshalb haben die Amis andere Vorstellungen als die Behörden in Europa.
Da dachte man sich, dass man es hier mit entsprechenden Ausstattung nachträglich
kompatibel machen könnte.
Das klappt aber nimmer mit USA-Konzernen, schon gar nicht mit US-Rüstungsfirmen.
Deren Steuerungen sind als Blackbox zu betrachten. Die geben freiwillig keine Details raus
Man kommt da also gar ran. Damit steigt der Aufwand ins unendliche.
Solche Technik ist ja inzwischen hoch komplex und greift tief in die Steuerungssysteme des Fluggerätes ein.
Der Euro-Hawk ist doch zur Aufklärung in Krisenzeiten und Krisengebieten gedacht.
??? Krisenzeiten haben wir doch ständig.
Ist dir nicht bekannt, dass es ständig in verschiedenen Gegenden der Welt Krisen, Kriege, Bürgerkriege, Piraterie und terroristische Aktivitäten gibt?
Wen interessiert dann eine Zulassung ?
Das sind Flugobjekte, die sehr lange und sehr weit fliegen können.
Das kann man nicht mit Jagdflugzeugen oder ähnlich vergleichen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Northrop_Grumman_RQ-4#…
Die Flugplätze dazu sind also zweckmäßiger nicht im Kriegsgebiet, sondern in zivilisierten Gegenden, wo natürlich auch ausgiebig zivile Luftfahrt betrieben wird und wo man damit keine Probleme haben will.
Das ist ja auch praktisch, weil man eben wegen ein paar Flugobjekten nicht hunderte Leute weit weg stationieren muss, sondern alls schön von zu Hause auch organisieren kann. Die Einsparungen machen wahrscheinlich rel. schnell viel mehr aus, als die paar hundert Mio. Anschaffungskosten.
Und für die Erprobung muss (muss?) es doch
Ausnahmegenehmigungen oder reservierte Flugkorridore geben.
Ja und dann?
Sperrungen für Marinemanöver gibt’s doch z.B. auch.
Ja, aber das findet irgend wo draußen auf See statt und nicht über dicht bewohntem Gebiet.
Nach Medienberichten anderer Art frage ich vorsichtshalber:
Soll Euro-Hawk über Deutschland oder Europa etwa in Friedenszeiten aufklären ?
Möglich ist alles, aber eher wird man momentane Aufklärungsprobleme in Afganistan,
dem nahen Osten, Afrika (z.B. Somalia) usw. lösen wollen.
Da kann man nun drüber streiten, was die Bundeswehr dort überall soll, aber da sie nun mal
dort Aufträge hat, ist es auch legitim, dass sie zur Erfüllung ihrer Aufträge auch zeitgemäße Technologien nutzen will.
Zusatzfrage:
"Laut dem Hersteller Northrop Grumman sind elektronische
Systeme zur Kollisionsvermeidung Bestandteil der von
Deutschland bestellten Drohnen.
Mag sein, aber gerade in der Luftfahrt hat man extrem hohe Standards und auch unterschiedliche Systeme und unterschiedliche Ansichten sowieso usw.
Europäische Behörden werden sich also nicht breitschlagen lassen und das Ami-System unbesehen akzeptieren, zumal die ja nix offen legen wollen.
Offenlegung der Systeme wird aber eine Voraussetzung bei einer Zertifizierung sein.
Eine nachträgliche Zertifizierung würde nach Schätzungen der Luftwaffe zusätzlich
zwischen 500 und 600 Millionen Euro kosten"
Nur die Zertifizierung 500-600 Mio. ?
Hört sich viel an, aber wenn da einige hundert Techniker, Bürokraten und Juristen (alles hochbezahlte Spezialisten) Jahrelang ausgiebig zertifizieren, dann ist das Geld ratz-batz aufgebraucht.
Wird da noch ein Vermessungsingenieur in Altersteilzeit gebraucht …
Vergiss es.
Das willst du nicht wirklich!
Gruß Uwi