Servus!
Aber selbst wenn, mit sind 6% Inflation
immer noch lieber als 4 Mio. Arbeitslose.
Glaubst Du im Ernst, daß bei steigender
Inflation eine sinkende Arbeitslosenrate
zu erwarten ist??
Ich glaube, dass bei wirtschaftlichem
Aufschwung eine sinkende Arbeitslosenrate
zu erwarten ist. Und ein wirtschaftlicher
Aufschwung kann zum Beispiel stattfinden,
wenn sich die Aussenhandelsbedingungen
für Deutschland zum Postitiven verändern,
z.B. durch günstigere
Wechselkursverhältnisse
Auf Dauer ist der Momentane Export-Hype eine Sackgasse.
Wie ich schon sagte, sind eben auch Importe nötig, die bei einer schwachen Inlandswährung logischerweise teurer werden.
Die übrigen Folgen einer instabilen Währung sollten bekannt sein.
Für Leute, die an Lösungen interessiert
sind.
Krisen sind immer Chancen. Man kann alten
Ballast abwerfen.
Mir wäre es lieber, die entsprechenden
Leute hätten gehandelt, BEVOR es zu einer
Krise gekommen ist, also bevor die
Arbeitslosenzahlen die 4 Mio. Marke
überschritten haben.
Die alte Regierung hat es verpennt, den Grundstein für eine solide Steuer-/Infrastrukturpolitik zu legen und somit ausländische Investoren anzuziehen. Die aktuelle Regierung sieht dieses Problem nicht und fährt auf derselben (falschen) Schiene weiter.
Jaja, ich weiss schon, diese ganze
Entwicklung trifft insbesonder die Leute
ganz arg hart, die immer nach London zum
Friseur oder nach New York zum
Wocheneinkauf fliegen.
Leider muss ich Dir bescheinigen, daß Du
die Zusammenhänge nicht verstanden hast.
Schickst du mir die Bescheinigung bitte
zu ? Ich würde sie gerne in meine
Kuriositätensammlung aufnehmen
Ich male Dir bei Gelegenheit ein schönes Zertifikat.
Viele deutsche Hersteller integrieren
ausländ. Produkte in ihre eigenen. Die
werden teurer, der höhere Preis gleicht
den Währungsvorteil zunächst aus (fürs
Ausland). Dann steigen die Preise
aufgrund der Inflation weiter und die
Konkurrenzfähigkeit leidet.
Vielleicht sollten wir hier mal ein wenig
entzerren. Man könnte z.B. separt
diskutieren, welche Auswirkungen ein
starker Dollar auf folgende Bereich hat:
Inlandsmarkt (Deutschland), Inlandsmarkt
(Europa), Aussenmarkt (Rest der Welt).
Inflationstreibend wären folgende
Szenarien: Beschaffungsmarkt (Rest der
Welt, der Dollar will), Absatzmarkt
Inland (bestes Beispiel: Öl)
Richtig.
eventuell inflationstreibend wären
folgende Szenarien: Beschaffungsmarkt
(Rest der Welt) eventueller
Beschaffungsersatzmarkt
(Europainlandsmarkt). Ob dieses Szenario
preistreibend ist, hängt davon ab, ob man
gleichwertigen Ersatz günstiger innerhalb
Europas besorgen kann oder nicht. Falls
ja, wird das auf jeden Fall zu einer
Zunahme des innereuropäischen Handels
führen. Gut für uns. Falls nein, hast du
recht.
Richtig, nur sucht aufgrund geringerer Handelsbarrieren ohnehin jeder zunächst in Europa nach dem gewünschten Produkt.
Findet er es hier nicht, muß er im außereurop. Ausland einkaufen. Und das erfolgt dann momentan zu höchst unattraktiven Konditionen (außer vielleicht in Mexico…).
kaum inflationär wären folgende Bereiche:
Ausschliesslicher Handel innerhalb
Europas bzw. Deutschlands. Schaut man
sich die Statistiken an, macht diese Art
des Handels den weitaus grössten Anteil
für Deutschland aus.
Aufgrund der global sourcing Strategien vieler Unternehmen kann das Produkt aus Frankreich zu großer Wahrscheinlichkeit vom franz. Lieferanten wiederum aus einem Drittland bezogen worden sein. Der Preis des franz. Lieferanten szeigt somit.
Positiv ist die Währungsentwicklung für
folgendes Szenario: Beschaffungsmarkt
innerhalb Europas (Deutschlands),
Absatzmarkt (Rest der Welt).
Das ist der Optimalfall, vorausgesetzt man spricht lediglich über Währungskurse, abgekoppelt von der Inflationsproblematik.
Fazit: du hast mit einzelnen Beispielen
sicherlich recht, die Frage ist nur, wie
stark sich diese Beispiele auf das
Gesamtbild auswirken werden. Meiner
Meinung nach nicht stark genug, um
„untragbare inflatorische Zustände“
heraufzubeschwören.
Das ist eben Interpretationssache.
Ich denke, daß ein allgemeiner Anstieg des Preisniveaus u.s.w. nicht durch den erstarkten Außenhandel aufgefangen wird.
Was können die denn dafür, daß Du nicht
zum Friseur gehst? ()
*hihi*, ich werde gleich wieder am
Samstag gehen, gut, dass du mich
erinnerst (ich will mal wieder den
deutschen Mittelstand unterstützen ).
Und ob dus nun glaubst oder nicht: meinem
Friseur ist der Dollarkurs völlig
schnuppe. Er gehört zu den lächerlich
wenigen paar Millionen Dienstleistern in
Deutschland, die zur Ausübung ihrer
Tätigkeit kein Rohöl importieren müssen
-))
Er wird allerdings unter der inflation zu leiden haben.
Kurzsichtige Denkweisen führen in die Sackgasse.
Aber beim Friseur wird ohnehin viel Mist erzählt…
Die angesprochenen deutschen Unternehmen
wurden nicht vom Ausland in den Ruin
getrieben, sondern weil sie gepennt
haben.
Fast alle Schlüsseltechnologien wurden
ans Ausland abgegeben.
Und Siemens brüstet sich noch mit
Infineon! Genau diesen Bereich hatten die
schon einmal ganz groß. Dann stellte man
die Aktivitäten ein und die Japaner
machten es.
Sicher haben auch viele gepennt. Aber
wenn du z.B. mal den Niedergang der
deutschen Textilindustrie,
Stahlindustrie, Schiffbau etc. anschaust
musst du zugeben, dass da auch noch ein
paar andere Faktoren am Werk waren
(leider).
Klar. Vor allem die untragbaren Firmenanteile an den Sozialabgaben.
Dann die unrealistischen Lohnforderungen der Gewerkschaften und schließlich die unternehmensfeindliche Steuerpolitik des Staates.
Noch, liebe Marion.
Exporte gibt es nicht ohne Importe. Und
die Inflation gilt nicht nur für Bier und
Kosmetika.
Bier und Kosmetika ? *hmmmm*… Ob da die
von ausserhalb Euorpas importieren
Rohstoffe wirklich einen so grossen
Anteil ausmachen, dass sie die Preise
treiben können ?. Ich dachte immer,
deutsches Bier wird mit deutschem Wasser
und deutschem Hopfen gebraut. Nu erzähl
mir nicht, wir kriegen das Wasser aus
Japan
Natürlich nicht.
Aber daß verteuerte Importe die Verbraucherpreise in die Höhe treiben ist ja wohl klar, oder?
Die wollen 5 Mark pro Liter…
Im Ernst: so eine Unverschämtheit wie die
sog. Ökosteuer (schau Dir mal die
geplante Entwicklung der Kfz-Steuer sowie
Deine WOhnnebenkosten genauer an) hat
Kohl sich nicht geleistet.
Können wir vielleicht separat
diskutieren. Wenn ich nämlich jetzt
aufzählen soll, was für Unverschämtheiten
sich meiner Meinung nach die Regierung
Kohl so alles geleistet hat, bin ich
morgen noch am Tippen
Da wären wir uns wohl sowieso einig.
…und dieses „Anschieben“ soll dann wohl
erst einmal eine saftige Wirtschaftskrise
sein? Warum eigentlich nicht?
Hat dir das ne Wahrsagerin orakelt ? Du
solltest ihr kündigen. Sämtliche
Wirtschaftsprognosen zeichnen nämlich
Bild, das mit einer Wirtschaftskriese nun
gar nichts gemein hat.
Falsch. Nicht sämtliche, sondern nur noch
einige wenige.
Lies mal Handelsblatt.
Willst du mit mir wetten, wie die
Arbeitslosenzahlen in 5 Jahren aussehen,
oder das Wirtschaftswachstum ? *grins*
Gerne. In 5 Jahren sehe ich (in Kürze) zwei mögliche Szenarien:
1.) wir sind alle die Arbeitssklaven indischer Computerunternehmen, es gibt keine Arbeitslosen mehr, da jeder für diese Jungs knechten muß.
2.) wir sehen uns 5 Mio. Arbeitslosen und einer noch höheren Zahl an Rentnern und Pensionären gegenübergestellt. Die Abgaben für die paar Dummen, die hier noch was tun, liegen bei 65%, Deutschland verkommt zum Bananenstaat, da die fähigen Leute längst in Österrich arbeiten (das nach seinem EU-Austritt zur High-tech- und Steueroase geworden ist).
Ich schätze, Variante 2 ist die Wahrscheinlichere…
Zunächst einmal aus der EU bzw. aus der
Währungsunion austreten, dann Investoren
locken und schließlich das Sozialsystem
knallhart straffen.
Ahja, besonders Investoren werden dann
sicher ganz scharf auf die Kleinrepublik
Deutschland mit seinen hohen Löhnen, dem
relativ kleinen Inlandsabsatzmarkt und
Handelshemmnissen sowohl für Importe als
auch Exporte sein.
Deutschland macht das ja nicht allein.
Wir machen zusammen mit F, GB, I und A
einen neuen Laden auf.
Au ja, ich bin dabei, aber nur, wenn DK,
NL, E, P, LUX, BEL, S, F, GR, IRL auch
mitmachen fürfen, ich will nämlich nicht,
dass meine Lieblingsfirmen ihre
Hauptabsatzmärkte verlieren. Aprops, wo
wir grad dabei sind, Polen hätte ich auch
gerne dabei
grins. Die Osterweiterung wird uns teuer zu stehen kommen.
Ich denke da realistischerweise eher noch an eine Vision nahe den Gedanken Joschka Fischers. Sprich ein Kerneuropa mit verträgen zu interessierten Drittländern bzgl. handel u.s.w.
Müssen denn gleich alle aufgenommen werden und die vier Beitragszahler noch mehr abkassieren?
Das ist eine neue Diskussion. Willst Du
dazu einen neuen Thread aufmachen?
Ich wäre dabei.
Meinetwegen gerne, auch wenn ich
befürchte, dass wir uns beim Thema
Mittelstand eh einig sind. Dem gehört
nämlich meine ganze Unterstützung und
Sympathie, und der hat wahrlich in den
meisten Fällen die A****karte.
So sieht es aus.
Man betrachte nur die Gedanken der Regierung zur Besteuerung der Verkäufe von Unternehmensanteilen.
Unser Herr Schröder ist eben der Autokanzler…
Nur noch kurz zu den klagenden
Unternehmern.
Die Auftragsbücher sind voll. So voll,
daß man die ganzen Aufträge gar nicht
abarbeiten kann. Nur hilft das nichts bei
den negativen steuerlichen
Randbedingungen sowie dem akuten
Fachkräftemangel.
All das sowie die steigende Inflation
gepaart mit der Angst ausländischer
Investoren lässt das System bald wieder
stagnieren.
Was mich nur so ärgert ist, egal wie die
Rahmenbedingungen aussehen, die
Unternehmen jammern immer. Das scheint
ein Bestandteil der deutschen
Unternehmenskultur zu sein. Statt endlich
auch mal entstehende Chancen am Kopf zu
packen und was drauss zu machen, wird
immer nur gejammert und die Risiken
heraufbeschworen. Andere europäische
Länder schaffen das doch auch. Schau mal
nach Skandinavien, die Niederlande etc.
Da sind die Rahmenbedingungen auch nicht
sooooo anders als bei uns.
Ich schmeiß mich weg!!!
In den NL bezahlen Unternehmen 20-25% Steuern. Hier 54%
Wie soll man denn neue Dinge tun, wenn am Anfang des Geschäftsjahres nach der Steuervorauszahlung schlichtweg die Mittel für neue Entwicklungen fehlen?
Was teuer ist, sind Währungsabsicherungen
im Aussenhandel, Handelshemmnisse,
Aufwand für Finanztransaktionen etcetc.
Bist du vielleicht von einer Bank oder
Versicherung ? Dann kann ich dein
Gejammer verstehen.
Nein, sicherlich nicht.
Ich halte nur die Augen offen.
Dann halte deinen offen Augen doch mal
auf ein paar Zahlen, was deutschen
Unternehmen in der Vergangenheit durch
obige Punkte an Kosten entstanden sind
-)
Mit ein Punkt, warum hier keiner
investiert und sich somit der Euro auch
nicht stabilisiert.
Ähmm…gibst du mir nun recht oder
widersprichst du mir ? *grübel*
Teilweise gebe ich Dir Recht.
gerade das Thema Mittelstand sehe ich genauso.
Disqualifiziert mich für was ?
Chorsängerin für die erste Strophe des
Deutschlandlieds ? ))
Nein, eher als Frontfrau bei den
Einstürzenden Neubauten…
Oh, das ist schade, gerade DAS hatte ich
als zweite Karriere ins Auge gefasst.
Tja, muss ich mich wohl doch mit meinem
neuen Lied „Drache hadde dadde niemand
lieb“ für den nächsten Grand Prix
qualifizieren
Liebe klebt!
Da singe ich lieber selbst…
Nein, ich habe doch nichts gegen Dich persönlich.
Jo, bei einer jährlichen Inflationsrate
von 6% kostete ne Rolle Tapeten, dies
heute für 10 Markt gibt in 20 Jahren
immerhin schon 32 DM !!! Hast schon
recht, da sollte man lieber gleich 100,-
DM Scheine nehmen )
Nein, ich nehme 1000er. 1000 Lire. Das
zeigt mir dann jeden Tag, wo wir bald
sein werden.
Bald ? Würdest du mir vielleicht mal
vorrechnen, wann bei einer jährlichen
Inflationsrate von 6% der Gegenwert von
1,- DM heute dem Gegenwert von 100,- DM
entsprechen wird ? Naja, „bald“ ist ja
ein relativer Begriff ))
Eben. Außerdem können wir dann ja drei Nullen streichen, dann ist alles wieder gut.
Also tun wir was und wählen die Grünen
Spinner ab, schmeißen die Kommunisten aus
der EU-Verwaltung und pushen die Sache
wieder richtig!
*lach*
ich fahre die gegenteilige Strategie:
Rote und Grüne ins EU-Parlament, damit
endlich ganz Europa die deutschen
Umweltschutz- und Sozialstandards bekommt
und Deutschland deswegen im europäischen
Markt nicht immer benachteiligt ist ))
Oh nein! das tut weh.
Unsere Grünen sind doch Spinner. der einzige halbwegs normale ist Fischer. Und der kann unsere Interessen gegen starke Partner auch nicht vertreten. Man sehe sich nur an, wie Madeleine Albright ihn über den Tisch gezogen hat!
Das würde den anderen Träumern dann jeden Tag passieren und wir dürften nur noch bezahlen.
Bis dann,
Mathias