Europäische Pazifisten

hallo :smile:

Ich muss hier mal meine Enttäuschung über all diejenige auslassen, die behaupten sie wärem im Interesse der Weltgemeinschaft gegen jeden Krieg. Meiner Meinung nach spricht ein Großteil derjenigen mit gespaltener Zunge. Wenn der Krieg auf der anderen Seite der Welt stattfindet, sind sie ohne sich mit dem Konflikt auszukennen grundstäzlich dagegen.

Wenn Pazifisten 1940 die USA regiert hättn wäre die Welt mittlerweile unter der Diktatur Hitlers.

kurz gesagt: aus meiner Meinung nach DARF Krieg geführt werden, man steht sogar in der Pflicht Krieg zu führen, wenn es dem Interesse aller Menschen dient. Grob gesagt: in diesem Fall geht es tatsächlich um das „aufwiegen von Menschenleben“, Schieße ich 100 ab, damit 10000 überleben?. Hierzu ein Artikel, den ich zu 100% unterstütze:

http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,428093,…

viele Grüße, Tom

Hallo!

Wenn
der Krieg auf der anderen Seite der Welt stattfindet, sind sie
ohne sich mit dem Konflikt auszukennen grundstäzlich dagegen.

Ich sehe das Problem eher darin, dass Leute, die Kriege auf der anderen Seite der Welt rechtfertigen, auch wenig Ahnung von den Konflikten, aber noch viel weniger von Lösungsansätzen haben.

Wenn Pazifisten 1940 die USA regiert hättn wäre die Welt
mittlerweile unter der Diktatur Hitlers.

Gewagte Theorie. Da blendest du alle möglichen/denkbaren Entwicklungen der 2. Hälfte des 20. Jhdts. aus. Nebenbei: die Welt unter der Diktatur eines 117jährigen?

kurz gesagt: aus meiner Meinung nach DARF Krieg geführt
werden, man steht sogar in der Pflicht Krieg zu führen, wenn
es dem Interesse aller Menschen dient.

Welcher Krieg dient dem Interesse aller Menschen?

Grob gesagt: in diesem
Fall geht es tatsächlich um das „aufwiegen von Menschenleben“,
Schieße ich 100 ab, damit 10000 überleben?.

Wer sucht die 100 aus, die abgeschossen werden? Und wie reagierst du, wenn du einer der 100 bist?
Grüße, Peter

Moin,

Ich muss hier mal meine Enttäuschung über all diejenige
auslassen, die behaupten sie wärem im Interesse der
Weltgemeinschaft gegen jeden Krieg.

Tatsächlich bin ich im Interesse der Menschlichkeit gegen jeden Krieg, aber ich erlaub mir trotzdem mal, dich zu enttäuschen :smile:

Meiner Meinung nach
spricht ein Großteil derjenigen mit gespaltener Zunge. Wenn
der Krieg auf der anderen Seite der Welt stattfindet, sind sie
ohne sich mit dem Konflikt auszukennen grundstäzlich dagegen.

Das ist bei Kriegen vor der Haustür auch nicht anders.

Wenn Pazifisten 1940 die USA regiert hättn wäre die Welt
mittlerweile unter der Diktatur Hitlers.

Wenn Pazifisten 1935 regiert hätten, dann wäre Hitler gar nicht so weit gekommen.

kurz gesagt: aus meiner Meinung nach DARF Krieg geführt
werden, man steht sogar in der Pflicht Krieg zu führen, wenn
es dem Interesse aller Menschen dient.

Krieg mag dem Interesse einiger weniger dienen, aber nie dem Interesse aller Menschen. Die meisten Toten bei Kriegen gibt es in der Zivilbevölkerung, das sind unbewaffenete Männer, Frauen und Kinder, die nichts wollen, als in Ruhe ihr Leben leben. Sie sind die ersten und die häufigsten Opfer von Kriegen.

Grob gesagt: in diesem
Fall geht es tatsächlich um das „aufwiegen von Menschenleben“,
Schieße ich 100 ab, damit 10000 überleben?.

Wenn es soweit gekommen ist, dass man sich diese Fage stellt, dann kann man nur sage, da wurde einiges verpennt. Pazifisten sind nicht einfach nur gegen jeden Krieg. Pazifisten sind für eine aktive Politik, welche Kriege im Vorfeld vermeidet. Und ja, das geht, wenn man denn wollte.

Gruß
Marion

Moin,

http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,428093,…

Ach ja, noch dazu. Einen Krieg, wie ihn derzeit Israel gegen die Hisbollah führt, kann Israel gar nicht gewinnen. Vielleicht bewirkt Israel eine vorübergehende Schwächung der Hisbollah, wahrscheinlicher ist, dass H. gestärkt aus diesem Konflikt hervorgeht, und die Wahrscheinlichkeit steigt mit jedem weiteren Tag der Bombadierung. Schon allein aus diesem Grund ist dieser Krieg völliger Wahnsinn.

Gruß
Marion

Hallo,

http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,428093,…

die Worte Israel und Palästinenser sind in dem Artikel letztlich austauschbar. Die Argumente ändern sich nicht und dadurch auch nicht besser. Beide Seiten sprechen von Selbstverteidigung auf einen Angriff der Gegenseite. Fünf Minuten später argumentiert man auf der Basis von Besitzansprüche aus vorchristlicher Zeit.

Mal ganz davon abgesehen, daß der Autor des verlinkten Artikels nur untaugliche Versuche unternimmt, seine persönliche Meinung zu dem Thema aus dem Bericht herauszuhalten. Das ganze taugt nicht als Berichterstattung und auch nicht als seriöser Kommentar. Das ist nichts weiter als einseitige Stimmungsmache. Wenn Du so etwas unterschreiben willst: Bitte sehr.

Gruß,
Christian

Hi!

Wenn Pazifisten 1940 die USA regiert hättn wäre die Welt
mittlerweile unter der Diktatur Hitlers.

Gewagte Theorie. Da blendest du alle möglichen/denkbaren
Entwicklungen der 2. Hälfte des 20. Jhdts. aus.

Die Pazifisten haben völlig recht!

Aus rein pazifistischen Gründen hat der Westen auf jegliche Hilfestellung zugunsten der Bevölkerung beim Ungarn-Aufstand 1956 verzichtet.

Es waren rein pazifistische Gründe, warum man von westlicher Seite 1968 nichts für die Tschechen und Slowaken unternommen hat.

Als in Somalia die Bevölkerung massakriert wurde, gab es einen militärischen Einsatz, um die Ordnung wiederherzustellen. Böser Fehler! Kein westlicher Staat hat mit seinem Militär am Horn von Afrika verloren. Sollen sich die Menschen dort doch umbringen.

Es war ein großer, sehr großer Fehler, sich militärisch in die Abschlachtungen auf dem Balkan Anfang der 1990er einzumischen. Was geht es einen Pazifisten an, wenn Tausende von Männern erschossen und zehntausende von Frauen vergewaltigt werden. Sollen sie!

Es ist weiterhin ein dicker Fehler, sich auch nur irgendwie gegen menschenverachtende Terrorregime wie die Tabliban in Afghanistan einzusetzen. Was haben wir da militärisch verloren? Nichts!

Jetzt wird davon gesprochen, NATO-Truppen in den Südlibanon zu schicken - mit Schießbefehl! Ja, spinnen wir denn jetzt endgültig. Wenn wir eine pazifistische Haltung der Welt zeigen wollen, dann haben NATO-Truppen im Südlibanon nicht die Bohne verloren.

Pazifismus heißt kein militärischer Konflikt. Also holt die Jungs aus allen fremden Ländern nach Hause und lasst den Leuten vor Ort die Freiheit, zu tun und zu lassen, was sie wollen.

Keine deutsche Waffen/Soldaten in irgendeinem Konfliktherd, weder auf dem Balkan, noch in Afghanistan, noch im Kongo oder im Südlibanon.

Grüße
Heinrich

Wir können gerne darüber diskutieren, ob es in der heutigen Situation sinnvoll ist, sich an irgendwelchen Stellen militärisch zu engagieren.

Doch gäbe es mehr Pazifisten,
würde sich die Frage gar nicht stellen!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wir können gerne darüber diskutieren, ob es in der heutigen
Situation sinnvoll ist, sich an irgendwelchen Stellen
militärisch zu engagieren.

Doch gäbe es mehr Pazifisten,
würde sich die Frage gar nicht stellen!

ach wäre das schön wenn alle Pazifisten wären!!!
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Dann würde nämlich endlich mein Plan aufgehen, die Weltherrschaft an mich zu reissen!!!

Hallo,

Aus rein pazifistischen Gründen hat der Westen auf jegliche
Hilfestellung zugunsten der Bevölkerung beim Ungarn-Aufstand
1956 verzichtet.
Es waren rein pazifistische Gründe, warum man von westlicher
Seite 1968 nichts für die Tschechen und Slowaken unternommen
hat.

Wenn der Westen damals eingegriffen hätte, wäre ganz Europa jetzt wahrscheinlich eine schöne, friedliche, radioaktiv verstrahlte Wüste.

Es war ein großer, sehr großer Fehler, sich militärisch in die
Abschlachtungen auf dem Balkan Anfang der 1990er einzumischen.
Was geht es einen Pazifisten an, wenn Tausende von Männern
erschossen und zehntausende von Frauen vergewaltigt werden.
Sollen sie!

Das militärische Eingreifen der NATO auf dem Balkan finde ich deshalb richtig, weil man vorher alle Waffenlieferungen und Unterstützugnen von anderer Seite für die Opfer abgeschnitten hat. Sonst hätten sich diese vielleicht noch selbst wehren können. Ich vermute, dass man damals auch das Eingreifen „islamischer Mächte“ in Europa verhindern wollte.

Es ist weiterhin ein dicker Fehler, sich auch nur irgendwie
gegen menschenverachtende Terrorregime wie die Tabliban in
Afghanistan einzusetzen. Was haben wir da militärisch
verloren? Nichts!

Die Taliban waren sicher keine besonders sympathischen Zeitgenossen, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die USA besonders interessiert hat. Denen gings um die ursprünglich von ihnen selbst erzogenen Freiheitskämpfer, die sich dann zu USA-bekämpfenden Terroristen gewandelt haben.

Jetzt wird davon gesprochen, NATO-Truppen in den Südlibanon zu
schicken - mit Schießbefehl! Ja, spinnen wir denn jetzt
endgültig. Wenn wir eine pazifistische Haltung der Welt zeigen
wollen, dann haben NATO-Truppen im Südlibanon nicht die Bohne
verloren.

Auf wen sollen die NATO-Truppen dort schießen? Auf die Hisbollah schießt schon Israel in einem Ausmaß, wies auch die NATO dort nicht so schnell hinbekäme. Auf die Israelis? Da muß die NATO dann aber eine ganz schöne Streitmacht hinschicken.

Pazifismus heißt kein militärischer Konflikt. Also holt die
Jungs aus allen fremden Ländern nach Hause und lasst den
Leuten vor Ort die Freiheit, zu tun und zu lassen, was sie
wollen.
Keine deutsche Waffen/Soldaten in irgendeinem Konfliktherd,
weder auf dem Balkan, noch in Afghanistan, noch im Kongo oder
im Südlibanon.

Ich würd sagen: Wos Sinn macht kann man schon eingreifen. Wobei ich mir nicht anmasse, Richtlinien aufzustellen, wanns Sinn macht.

Gruß,
Markus

Hi!

Doch gäbe es mehr Pazifisten,
würde sich die Frage gar nicht stellen!

Mehr Pazifisten reichen nicht aus. Es müssten schon alle Menschen Pazifisten sein. Denn zum Krieg machen reicht bereits ein Mensch aus.

Was machst du eigentlich, wenn ein einzelner Mensch in dein Haus kommt, dich niederschlägt, deiner Familie Gewalt antut, deine Wohnung ausräumt und anschließend alles in Brand steckt?

Erzählst du ihm etwas von deiner Friedfertigkeit, während Frau und Kinder um Hilfe schreien, oder wehrst du dich? Oder rufst du - das dürfte der Normalfall sein - nach der Staatsmacht in Form der Polizei?

Menschen verhalten sich nun mal anders als in der Idealvorstellung. Mit allen Konsequenzen.

Grüße
Heinrich

Hallo,

Erzählst du ihm etwas von deiner Friedfertigkeit, während Frau
und Kinder um Hilfe schreien, oder wehrst du dich? Oder rufst
du - das dürfte der Normalfall sein - nach der Staatsmacht in
Form der Polizei?

ich denke, ich würde versuchen mich zu wehren, meine Familie zu beschützen und ich würde auch die Polizei rufen.
Ich würde ihn aber nicht mit eine Handgranate bekämpfen, wenn er sich in einer Menschenmenge befindet. Die Polizei würde das übrigens auch nicht tun.

… nur um den Bezug zu Nahost nicht zu verlieren.

Gruß, Rainer