Derzeit ist der Eu-Konvent ja fest am debattieren über eine europäische Verfassung. Ich verfolge sehr interessiert diese Entwicklung und mein Eindruck ist folgender:
Ich glaube, dass der Konvent nur aufgrund der Unfähigkeit der Regierungschef wirksame Reformen zu beschließen, zähneknirschend von eben diesen beschlossen worden ist. Um jedoch nicht gänzlich die Kontrolle über die Entwicklung der EU zu verlieren (die nationalen Egoismen wollen ja weiterhin angemessen repräsentiert werden), haben die Staatsmänner der EU, die Macht des Konvents sorgfältig beschnitten:
So kann er nur Vorschläge und keine endgültige Verfassungl liefern und was auch wichtig ist, das Präsidium des Konvents wurde sorgfältig besetzt.
Diese „Vorsichtsmaßnahmen“ haben dem Konvent jetzt einen Vorsitzenden eingebracht (Giscard), der bestrebt ist mit allen Mitteln die Pro-europäischen Kräfte daran zu hindern eine Verfassung im Sinne einer handlungsfähigen, halbwegs transparenten und demokratisch legitimierten EU zu verfassen (sprich: unter anderem die Macht des Ministerrates zu beschneiden).
So hat der Konvent ja ganz am Anfang schon gegen Giscard revoltiert, als dieser der Versammlung eine unannehmbare Tagungsordnung aufdrücken wollte. Zuletzt hat Giscard beharrlich Stimmen ignoriert, welche die Diskussion über ein „Sozialunion“ forderten. Und zwar solange bis zig Deligierte eine Unterschriftenliste initiierten.
Diese Liste wäre sicherlich noch um einiges fortsetzbar.
Ich hoffe trotzdem, dass etwas sinnvolles bei diesem Konvent herauskommt. Es wäre ein schwerer Rückschlag für ganz Europa, wenn dem nicht so wäre.
Wie ist eure Meinung zu diesem Thema. Stimmt ihr mir zu? Oder habt ihr andere Standpunkte?