Europäischer Küstenschutz des Mittelmeers

_Hallo Politikinteressierte,

 möchte mal fragen ob es inzwischen schon Bestrebungen gibt einen gemeinsamen europäischen Küstenschutz (im Sinne von Grenzschutz natürlich und nicht von Deichbau…Hahaha!) aufzubauen, der das gesamte Mittelmeer abdeckt von der Algarve bis zum Bosporus praktisch mit dem Hauptziel eben die Kriminalität (hauptsächlich Menschenschmuggel (wie auch Waren und Drogenschmuggel) und Schlepperei) einzuschränken ? Wo das Netz so engmaschig gespannt ist daß über diesen Weg keine Eindringlinge mehr durchsickern können ?_
Technisch braucht man dazu doch auch keine besonders schweren Kriegsschiffe sondern es reicht vielleicht aussortiertes Material (kleinere aber trotzdem schnelle Boote) aus den Marinen der verschiedenen Ländern sowie einige Flugzeuge (also so eine Mischung aus Grenzschutz, Zoll und europäischer Marineinfantrie).
Wichtig wäre hier daß alle EU-Länder an einen Strang ziiehen (und nicht nur die Rechtsaußen Fraktionen).

Hallo!

 möchte mal fragen ob es inzwischen schon Bestrebungen gibt
einen gemeinsamen europäischen Küstenschutz (im Sinne von
Grenzschutz natürlich und nicht von Deichbau…Hahaha!)
aufzubauen, der das gesamte Mittelmeer abdeckt von der Algarve
bis zum Bosporus praktisch mit dem Hauptziel eben die
Kriminalität (hauptsächlich Menschenschmuggel (wie auch Waren
und Drogenschmuggel…

Das Argument mit dem Schmuggel kannst du aufgrund seiner Realitätsferne vergessen. Vorgeblich zur Unterbindung des Waffenschmuggels kreuzte (immer noch?) die Bundesmarine im östlichen Mittelmeer vor dem Libanon. Sofern es sich nicht um kleine Schaluppen, sondern um seetüchtige Schiffe mit Containern und um Massengutfrachter handelt, spielt sich mit Kontrolle auf offenem Meer nichts ab. So lief seitens der Bundesmarine eine Veranstaltung ab, die man nur als Veräppelung der Öffentlichkeit ansehen kann. Da wurden die Kapitäne der zu kontrollierenden Schiffe gefragt, was sie geladen haben und ob Waffen dabei sind. Die so befragten Kapitäne müssen nicht einmal wissen, was sie transportieren. Sie führen irgendwelche Papiere mit, aber ob Inhalt von Papieren und Containern auch nur entfernte Ähnlichkeit aufweisen, ist auf See nicht zu kontrollieren. Wer andere Vorstellungen hegt, möge sich etwa im Hamburger Hafen oder an der Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm Höft in Wedel einige an Maßstäben der Schiffahrt gemessen kleine, mit Containern beladene Schiffe angucken. Man sieht dann Container dicht an dicht und übereinander gestapelt. Kontrolle ist nach dem Entladen an Land möglich, sonst gar nicht.

Ähnliches gilt für Massengutfrachter. Wer will denn auf See eine Ladeluke öffnen, um danach in Schüttgut, in Getreide oder Kohlen, 10 m tief zu suchen? Oder vielleicht einen Tanker auf offener See durchsuchen, ob sich am Boden der gefüllten Tanks Verbotenes befindet? Ist ein Ding der Unmöglichkeit. Solche Kontrollen kann man sich wegen Sinnlosigkeit schenken.

Überhaupt Waffenschmuggel und Umgehung von Exportbeschränkungen: Wenn es nicht gerade komplett montierte Panzer oder andere olivgrün oder mit Tarnfarbe lackierten Sachen sind, ist es kein Problem, beliebige Waffen in ein beliebiges Land zu bringen, das nicht vollkommen abgeschottet ist. Nötigenfalls sogar durch jede Kontrolle, selbst wenn die Kontrolleure nicht bestochen sind. Kontrolleure werden auch nicht durch Firmenembleme und Typenbezeichnungen von Waffenherstellern mißtrauisch gemacht, weil es solche Kennzeichnungen selbst innerhalb der Gerätschaften nicht gibt. Wie man soetwas neutralisiert, ist in einschlägig tätigen Unternehmen seit Jahrzehnten gängige Praxis.

Auch das Problem der illegalen Einwanderer und Menschenschmuggler ist mit Marine oder anderen militärischen Mitteln nicht in den Griff zu bekommen. Das geht politisch oder gar nicht.

Gruß
Wolfgang

Hi,

evt. meinst du FRONTEX, die für Teile deiner Fragen zuständig sind.
Die Zollsache muss jedes Land für sich übernehmen, glaube Ich…da bin Ich mir nicht sicher, ob es da was auf EU-Ebene gibt, die sowas regeln.

Wenn Ich das neulich richtig gehört habe, soll FRONTEX Unterstützung aus dem All schon erhalten. Somit brauchen weniger große Schiffe o.ä. hin und her zu fahren.

Gruß,

Hanzo

Guten Abend!

Wenn Ich das neulich richtig gehört habe, soll FRONTEX
Unterstützung aus dem All schon erhalten. Somit brauchen
weniger große Schiffe o.ä. hin und her zu fahren.

Wußte gar nicht, daß man aus dem All in Container und Laderäume gucken kann :smile:

Gruß
Wolfgang

D Röntgenstrahlen rocken!

Wie gesagt, sie helfen nur, aber können noch lange nicht alles.

Gruß,

Hanzo

Wo das
Netz so engmaschig gespannt ist daß über diesen Weg keine
Eindringlinge mehr durchsickern können ?

Dir wird vielleicht schon aufgefallen sein, dass im großen und ganzen sämtliche Seelenverkäufer schon längst auf hoher See aufgebracht und dann nicht etwa versenkt, sondern in einen europäischen Hafen geleitet werden, wenn man die Passagiere nicht direkt an Bord nimmt. Insofern sickern die schon jetzt nicht ein, sondern laufen hochoffiziell in den Hafen ein.

Wichtig wäre hier daß alle EU-Länder an einen Strang ziiehen
(und nicht nur die Rechtsaußen Fraktionen).

Es ziehen bereits alle EU-Länder an einem Strang. Im Sinne einer ungesteuerten Masseneinwanderung von Billiglöhnern nämlich, die zwar pro forma bejammert und von viel maritimem Aktionismus begleitet, aber keineswegs konsequent physisch unterbunden wird. Ganz wie es die daran interessierte Industrie von den Regierungen verlangt. Du wirst auch nicht erleben, dass sich daran etwas fundamental ändert, so lange nicht die "Rechtsaußen"fraktionen die Mehrheit in den nationalen Parlamenten erringen. Und das werden sie so lange nicht, wie die Mehrheit der Wahlschafe mit dir glaubt, das vorrangige Vertreten der Interessen europäischer Arbeitnehmer und Steuerzahler sei „rechtsaußen“.

s.