Europanormen

Gestern im Fernsehen:
Brüssel hat die Eichnormen „geregelt“: die Toleranz wird heraufgesetzt!
Beim Tanken darf die Toleranz jetzt auf 100 l ein Liter sein. Ungeahnte Möglichkeiten für die Ölmultis den Gewinn zu erhöhen.
Manchmal frage ich mich, was die Europolitiker im Hirn haben. Ich vermute Geldscheine aus Schmiergeldern!
Grüße
Raimund

Hab ich auch gesehn, macht so schätzungsweise 600Mio zusätzlich für die Ölmultis, die das sogar legal abzocken dürfen. Allerdings sind im letzten Jahr bei den verschiedenen Spritarten zwischen 5 und 15%(dieses nichtsnutzige Ultimate oder wie auc immer das heisst)weniger getankt worden…

LG
Mikesch

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Hallo,

Hab ich auch gesehn, macht so schätzungsweise 600Mio
zusätzlich für die Ölmultis, die das sogar legal abzocken
dürfen.

ja, klar, sicher sicher. Bei der Europäischen Meßgeräterichtlinie geht es um Fehlertoleranzen und nicht um gezielte Mindermengenabgabe. Die Zulassung von Meßgeräten nach der MID erfolgt durch staatliche bzw. halbstaatliche Stellen und nicht durch den Hersteller selber.

Außerdem geht es bei der MID nicht nur um Zapfsäulen sondern um alles, was mißt. Aber es war schon klar, daß da wieder undifferenzierte Kommentare kommen mußten.

Gruß,
Christian

Jetzt aber mal im Ernst…
Hallo,

ja, klar, sicher sicher. Bei der Europäischen
Meßgeräterichtlinie geht es um Fehlertoleranzen und nicht um
gezielte Mindermengenabgabe. Die Zulassung von Meßgeräten nach
der MID erfolgt durch staatliche bzw. halbstaatliche Stellen
und nicht durch den Hersteller selber.

Richtig, und staatliche Stellen werden feststellen, dass die Geräte entsprechend der neuen Norm arbeiten. Darum ging es aber gar nicht.
Die gezielte Mindermengenabgabe wird in der Folge nur grösser ausfallen als bisher, und damit den Gewinn des Gerätebetreibers erhöhen - ohne Gegenleistung.
Jetzt hat also eine überstaatliche Stelle entschieden, daß es ab sofort nix ausmacht, wenn die Zapfsäule trotz getankter 99 Liter 100 abrechnet - nur um mal bei dieser zu bleiben.
Man kann auch die Fleischerwaage oder sonstwas nehmen.
Es komme bitte keiner und erkläre mir, daß die Toleranz auch jeweils in der anderen Richtung gilt.
Ich bin mir sicher, dass Schlumberger es schon so einrichten wird, daß die Abgabemengen innerhalb der Messtoleranzen liegen - zu Gunsten der Zapfsäulenkäufer, nicht der Treibstoffkaufenden.

Außerdem geht es bei der MID nicht nur um Zapfsäulen sondern
um alles, was mißt.

Gut, dann dürfen wir also davon ausgehen, dass Messgeräte billiger werden, da deren Preis im Allgemeinen zu einem guten Teil in der Messgenauigkeit wiederzufinden ist. Sollte dieses beabsichtigt gewesen sein - wird die Ersparnis bei der künftigen Anschaffung in Handel und Gewerbe dann auch an den Verbraucher weitergegeben?
Ich glaube, ich kenne die Antwort, aber man lässt sich ja gerne positiv überraschen…

Viele Grüsse!
Denis

Hallo,

Richtig, und staatliche Stellen werden feststellen, dass die
Geräte entsprechend der neuen Norm arbeiten. Darum ging es
aber gar nicht.
Die gezielte Mindermengenabgabe wird in der Folge nur grösser
ausfallen als bisher, und damit den Gewinn des
Gerätebetreibers erhöhen - ohne Gegenleistung.
Jetzt hat also eine überstaatliche Stelle entschieden, daß es
ab sofort nix ausmacht, wenn die Zapfsäule trotz getankter 99
Liter 100 abrechnet - nur um mal bei dieser zu bleiben.

es wird auch zukünftig keine Benzinpumpe abgenommen werden, die bauartbedingt systematisch weniger Sprit abgibt als angezeigt.

Man kann auch die Fleischerwaage oder sonstwas nehmen.
Es komme bitte keiner und erkläre mir, daß die Toleranz auch
jeweils in der anderen Richtung gilt.

Tja, dann erzähle ich nichts von dem Hersteller eines Konsumgutes, der systematisch 7 Promille mehr in seine Packungen füllte, um immer auf der richtigen Seite zu sein, und der irgendwann mal eine riesige Nachforderung der Zollbehörden erhielt, weil es sich dabei um ein (agrar)subventioniertes Produkt handelt, dessen Produktion Quoten unterliegt.

Gut, dann dürfen wir also davon ausgehen, dass Messgeräte
billiger werden, da deren Preis im Allgemeinen zu einem guten
Teil in der Messgenauigkeit wiederzufinden ist. Sollte dieses
beabsichtigt gewesen sein - wird die Ersparnis bei der
künftigen Anschaffung in Handel und Gewerbe dann auch an den
Verbraucher weitergegeben?

Durch eine Zapfsäule laufen im Jahr einige tausend Hektoliter Sprit. Inwieweit sich ein billigeres Meßgerät da auf den Endpreis auswirken soll, wirst Du mir schon erklären müssen.

Gruß,
Christian

Hallo exc

und du glaubst im Ernst, dass die Wirtschaft die neuen Toleranzwerte nicht nutzen wird? Wenn das Messgerät innerhalb der Toleranz liegt, muss es ja laut Gesetz zugelassen werden oder nicht? Lebst du vielleicht schon in einer anderen Welt?

LG
Mikesch

Welche Firma hat denn zuviel eingetütet??

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

und du glaubst im Ernst, dass die Wirtschaft die neuen
Toleranzwerte nicht nutzen wird? Wenn das Messgerät innerhalb
der Toleranz liegt, muss es ja laut Gesetz zugelassen werden
oder nicht? Lebst du vielleicht schon in einer anderen Welt?

vielleicht reicht meine Paranoia nicht aus, aber ich gehe nicht davon aus, daß man an jeder Ecke beschissen wird. Im übrigen kannst Du davon ausgehen, daß RTL, Sat.1 und Konsorten bei Gelegenheit den Großen Sprittest und Deutschlands dreisteste Tankwarte präsentieren wird. Außerdem ist es für die Mineralölunternehmen immer noch leichter, den Spritpreis um einen Cent zu erhöhen als an den Meßgeräten so rumzufummeln, daß es a) keinem auffällt und b) keine Unterschreitung der tolerierten Mindestmengen auftreten.

Welche Firma hat denn zuviel eingetütet??

Stichwort Bankgeheimnis.

Gruß,
Christian

Hallo,

Tja, dann erzähle ich nichts von dem Hersteller eines
Konsumgutes, der systematisch 7 Promille mehr in seine
Packungen füllte, um immer auf der richtigen Seite zu sein,
und der irgendwann mal eine riesige Nachforderung der
Zollbehörden erhielt, weil es sich dabei um ein
(agrar)subventioniertes Produkt handelt, dessen Produktion
Quoten unterliegt.

Es ist aber doch bezeichnend, dass du von DEM Hersteller sprichst, nicht von denen.
Der Rest scheint wohl nicht auf der sicheren Seite sein zu wollen.
Man kann auch umformulieren: Was macht er richtig, was alle anderen falsch machen? Oder war’s umgekehrt?

Gut, dann dürfen wir also davon ausgehen, dass Messgeräte
billiger werden, da deren Preis im Allgemeinen zu einem guten
Teil in der Messgenauigkeit wiederzufinden ist. Sollte dieses
beabsichtigt gewesen sein - wird die Ersparnis bei der
künftigen Anschaffung in Handel und Gewerbe dann auch an den
Verbraucher weitergegeben?

Durch eine Zapfsäule laufen im Jahr einige tausend Hektoliter
Sprit. Inwieweit sich ein billigeres Meßgerät da auf den
Endpreis auswirken soll, wirst Du mir schon erklären müssen.

Da hast Du natürlich Recht: Meine Paranoia sagt mir also, dass ich zweimal abgezockt werde: Der Hersteller spart bei der Ausrüstung, und dann beim Einsatz derselben.

AUch von mir nochmals -
Viele Grüsse!

Denis

Hallo Christian,

vielleicht reicht meine Paranoia nicht aus, aber ich gehe
nicht davon aus, daß man an jeder Ecke beschissen wird.

Solltest Du aber. Nur wer vorsorgt wird nicht ent(ge-)täuscht. Hat nichts mit Paranoia oder Pessimismus zu tun.

Im
übrigen kannst Du davon ausgehen, daß RTL, Sat.1 und Konsorten
bei Gelegenheit den Großen Sprittest und Deutschlands
dreisteste Tankwarte präsentieren wird.

Glaubst Du im Ernst, dass das die Multis juckt?

Außerdem ist es für
die Mineralölunternehmen immer noch leichter, den Spritpreis
um einen Cent zu erhöhen als an den Meßgeräten so
rumzufummeln, daß es a) keinem auffällt

fällt nicht auf: ob Du 65 l tankst oder nur 59,5 l merkst Du doch gar nicht. Das sind so geringe Werte, dass Du sie erst bei einem Jahresdurchschnittsverbrauch merken würdest.

und b) keine
Unterschreitung der tolerierten Mindestmengen auftreten.

Die Geräte werden größere Tolleranzen haben. Nicht die alten. Eine gezielte Umstellungsaktion dürfte zu teuer sein. Doch alle Gerate müssen ja irgend wann mal justiert, bzw. ersetzt werden.

Welche Firma hat denn zuviel eingetütet??

Stichwort Bankgeheimnis.

Ba… schäm Dich!!! :smile:
Grüße
Raimund

Hallo,

Tja, dann erzähle ich nichts von dem Hersteller eines
Konsumgutes, der systematisch 7 Promille mehr in seine
Packungen füllte, um immer auf der richtigen Seite zu sein,
und der irgendwann mal eine riesige Nachforderung der
Zollbehörden erhielt, weil es sich dabei um ein
(agrar)subventioniertes Produkt handelt, dessen Produktion
Quoten unterliegt.

Es ist aber doch bezeichnend, dass du von DEM Hersteller
sprichst, nicht von denen.
Der Rest scheint wohl nicht auf der sicheren Seite sein zu
wollen.

das liegt daran, daß ich nur über die bzw. den rede, die bzw. den ich kenne. Im konkreten Fall halte ich es aus mehreren Gründen für unwahrscheinlich, daß sich die beiden anderen Hersteller anders verhalten haben.

Man kann auch umformulieren: Was macht er richtig, was alle
anderen falsch machen? Oder war’s umgekehrt?

Das war nu ein Beispiel: Schau Dir mal Mineral- oder Fruchtsaftflaschen an. Nimm Dir eine, die im Kasten die leerste ist und messe mit entsprechend geeichten Geräten das Volumen. Ich bin mir sehr sicher, daß Du immer noch oberhalb der angegebenen Füllmenge auskommen wirst.

Aber seis drum: Wer möchte, kann zukünftig im festen Glauben daran, daß er _wieder mal>i beschissen, geschröpft und gemolken wird, durchs Land ziehen und sich bei jedem Anblick der Tanknadel von Zweifel und Wut geschüttelt fühlen.

Gruß,
Christian_

Hallo Christian!

Aber seis drum: Wer möchte, kann zukünftig im festen Glauben
daran, daß er wieder mal>i beschissen,
geschröpft und gemolken wird, durchs Land ziehen…

Dafür ist mir der Anlaß denn doch zu geringfügig. Trotzdem würde mich der Grund interessieren, weshalb die Toleranz bei der Volumenmessung herauf gesetzt wurde. An Kostenargumente bei der Zapfsäulentechnik mag ich angesichts des dort ohnehin getriebenen Aufwands nicht glauben, zumal die engere Toleranz dem Stand der Technik entspricht.

Vielleicht gibt es sogar einen einleuchtenden technischen Grund. Nur ich kenne ihn nicht, aber es würde mich schon interessieren.

Eigentlich ist es ohnehin fragwürdig, Sprit in Litern zu bemessen. Dort geht z. B. die Temperatur und damit die Dichte des Safts ein. Interessant ist im Grunde nur der Heizwert des Stoffs. Man tankt also soundsoviele kWh, ähnlich wie beim häuslichen Gasanschluß, bei dem der Einfachheit halber Volumen gemessen, aber vom Versorger in kWh umgerechnet wird.

…und sich bei jedem Anblick :der Tanknadel von Zweifel und :Wut geschüttelt fühlen.

Ärger bis zur Weißglut ist angebracht, solange nicht Wasseranteil, Temperatur und Heizwert beim Zapfen permanent gemessen und danach der Preis berechnet wird. Ich tobe gleich los und werde dem Eigentümer der freien Tankstelle im Nachbarort meinen Vorschlag unterbreiten. Falls Du nichts mehr von mir hörst, hat mir irgendjemand die Jacke mit den Knöpfen auf dem Rücken angezogen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

es geht also um eine Toleranz von 1%. Wie hoch war sie denn davor? Würde mich mal interessieren.

Ciao
Kaj

Hallo Kaj,

bisher haben die Zapfsäulen eine Toleranz von 0,2 Liter auf 100 Liter. Also 0,2%

Siehe auch…
http://blog.michaonline.de/2006/01/08/avd-jeder-trop…

Gruß

Stefan

Einfluß auf Unternehmensergebnis
Hi

also, angenommen Du bist Zapfanlagenverantwortlicher
eines großen Mineralölkonzerns.
Jetzt fragt Dich dein Chef, wie man mehr Gewinn machen
könnte, aber trotzdem gegen kein Gesetz verstößt.

Wenn Du ihm nicht sofort den Vorschlag unterbreitest,
Zapfanlagen zu kaufen, die die neuen Toleranzgrenzen
ausnutzen
, bist Du weg vom Fenster.

So läufts
Gerald