Evolution - Hinweise aus der Cytologie

Hallo,

ich muss eine Hausaufgabe zur Cytologie ausarbeiten.
Die Frage ist, welche Evolutionsbiologischen Folgerungen sich aus den gemeinsam und unterschiedlich vorklommenden Strukturen in Zellen ziehen lassen.
Ich bin bis jetzt zu dem schluß gekommen, dass ALLE Lebewesen aus Zellen bestehen, die von einer Semipermeablen Biomembran umhüllt sind. Prokaryoten bilden daraus Vesikel, Mesosomen und Thylakoide.

Bei allen kernhaltigen Einzellern (Pflanzen,Pilze und Tiere) gibt es ja vom Biomembran abgeleite Strukturen. Also das Endoplasmatische Retikulum als Stofftransportbahn in der Zelle, der GOLGI-Apparat mit den Dictyosomen als Ort der chemischen Synthese, die Vesikel als Vorratsräume und ich glaube auch die Mitochondiren.

Und dann gibt es noch die Chloroplasten. Die ja auch aus einer Faltstruktur von Biomembranen bestehen.

Kann ich jetzt daraus schließen, dass die ersten primitiven Lebewesen aus einfachen Strukturen bestanden. z.B. die Prokarioten.
Aus denen sich dann die Eukarioten entwickelten. (mit bezug auf das Enodplasmatische Retikulum den GOLGI-Apparat und die Vesikel)
Aus denen sich dann widerrum die Chloroplasten entwickelten?

Hoffe mir kann da jemand entwas unter die Arme greifen. Hab Ferien und kann daher leider kein Lehrer fragen.

Gruß,

Chris

Hi,

nur so ein schneller Typ. Lies Dir mal die Endosymbionten-Theorie durch. Damit kommst Du einen großen Schritt weiter…

http://de.wikipedia.org/wiki/Endosymbiontentheorie

Gruß,
Sax

Hallo!

Bei allen kernhaltigen Einzellern (Pflanzen,Pilze und Tiere)
gibt es ja vom Biomembran abgeleite Strukturen. Also das
Endoplasmatische Retikulum als Stofftransportbahn in der
Zelle, der GOLGI-Apparat mit den Dictyosomen als Ort der
chemischen Synthese, die Vesikel als Vorratsräume und ich
glaube auch die Mitochondiren.

Die Mitochondrien haben eine doppelte Membran und nur ihre äußere Membran ist der Zellmembran homolog. Gleiches gilt übrigens für Plastiden (Chloroplasten, Chromoplasten, Leukoplasten) und (mit Einschränkungen) für den Zellkern.

Kann ich jetzt daraus schließen, dass die ersten primitiven
Lebewesen aus einfachen Strukturen bestanden. z.B. die
Prokarioten.

… ja …

Aus denen sich dann die Eukarioten entwickelten. (mit bezug
auf das Enodplasmatische Retikulum den GOLGI-Apparat und die
Vesikel)
Aus denen sich dann widerrum die Chloroplasten entwickelten?

Nein! Die Chloroplasten können wie gesagt nicht aus Membraneinfaltungen oder Vesikeln entstanden sein, weil sie von einer doppelten Membran umschlossen sind. Setze Dich hierzu mal mit der Endosymbiontentheorie auseinander (findest Du in jedem guten Bio-Buch uns bestimmt auch in der Wikipedia).

Hoffe mir kann da jemand entwas unter die Arme greifen. Hab
Ferien und kann daher leider kein Lehrer fragen.

Du irrst Dich: Ich bin Lehrer :wink: (und habe übrigens keine Ferien…)

Michael

Na vielen dank. ^^

Ich werd mal weitersehen. Meld mich später nochmal wie weit ich gekommen bin.

Dankeschön

-hab mich jetzt mit dem wikipedialink beschäftigt. Der Artikel handelt ja von der Endosymbiontentheorie. Die beschäftigt sich ja mehr mit der entwicklung mehrzelliger Organismen oder hab ich das falsch verstanden?
also um meine Aufgabenstellung mal zu konkretisieren:
Welche evolutionsbiologischen Folgerungen ziehen Sie aus den gemeinsam und unterschiedlich vorkommenden Strukturen in Zellen?

Im Bezug auf die Endosymbiontentheorie würd ich sagen, dass die einzelligen Organismen sich damals zu mehrzelligen Lebewesen zusammenschloßen. Sich aber im Laufe der Evolution an unterschiedliche äußere Einflüße und Gegenbeheiten anpassen mussten.
Wie genau untermauert das aber Darwin´s Evolutionstheorie?

Hallo!

Nein, die Endosymbiontentheorie beschäftigt sich nicht mit dem Entstehen von mehrzelligen Organismen, sondern mit der Entstehung der Zellorganellen. Diese Theorie besagt, dass z. B. Chloroplasten dadurch entstanden, dass Zellen, die nicht zur Fotosynthese in der Lage waren, Zellen als Symbionten in sich aufgenommen haben (daher Endosymbiontentheorie), die das konnten.

Zu der Stammbaumgeschichte: Alle Eukaryoten besitzen Mitochondrien und Zellkerne, Prokaryoten dahingegen nie. Also sollten alle Eukaryoten miteinander verwandt sein. Usw.

Michael

Was hat dann die Cytologie mit dem Beweis der Evolution zu tun?

Ich häng da jetzt irgendwie fest. :frowning:

Ich kann die Endosymbiontentheorie nicht mit der Aufgabenstelllugn in einklang bringen.
Es geht ja darum wie ich anhand der Cytologie die Evolution beweisen kann.

Gruß,

Chris

Was hat dann die Cytologie mit dem Beweis der Evolution zu
tun?

Hallo!

Versuche doch einmalm eine möglichst einfache Antwort auf die folgenden Fragen zu finden:

  • Warum haben Zellorganellen eine Doppelmembran (statt einer einfachen, die als Diffusionskontrolle genasogut wäre)?

  • Warum ist die innere Membran in ihrem Aufbau der Zellmembran von Prokaryoten ähnlich und die äußere der der (eukaryoten) Zelle?

  • Warum haben Zellorganellen ihre eigene DNA, ihre eigenen Ribosomen, ihre eigene tRNA?

  • Warum haben Zellorganellen nicht die gleichen Ribosomen und tRNAs wie die (eukaryote) Zelle? Warum sind die der Organellen denen der Prokaryoten ähnlich?

  • Warum kann eine Zelle ihre Zellorganellen nicht „de novo“ herstellen, sondern immer nur aus bereits vorhandenen Organellen?

  • Warum haben Zellorganellen eine Enzymaussattung (zB. für Photosynthese oder Atmungskette), welche denen von bestimmten freilebenden Prokaryoten (zB. Rhodospirillen, Cyanobakterien, Proteobakterien)?

Es gibt noch weitere solcher Fragen.

Ein „Kreationator“ müßte von Grund auf gemein sein, uns die lebendige Welt absichtlich genau so erscheinen zu lassen, hätter er/sie/es doch viel einfacher gehabt, genau passende, eigenständige Konzepte für Prokaryoten und Eukaryoten zu erstellen und darüberhinaus auch seiner/ihrer Kreativität freie Entfaltung zu gewähren, anstatt so minimalistisch immer gleiche Konzepte wiederzuverwenden und ggf. nur die Schnittstellen anzupassen.

LG
Jochen

gäbe es also diesen „Kreationator“ könnten Prokaryoten und Eukarioten jeweils eigenständige „meachnismen“ haben. Stattdessen haben sich aber die Prozesse so einfach wie möglich weiter entwickelt. Sozusagen mit dem geringsten möglichen Aufwand?!
Was jetzt ein Beweis für die Evolution ist?

Gruß,

Chris

Endosymbionten
Hallo Rabbit,

Die Endosymbiontentheorie wird heute wohl kaum angezweifelt.

Die Chloraplasten sind eingefangene Cyanobakterien (früher Blaualgen). Die Mitochondrien (die ersten) sauerstoffverwertende Bakterien. Beide haben ja auch eigenes Erbgut etc.

Schwieriger sieht es mit dem Kern aus. Es gab da auch letztens einen Beitrag (Quarks & CO.?), dass das die Reste eines „Einfangs“ sind. Zwischen den Kernen von Eukaryoten und Bakterien gibt es aber eine ganze Reihe von bedeutenden Unterschieden, so dass ich das eher für Speklation halte. Vielleicht bleibt der Ursprung des Kerns für immer im Dunkeln, es gibt ja keine Zwischenformen oder Fossilien.

Das ER und der Golgi-Apparat sind übrigens im Prinzip dasselbe. Golgi-Apparat heißt das in Zellen, die stark sekretieren, wo das ER also stark ausgeprät und lichtmikroskopisch sichtbar ist.

Zoelomat