Evoziere

Kann mir einer helfen und mir erklären, welche Bedeutung das Wort evozieren in diesem Zusammenhang hat:

Da hat es gar viele treffende Bewörter und Details, die
ich als Leser gar nicht wissen möchte, sondern, so der Text entsprechend einnimmt, gerne selber evoziere.

Danke im voraus
Kajottel

Hallo Kajottel,

„evozieren“ heißt einfach: hervorrufen, heraufbeschwören.

Das hat nichts mit Dialekt zu tun, es ist ein Fremdwort aus dem Lateinischen (der gleiche Wortstamm wie bei provozieren).

http://de.wiktionary.org/wiki/evozieren

Da hat es gar viele treffende Bewörter und Details, die
ich als Leser gar nicht wissen möchte, sondern, so der Text
entsprechend einnimmt, gerne selber evoziere.

Aber was sind Bewörter? (Beiwörter?)

Grüße
Wolfgang

Aber was sind Bewörter? (Beiwörter?)

Grüße
Wolfgang

Hallo, Wolfgang!
Erstmal danke!
Das ganze stammt von einem Schweizer Lektor, dem ich ein Manuskript zugeschickt habe. Um ehrlich zu, ich bin immer noch bei der Enträtselung dieses Satzes!
Herzlichst
Klaus Kajottel

Hi Kajottel,
m.E. will Dein Lektor Dir in freundlicher Umschreibung mitteilen, daß die bezeichnete(n) Stellen in Deinem Manuskript zu wortreich oder gar geschwätzig sind. Jedenfalls würde ich den Satz so verstehen.

Wie der Kaiser Franz (Josef? oje…) zu Mozart einmal äußerte, seine Oper sei ja sehr schön, enthalte aber „zu viele Noten“ !
LG, MrsSippi

Hallo,

Um ehrlich zu, ich bin immer noch
bei der Enträtselung dieses Satzes!

Dann versuch ich nochmal eine kleine Übersetzung:

Da hat es gar viele treffende Bewörter und Details, die
ich als Leser gar nicht wissen möchte, sondern, so der Text
entsprechend einnimmt, gerne selber evoziere.

In etwa:
In dem Text ist zwar alles sehr wortreich und erschöpfend beschrieben, du lässt dem Leser aber keinen Raum, seine eigenen Gedanken und Phantasien zu entwickeln.

Grüße
Wolfgang

2 Like

Servus, Klaus,

Da hat es gar viele treffende Bewörter und Details, die
ich als Leser gar nicht wissen möchte, sondern, so der Text
entsprechend einnimmt, gerne selber evoziere.

Ich würde das so „übersetzen“:smile:

„da hat es“ Helvetizismus…*g* = es gibt (in deinem Text) viel Ausschmückendes und Einzelheiten, die ich als Leser nicht unbedingt von dir „vorgesetzt“ bekommen möchte, sondern, wenn mir der Text gefällt, sollten sie (im Idealfall) in meinem - also des Lesers - Kopf entstehen"

Bösartiger könnte man auch sagen: zu viele Schnörksel, weniger boshaft: gib dem Leser noch Raum für seine eigenen Fantasien.

Ich hoffe, das trifft es!
Gruß aus Wien, jenny

Hallo,
das müßte Joseph II. gewesen sein, der gemeint hat, Mozart evoziere. Bei der Geburt Franz Josephs I. (da hieß er noch ganz einfach Franz) war Mozart schon fast 40 Jahre tot.
Grüße, Peter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Peter,

das müßte Joseph II. gewesen sein, der gemeint hat, Mozart
evoziere.

Es war Joseph II.
Aber er meinte doch auch, dass Mozart eben nicht genügend evoziere, als er über die „Entführung aus dem Serail“ geäußert haben soll: „Zu viele Noten, Mozart“.
http://www.bayerische.staatsoper.de/c.php/spielplan/…

Grüße
Wolfgang

2 Like

suboptimal (off topic)
Hallo Kajottel

Das ist subotimal wenn sich ein Lektor derart befremdlich ausdrückt.
Willst Du Dir nicht einen anderen suchen?

Wir Schweizer pflegen nun wirklich ein besonderes „Hauchdeutsch“,
aber was der da liefert ist im besten Falle „hinterstes Bergtal“
gespickt mit lateinischen Raritäten.

Gruss
Heinz

1 Like