Ex-Geschütztes Radio

Hallo. Ich wollte fragen, ob jemand weiß, ob es ein Radio für EX-Zonen gibt, also ein ex-geschütztes Radio. Ich hab schon gesucht, kann allerdings nichts finden. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Schönen Dank, Gruß Jens

Hallo taegi,

erläutere bitte zunächst mal den vielen Unwissenden, wie mir, was EX- Radio ist.

Gruss Wolfgang

@wolfgang:
EX(plosions)-geschütze Geräte sind für Räume zugelassen, in denen mit explosiven Stoffen (z.B. Gasen) gearbeitet wird, z.B. in Laboren oder im Bergwerk.
Bekannt sind EX-geschütze Lampen bzw. Schalter, da im Normalbetrieb solcher Geräte Funken auftreten (typischerweise Schaltfunken in jedem Schalter), die dann brennbare Gase entzünden könnten.

Ansonsten gibt es auch tolle Seiten, wie google, wo man solche Seiten findet:
http://www.gutefrage.net/frage/was-bedeutet-das-wenn…

Gruß Jo

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Spontan würde mir jetzt nur ein ex-geschütztes Handy einfallen.
Ob das dann aber ein Radio hat, müsste man noch herausfinden.
Gruß Jo

Mal ne ganz blöde Frage…

Bekannt sind EX-geschütze Lampen bzw. Schalter, da im Normalbetrieb solcher Geräte Funken auftreten (typischerweise Schaltfunken in jedem Schalter), die dann brennbare Gase entzünden könnten.

Das ist verständlich.

Nach meinem (zugegebenermaßen reinem Hobby-) Wissen dürften dann aber doch so gut wie alle Geräte, die nur auf Batterie laufen, im Prinzip automatisch geeignet sein.

Oder entsteht auch bei Schaltvorgängen mit 6 oder 9 V ein zündfähiger Funken?
Schönes WE,
ambsue

Hallo!

Doch , auch und gerade Batteriegeräte müssen EX-geschützt sein.
Handlampe, Handfunkgerät- alles niedrige Spannung aus Batterie oder Akku.

Funken gibt’s ab wenigen Volt !

Jeder Spielzeug-Kleinmotor für 3 V erzeugt einen wahren Funkenregen.

MfG
duck313

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Zündfähig ist ein Funke immer.
Die Entstehung von Funken ist ja nicht von der Spannung (Volt) abhängig, sondern von der vom Gerät geforderten Stromstärke (Ampere).
Die Dauer und Länge eines Funken (bei einem sich öffenenden Kontakt) ist hingegen schon von der Spannung (und vom Strom) und auch von der Art (Wechsel- oder Gleichstrom) abhängig.

Gleichspannungsmotoren, z.B. in Modelleisenbahnen, Batterie-Milchaufschäumern oder Handy-Vibrationsalarmen funken z.B. sehr stark, da solche Motoren einen offenen Kollektor haben, der bei jeder halben Umdrehung umgepolt wird und dabei ein Funke ensteht.
Durch parallel geschaltete Kondensatoren wird dieser Funke weitgehend gebremst und damit Störungen im HF-Bereich (Radio/Fernsehen) vermieden.

Gleiches gilt für Tür-Klingeln der alten Art. Magnetische Läutwerke (auch Sturmklingel genannt) funken bei jeder Hin- und Her-Bewegung des Klöppels (sichtbar) sehr stark, obwohl die Spannung nur zwischen 5 und 9 V beträgt.
Bei Gasgeruch sollten diese deshalb nicht benutzt werden.

Ex-geschützte Handys haben aus Gründen der Sicherheit extra KEINEN Vibrationsalarm und sind zusätzlich in einer Lederhülle zu betreiben.
Auch einer der Gründe, warum z.B. an Tankstellen beim Tankvorgang nicht telefoniert werden sollte.
Ein herabfallendes (normales) Handy könnte z.B. den Akku verlieren und bei Abtrennung des Akkus von der Elektronik einen Schaltfunken erzeugen.
Zugegeben ein sehr unwahrscheinliches Szenario, die Brandschutzverantwortlichen halten es aber für möglich, dass dadurch ein Brand/Explosion erzeugt werden könnte.

Gruß Jo

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Ergänzung
Moin, moin!

Man kann den EX-Schutz auf unterschiedlichste Weise realisieren:
-Spannung und Kapazität minimieren
-druckgekapselte Gehäuse
-eigensichere Bauweise
allese mit viel „wenn“ und „aber“!
…wie war noch ´mal die Frage?

Mit freundlichen Grüßen
Dino

Danke!
Ich danke euch beiden.
Heut ist wenigstens mal ein Tag, an dem ich was gelernt habe - auch, wenn ich durch meine Carerra-Bahn eigentlich selber drauf hätte kommen können ;D

lg, mabuse

Grüßt euch,

Vielen Dank für eure Tipps und Infos. Das hat mir auf jeden Fall geholfen, mal schaun, wie sich die Problematik entwickelt.

Gruß Taegi

Hallo Dino,

Man kann den EX-Schutz auf unterschiedlichste Weise
realisieren:
-Spannung und Kapazität minimieren
-druckgekapselte Gehäuse
-eigensichere Bauweise

Fehlt noch „füllen mit Sand“.

Damit es wirklich knallt müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:

  1. Es braucht eine Zündquelle.
    Also einen Mechanismus, welcher genügend Energie (Wärme) an das explosive Gas liefert, damit die Reaktion gestartet wird.

  2. Die Reaktionsfront muss sich durch das Gas ausbreiten können.
    Der Sand verhindert nicht unbedingt, dass sich das Gasgemisch lokal entzündet aber er kühlt das Gemisch so weit ab, dass die Reaktion gleich wieder gestoppt wird.

Den Effekt kennt man vielleicht besser:
Eine Flamme geht nicht durch ein entsprechend feines Drahtgitter oder Lochblech hindurch, weil die Wärme durch das Blech oder die Drähte abgeleitet wird.

MfG Peter(TOO)