examensprüfunger äußert sich nicht zur

… gewünschten Literatur

Angenommen, ein Student (1.Staatsexamen Lehramt) wäre fast ein ganzes Jahr vor den mündlichen Prüfungen zur Prüferin gegangen um über so etwas wie mögliche Themengebiete und zu lesende Literatur zu sprechen.

Die Prüferin habe sich aber geweigert, dem Studenten IRGENDETWAS zu den Prüfungen zu sagen (also weder, wie ein Prüfungsthema beispielsweise aussehen könnte, noch welche Gebiete der Student vorbereiten soll). Allerdings hätte sie ihm gesagt, er solle zu jedem Prüfungsthema ca. 1 A4-Seite schreiben und eine entsprechende Literaturliste vorlegen.

Weiter angenommen, daraufhin hätte sich der Student exakt nach den Vorgaben der Prüfungsordnung 4 Themenbereiche gesucht, zu jedem davon ca. 1 A4-Seite geschrieben und sich jeweils Literatur dazu gesucht.

Das Gespräch mit besagter Prüferin hätte jedoch ergeben, dass ihr weder die Themen noch die Literatur gefallen. Angenommen, nun hätte die Prüferin dem Studenten erstmalig erklärt, welche Themenbereiche er in ihrer Prüfung abzudecken habe. Dies seien 3 Themenbereiche, und von den vom Studenten vorgeschlagenen käme nur 1 in Frage (was dann allerdings nicht mehr der Prüfungsordnung entspricht). Der Student müsse sich also zwei Themen komplett neu suchen, und bitte wieder je 1 A4-Seite abgeben. Den einzigen Kommentar zur Literaturliste stelle man sich so vor: „Die Literatur ist nicht aktuell genug“. Trotz Nachfrage wieder kein Hinweis auf angemessenere Literatur.

Beim vereinbarten 3. Termin nun stelle man sich das Gespräch so vor, dass die Prüferin nun immerhin schon 2 der 3 Themen grundsätzlich anerkennt, das 3. aber offenbar mal wieder nicht richtig verstanden wurde. Zudem sei zu allen 3 Themen die Literatur nicht aktuell genug (z.T. aus dem Jahr 2009). Auf die Feststellung des Studenten, dies sei aber sämtliche Literatur, die die Staatsbibliothek Hamburg zu diesen Themen zu bieten habe, stelle man sich als Antwort den Hinweis vor, der Student dürfe sich ohnehin nicht auf die Bibliothek der eigenen Universität verlassen, sondern müsse entsprechend auch auf Fernleihe zurückgreifen, da es in der mündlichen Prüfung (zum Staatsexamen Lehramt) schließlich darum ginge nachzuweisen, dass man in der Lage ist, sich über bestimmte Themen anhand der gängigen Literatur umfassend zu informieren. Daher gab es auch diesmal (weniger als 2 Monate vor der tatsächlichen Prüfung) wieder keine näheren Hinweise dazu, was für Literatur denn bitte zu lesen sei.

Nun meine Frage: Stimmt das? Ist nicht eigentlich das Ziel der Prüfungen, Fachkenntnisse im studierten Fach nachzuweisen? Der Nachweis über die Fähigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens wird doch eigentlich schon in der Examensarbeit erbracht…
Ist es also in Ordnung, wenn die Prüferin den Studenten so lange herumrätseln lässt, welche Literatur denn ihrer Meinung nach angemessen ist?

Und kann die Prüferin wirklich erwarten, dass sich der Student die entsprechend fehlende Literatur per Fernleihe besorgt? (was bei der nötigen Menge an Literatur für 6 Prüfungen mit je 3-4 Themen ziemlich schnell echt teuer werden würde)

Hallo,

was sagt denn der entsprechen Paragraph der Studienordnung bzw. der gültigen Staatsexamensordnung genau (Wortlaut)? Hast du diesen der Prüferin mal zur Kenntnis vorgelegt?
Ich kenne es hier (Jena) so, dass die Themengebiete für die schriftlichen Prüfungen ca. 4 Monate vorher rauskommen, inklusive „Starterliste“ was die Literatur angeht. Man hat also erstmal einen Anhaltspunkt, woraus man zum Lesen auswählen kann. Dass man dann aber trotzdem selbst weiterrecherchiert, versteht sich. Wenn man dabei um Fernleihe nicht herum kommt, bitte sehr. Hast du in deiner Liste vllt. nur Monographien und sie möchte gern noch Fachaufsätze aus Zeitschriften haben? Ansich finde ich aber Quellen von 2009 alles andere als „zu alt“.
Mündliche Prüfungen müssen wie in deinem Fall abgesprochen werden.
Überhaupt, wie gehts denn deinen Kommilitonen mit der Prüferin? Du wirst doch wahrscheinlich nicht der einzige sein, der bei ihr Prüfung macht. Wie läuft das mit anderen Prüfern im selben Fach, für die also die gleiche Staatsexamensordnung gilt?
Falls die Prüferin hier wirklich außer der Reihe hart zugange sein sollte, würde ich den Gang zur Studienfachberatung und zum Studiendekan wagen. Evtl. bietet auch euer Fachschaftsrat oder der Asta/Stupa/Stura etc. Hilfe.
Es ist leider aus der Ferne schwer, die Gepflogenheiten und Regelungen an deiner Uni in deinem Fach zu beurteilen und einzuschätzen, ob nun du zu „leichte“ Themen anbringst oder ob die Prüferin einfach überzogene Vorstellungen hat.

Gruß
Yvette

Danke für die schnelle Antwort!

Die Prüfungsanforderungen lauten:

a) Kenntnisse aus der Geschichte sowie über die anthropologischen und gesellschaftlichen Grundfragen des Sports. Vertiefte Kenntnis eines Gebietes.

b) Kenntnis der Bewegungslehre, der Trainingslehre und der Methodik der Sportarten. Vertiefte Kenntnis eines Gebietes.

c) Kenntnis der funktionellen Anatomie und der Sportphysiologie (wird schon durch schriftliche Prüfung abgedeckt, spielt für mündliche Prüfung keine Rolle)

d) Vertiefte Kenntnis in 2 der als Schwerpunktfach gewählten Sportarten.

Was die Prüferin jetzt sehen will ist

a) ein sportgeschichtliches Thema
b) ein sportsoziologisches Thema
c) ein Konzept zu einer Sportart (wissenschaftliche Begründung, warum DIESE Sportart im Sportunterricht der Oberstufe unterrichtet werden sollte)

Ich habe sowohl Monographien als auch Sammelwerke als auch einige Zeitschriftenartikel angegeben (wobei die Zeitschriftenartikel nur zu einem der 3 aktuellen Themen).

Leider kenne ich niemanden anders, der bei dieser Prüferin geprüft wird. Allerdings weiß ich, dass in meinen anderen Fächern die Literatur in aller Deutlichkeit abgesprochen wird, soll heißen, die Prüfer geben Empfehlung, lassen einen dann weitersuchen, und geben anschließend Hinweise, WELCHE von den Werken vielleicht nicht so geeignet sind, und was man statt dessen noch lesen sollte… Andere Prüfer handhaben es sogar so, dass man die Literaturliste noch wenige Tage vor der Prüfung verändern kann, wenn man feststellt, dass andere Literatur besser ist oder man nicht alles schafft. Das ist hier auch nicht der Fall…