Existenzgründung und so viele Fragen

Hallo, ich habe vor mich im März/April selbsständig zu machen. Da ich bereits mit meinem Ex Parter in diesre Branche tätig war und er so ziemlich alles in den Sand gesetzt hat, möchte ich mich sehr gründlich vorbereiten.

Ich möchte so wenig wie möglich an Krediten oder Förderungen in anspruch nehmen, allerdings so ganz ohne wird es auch nicht gehen. Ich rechne mit einem Betrag von 1000-2000 €.

Zur Zeit bin ich Rentnerin und beziehe ergänzend Hartz4. Welche möglichkeiten der Förderung habe ich da wohl? Meine Sachbearbeiterin auf der Arge sagte was von Microkredit… ich hatte auf Förderung durch die Arge gehofft.

Um Geld zu sparen, überlege ich ob ich nicht jetzt schon einen Gewerbeschein beantrage. So wäre es mir möglich günstiger an Geschäftsausstattung und Ware zu kommen, die ich so im laufe der nächsten Monate nach und nach einkaufen könnte. Aber wie sieht es rechtlich aus, wenn ich zwar einen Gewerbeschein habe, aber noch nicht arbeite? Kann mir das Arbeitsamt daraus einen Strick drehen? Oder das Finanzamt?

Wie sieht es bei einer regionalen Förderung aus? Da ist teils die Frage nach Eigenkapital… nun ich brauche nicht viel, da ich den Großteil selber herstelle und die nötigen Materialien schon zu Hause rumliegen habe. Aber ganz mit Handwerk gehts nun auch nicht und ich müsste Ware dazu kaufen. Für mein Geschäft brauche ich nicht mehr als ein Auto und einen Marktstand, den Großteil der Ausstattung und ein Auto habe ich bereits, fehlt noch der Marktstand… zählt das als Eigenkapital?

Vielen Dank schonmal

Hallo,

danke, dass sie mich als Experten ausgewählt haben. Meines Erachtens wären Ihre Fragen im Forum unter den Themen „Existenzgründung“ bzw. „Arbeits- & Sozialamt“ besser aufgehoben.

Ich rechne mit einem Betrag von 1000-2000 €.

Sie werden einen Kredit in dieser Höhe aus drei Gründen nicht bekommen.

  • Gewinn und Risiko stimmen nicht.
  • Sie haben kein pfändbares Einkommen.
  • Das erwartete Eigenkapital für einen Gründer liegt i.d.R. höher.

Zur Zeit bin ich Rentnerin und beziehe ergänzend Hartz4.
Welche möglichkeiten der Förderung habe ich da wohl?

Im Sozialrecht kenne ich mich nicht aus.

Meine
Sachbearbeiterin auf der Arge sagte was von Microkredit… ich

Die sollten sich im Sozialrecht auskennen.

hatte auf Förderung durch die Arge gehofft.

Denkbar.

Um Geld zu sparen, überlege ich ob ich nicht jetzt schon einen
Gewerbeschein beantrage. So wäre es mir möglich günstiger an
Geschäftsausstattung und Ware zu kommen, die ich so im laufe
der nächsten Monate nach und nach einkaufen könnte.

Wieso spart die Tatsache eines Gewerbescheines Geld?

Aber wie

sieht es rechtlich aus, wenn ich zwar einen Gewerbeschein
habe, aber noch nicht arbeite? Kann mir das Arbeitsamt daraus
einen Strick drehen? Oder das Finanzamt?

Es gibt auch Gewerbetreibende die Arbeiten und Verluste schreiben. Es gibt auch Inhaber eines Gewerbes, die von Ihren Ersparnissen leben. Warum sollte das verboten sein?

zählt das als Eigenkapital?

Mit Eigenkapital können Sie entweder einen Kredit besichern, oder für eigene Zwecke ausgeben.

Ein Auto und Marktstand sind alles andere als Kleinigkeiten.

MfG Frank

Hallo,
bin kein großer Experte in diesem Bereich, darüber müssen Sie mit Ihrem Sozialamt-Berater sprechen, weil als Existenzgründer bekommen Sie eine finanzielle Unterstützung vom Arbeitsamt. Die gilt für 9 Monate. Aber dafür müssen sie ein Geschäftskonzept vorlegen, welches durch das Arbeitsamt genehmigt werden soll.

Der erste Schritt ist sich beim Arbeitsamt als Existenzgründer anzumelden. Danach das Geschäftskonzept vorzulegen. Möglicherweise werden sie an einem Existenzgründervorbereitungskurs teilnehmen, um dieses Konzept zu entwerfen. Danach wird das KOnzept vom Arbeitsamt überprüft und genehmigt oder auch nicht. Wenn das Knzept genehmigt wird, müssen sich gewerblich anmelden. Und dann loslegen. 9 Monate bekommen Sie Unterstützug ca. 600 euro, dann dürfen sie eine Verlängerung für 3 Monate Unterstützug beantragen - wieder ein Konzept vorlegen.

Was Marktstände anbelangt, sie zahlen eine Gebühr für den MArkstand beim Veranstalter und legen Ihr Gewerbeschein vor. Das wars, nicht mehr.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen. Auf jeden Fall wünsche Ihnen viel Erfolg.

Liebe Grüße

Hallo,
Sie schreiben, dass Sie Rentnerin sind und Hartz IV bekommen. Das ist normalerweise zumindest bei voller Erwerbsminderung ausgeschlossen.

Weiter verweist das Jobcenter auf den Microkredit. Das ist richtig und meines Wissens auch vorrangig.
Auch beim Jobcenter gäbe es nur einen Kredit.

Manche Jobcenter unterstützen vor einer Selbständigmachung ein Beratungsinstitut. Ich kenne z.B. das (http://www.kiz.de/)inin) Offenbach, die mehrere Standorte haben. Es gibt auch andere. auch die Kammern (z.B. IHK) beraten. Fragen Sie in Ihrem Jobcenter, wo die Kosten übernommen werden.
VG
Lukas

Hallo und Danke für die Antworten,

mittlerweile bin ich einen Schritt weiter, da ich meine ersten Markttermine habe, aber gewaltig mit Warenherstellung und ausstattung hinterherhänge… ich dachte ich hätte noch 4 Monate mehr zeit.

So nun versuche ich erst einmal etwas Licht ins Dunkel zu bringen, ich habe mich da wohl etws sehr allgemein gehalten mit meiner aussage.

  1. Bekomme ich Rente und ergänzend Hartz 4 weil ich zwar wegen voller Erwerbsminderung Rente bekomme, aber auch aufgrund der Arbeitsmarktlage. Zudem habe ich noch ein Kind, und das möchte ja auch versorgt werden.

Förderung als Darlehn, mittlerweile habe ich mein Konzept der Handwerkskammer, sowie der örtlichen Wirtschaftsförderung vorgelegt (auch dem jobcenter, aber da warte ich nun auf einen termin)

Da ich ALG2 beziehe und nicht ALG1 bekomme ich keinen Zuschuss, denkbar wäre eine Förderung, die nicht höher als 1000,00 Euro sein wird, welche ich aber nciht zurückzahlen muss. Ebenso sieht es mit dem Microkredit ganz gut aus. ( So die Aussage der Wirtschaftsförderung, nachdem wir alle Für und Wieder abgeklärt haben)

Der marktstand… also nein da Zahle ich keine Gebühren… in dieser Branche ist es üblich mit seinem eigenen Zelt, Marktstand anzureisen, und zum ende zahle ich dann meine Gebühr, bzw. in 98% aller Fälle, den Marktzehnt. In besagtem Fall das ich nun meinen ersten Termin bekommen habe, habe ich Glück, das der Veranstalter mir ein Zelt kostenlos zur verfügung stellt.

Warum ich denke das ein Gewerbeschein mir Geld spart… ich glaube das ergibt sich aus vorangehendem Satz, da ich so im Großhandel Geschäftsausstattung (sprich hier das benötigte Zelt) kaufen kann, würde mir in etwa 200-300 Euro sparen.

Alles in allem kommt mein Konzept sehr gut an. Bei der finanziellen unterstützung werde ich abwarten müssen. Die Handwerkskammer sagte mir, bei ALG2 geht das meißt total unkompliziert, die Wirtschaftsförderung wiederum hat mir schon gleich angekündigt, das in unserem Landkreis diese Förderung dieses Jahr noch nicht einmal vergeben wurde, weil die sich da ein wenig anstellen.

Ich hatte leider auch keine Ahnung, das ALG1 und 2 da so unterschiedlich gehandhabt werden.

Ich werde mich weiterhin bei den dafür zuständigen Stellen informieren und hoffen, das ich bis Dezember wenigstens den Micro Kredit bekomme, sonst stehe ich ziemlich dumm da… zumal der Veranstalter schon seit einem halben jahr am drängel ist, das ich auf verschiedene märkte kommen soll :frowning:

Liebe Grüße

Tanozi

Hallo Tanozi, sorry dass ich mich jetzt melde. Ich wollte Ihnen nur schreiben, dass das Arbeitsamt 80% von dem was Sie verdienen, abziehen wird. Das bedeutet: wenn Sie 500 Euro verdienen, werden Sie davon 20% behalten dürfen und Rest (Miete und Sozialminimum) wird Ihnen ausbezahlt. Sie müssen aber zwei mal im Jahr Ihre Buchhaltung zeigen um zu beweisen, wie viel Sie verdienen.Sie können auch bei Wohnungsamt versuchen. Dort bekommt man wahrscheinlich weniger Geld, aber ist nicht so streng wie beim Arbeitsamt und muss man nur einmal im Jahr ein Antrag stellen.
Ich habe mich vor 5.5 Jahren Selbständig gemacht und die Bedingungen damals waren etwas besser. Sie müssen auch wissen: dass Sie nur bis zum 17.500 € Umsatz kein Steuer (Umsatzsteuer,also Mehrwehrsteuer) ans Finanzamt zahlen müssen. Wenn Sie mehr Umsatz machen, müssen Sie 19% davon Steuer zahlen. Ich hoffe, ich habe Ihnen etwas geholfen. Viel Glück. Balbi
PS. Sie können die Firma natürlich anmelden und das Arbeitsamt drüber informieren. Sie habe bestimmt bei dem Arbeitsamt gefragt.