Exo-Planeten auffinden

Hallo

Bei der Suche nach Exo-Planeten wird häufig auf die Methode „Sternverdunkelung wegen Planetendurchgang“ zurückgegriffen. Klar - der Planet verdunkelt etwas den Stern, wenn er vor diesem vorbeiwandert.

Auf diese Weise kann ich nur Exo-Planetensysteme entdecken, deren Ekliptik ziemlich genau auf die Erde zeigt. Bereits geringe Abweichungen bewirken, dass der Exo-Planet den Stern nie bedeckt und damit aus Sicht der Erde nie verdunkelt.

Ist die relativ hohe Anzahl an bereits gefundener Exo-Planeten nun einfache Zahlenspielerei (bei Milliarden von Sternen reicht auch eine Trefferquote von 0,0001 % um etliche Treffer zu bekommen) oder gibt es einen Effekt, der Ekliptiken (ist das ein deutsches Wort?) irgendwie „ausrichtet“. Gibt es speziell zu diesem Thema halbwegs brauchbare sowie leicht verständliche Infos im Netz?

lg
Erwin

Es gibt auch noch eine Reihe anderer Methoden, Exoplaneten zu finden, die nicht auf die Verdunklung angewiesen ist.
ZB: Wird ein Stern beobachtet, und wenn ein Exoplanet diesen Umrundet, bewegt sich der Stern leicht. Der Stern wird durch die Gravitation des Exoplaneten geringfügig in Richtung des Planeten gezogen. Durch längere Beobachtung kann man diese Bewegung Messen, und damit die Position, Größe Umlaufgeschwindigkeit etc des Exoplaneten berechnen.
Eine sehr kleine Anzahl Exoplaneten wurde auch direkt beobachtet, das geht aber nur wenn der Stern sehr klein oder Lichtschwach ist, im Allgemeinen also nur bei braunen Zwergen, und der Planet in entsprechend großen Abstand diesen Umkreist, und selbst sehr Groß ist. Das geht also nur sehr selten.
Es gibt noch einige andere Methoden Exoplaneten zu finden. Je nach Lage der Ekliptik, Entfernung des Sternes, Größe des Sternes und der Planeten und so weiter führt die eine oder andere Methode zum Erfolg.

…der Ekliptiken (ist das ein deutsches Wort?)

„Ekliptik“ (griechisch eκlipsi – wörtlich „Verdeckung, Auslöschung“)

Exoplaneten werden aufgrund von Helligkeitsschwankungen eines Sterns vermutet (Weltraumteleskop „Kepler") oder wenn der Stern infolge einer gravitativen Einwirkung (des/der Planeten) minimal hin und her schwankt.

Und hier verständliche Infos dazu:

http://www.astrokramkiste.de/exoplaneten-entdecken

Hallo,

aber Erwin, du hast recht, es gibt nicht Methode, um Exoplaneten zu finden und die Verdunkelung funktioniert nur, wenn die Bahnebene richtig geneigt ist, um das nicht zu pluralisierende Wort Ekliptik zu verwenden, das allemal nur für die Sonne gilt…

Es gibt keinen Effekt, der Bahnebenen ausrichtet, ganz im Gegenteil, da man ja schon lange den Glauben an die Besonderheit der Erde durch das andere Extrem, nämlich den an die absolute UNbesonderheit der Erde ausgetauscht hat, nimmt man an, dass alle Winkel gleich wahrscheinlich sind. Man kann abschätzen, wie groß der Anteil möglicher Bahnneigungen bei einem Radius r des Planeten, R des Sterns und einer Distanz d zwischen ihnen und D zwischen uns und ihnen, die zu einer Beobachtungen fürhen würden ist – und er ist tatsächlich nicht groß. Aufgabe wird zur Übung überlassen :stuck_out_tongue:

Auch die anderen Methoden sind nicht beliebig toll. Das Wackeln des Sterns – also die Schwerpunktsbewegung – ist natürlich auch eine Ellipse im Raum und hat eine Neigung. Dieses Wackeln wird spektroskopisch gemessen, da es zu einem Doppplereffekt führt. Zwar kennt man dann die Radialgeschwindigkeit, aber das heißt lange nicht, dass man damit schon alles ausrechnen kann. Ich entsinne mich, dass man m sin i ausrechnen kann, m masse des planeten und i die Bahnneigung („Inklination“). Damit hat man eine Obergrenze für die Masse des Planeten, i bleibt aber unbekannt.

Direkte astrometrische (also durch Hingucken) Vermessungen dieser Bewegung sind rehct aufwändig, und liefern nur schwere und nahe (an den Stern) Exoplaneten, die tatsächlich auch eine sichtbare Bewegung des Sterns zur Folge („heiße Jupiter“). All die anderen kleinen können so nicht detektiert werden, was im vergelich zum Problem der Inklination komplexer ist, da man nicht durch Mittelung präzisere Infos bekommen kann.

Im Moment fängt amn an, mit den erstellten Datenbanken weitere statistische Untersuchungen zu machen (wo befinden sich planeten mit welcher Dichte usw) – und da muss man stets darauf ahcten, dass man evtl. eine nicht repräsentative Stichprobe hat.

Grüße!
w.bars

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hallo

danke für den link. leider etwas kurz aber ganz gut.

lg
erwin

hallo

zusammenfassung:

  • die bahnebenen der jeweiligen sonnensysteme sind zufällig geneigt

  • die verdunklungsmethode kann daher prinzipiell nur bei einem sehr geringen teil der sonnensysteme angewendet werden

ich vermute, sie wird desshalb so häufig erwähnt, weil es jene methode ist, die die autoren von artikeln in tageszeitungen wenigstens halbwegs kapieren.

lg
erwin