Hallo Sejo, auch ich habe ein Wenig nachgedacht. Ich stimme mit Dir überein, dass auch negative Masse entstanden sein muss. Schon Robert Meyer, der Erfinder des Energiesatzes, begründete seinen bahnbrechenden Satz mit der Annahme, dass nichts vergeht oder aus nichts entsteht.
Gehen wir aber davon aus, dass die negative Masse jegliche Masse abstößt, dann ist die Suche nach ihr erheblich einfacher. Die negative Masse wird ganz sicher nicht hier auf der Erde zu finden sein, da sie durch ihre antigravitative Eigenschaft von der Erde wegfliegt. Schauen wir also etwas weiter draußen, ob sich Hinweise auf die Existenz negativer Materie finden. Ein Effekt, der auf negative Masse im interplanetaren Raum oder im Interstellaren Raum hinweist, ist mir nicht bekannt.
Betrachtet man aber die Galaxienrotation, so fällt auf, dass im zentrumsnahen Bereich die Rotation etwa dem entspricht, was man bei normaler Gravitation erwarten kann. Dies gilt für etwa ein Drittel des Durchmessers. Je weiter man aber nach außen kommt, umso größer wird die Differenz zwischen erwarteter Rotationsgeschwindigkeit und gemessener Geschwindigkeit. Bislang wurde dieses Phänomen auf die Existenz dunkler Materie, die aber auch nicht gefunden worden ist, zurückgeführt. Ein Problem dieser Erklärung besteht aber auch darin, dass die Gravitationswirkung der dunklen Materie auch im Zentrum der Galaxie erkennbar sein müsste; ist sie aber nicht.
Gehen wir aber mal davon aus, dass der intergalaktische Raum mit negativer Masse gefüllt ist, so wäre es klar, dass die äußeren Sterne eine Galaxie stärker in die Galaxie „hineingedrückt“ würden.
Auch die ständige Beschleunigung der Expansion des Universums wäre damit erklärbar.
Sowohl die dunkle Materie als auch die dunkle Energie wären damit hinfällig.
Ein weiteres Problem, nämlich, dass das Universum lange eine Dichte hatte, die ein schwarzes Loch bei weitem übersteigt, und dennoch nicht kollabiert ist, ließe sich mit der Annahme negativer Energie lösen. Während das schwarze Loch nur positive Masse enthält, waren auch im sehr hoch verdichteten Universum sowohl positive als auch negative Masse enthalten und ich nehme auch an, gut gemischt. Somit haben sich immer kleinste Bereiche in ihrer gravitativen und antigravitativen Wirkung gegenseitig kompensiert. Der Urknall war vielleicht doch viel gemütlicher als wir uns das mit dem Bild einer Explosion im Kopf vorstellen. Große Gravitationsereignisse wie die Bildung von Galaxien oder Sternen setzen die Trennung von positiver und negativer Masse voraus und beschleunigen diese Trennung ihrerseits wieder.
Daraus folgt:
- Die Annahme einer negativen Masse verletzt den Erhaltungssatz nicht.
- Das Problem der hohen Dichte im frühen Universum löst sich auf.
- Sowohl die dunkle Materie als auch die dunkle Energie sind überflüssig
Michael Osswald