Explosion eines Meteoriten

Hallo Leute!

Kann mir jemand helfen, zu verstehen, wieso ein Meteorit nach erfolgreichem Durchrauschen durch die oberen Schichten der Atmosphäre in den tieferen Luftschichten explodiert?
Ich habe bisher angenommen, dass er schlicht auseinander bricht, da er an seiner Oberfläche durch die Luftreibung bis über den Schmelzpunkt erhitzt wird, während er im Kern vielleicht noch Weltraum-kalt ist.
Es sind m.W. aber keine Explosivstoffe im Meteoriten-Gestein, schon gar nichts dermaßen brisantes, dass die Explosion eine so harte Druckwelle erzeugt, die zigtausend Quadratmeter Fensterscheiben zerstört, oder tausende Quadratkilometer Wald plättet…

Moin,

Es sind m.W. aber keine Explosivstoffe im Meteoriten-Gestein,
schon gar nichts dermaßen brisantes, dass die Explosion eine
so harte Druckwelle erzeugt,

wenn Wasser oder Methan oder Ammoniak drin sind, dann kann es schon mal ordentlich knallen, wenn die schlagartig verdampfen.
Wenn sich ein Schnellkochtopf zerlegt, weil das Sicherheitsventil versagt, dann rummelt es auch so dolle, daß ich nicht freiwillig in der Nähe sein möchte.

Gandalf

Hallo!

Eine ausführliche Erklärung findest du hier:
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/02…

Kurz: Der Meteor brich auseinander, dadurch hat er viel mehr Oberfläche und die Reibung und die dadurch entstehende Hitze wird schlagartig noch viel größer, daher die Druckwelle. Nennt sich Airbust.

lg
Alex

Vergleiche
Hallo,

Eine ausführliche Erklärung findest du hier:
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/02…
Kurz: Der Meteor brich auseinander, dadurch hat er viel mehr
Oberfläche und die Reibung und die dadurch entstehende Hitze
wird schlagartig noch viel größer, daher die Druckwelle. Nennt
sich Airbust.

Als Ergänzung noch eine kleine Bemerkung als Vergleich.

Der Überschallknall von einem nicht sehr hoch fliegenden
Jagdflugzeug kann auch schon mal Fensterscheiben
zerbersten lassen.

Dabei ist das Flugzeug vergleichsweise winzig und leicht,
hat eine gute aerodynamische Form hat und ist nur einen
Bruchteil der Geschwindigkeit schnell.
Deshalb ist die Wirkung von solchen Objekten, die in der
Atmosphäre schlagartig ihre erhebliche kinetische
Energie abgeben wie eine große Bombe bzw. oder viele
Tausend mal so heftig wie der Überschallknall.

Das Teil hatte ja angeblich eine Geschw. um ca. 50.000km/h
was ungefähr 40-fache Schallgeschwindigkeit ist!

Ein kg von dem Teil hat eine kinetische Energie von:
E_kin = 0,5*1kg/(13000m/s)²= ca. 100.000.000 kg/(m*s)²
= 100.000.000J = 100MJ = 100MWs = ca. 28 kWh

Das entspricht auch dem Heizwert von ca. 3 Liter Benzin
oder 3 m³ Erdgas und das in einer Handvoll Material
bei der recht hohen Dichte (z.B. Eisen-Nickel).

Wenn da also nicht nur mal 1kg runter fällt, sondern
100 Tonnen, dann wird da schlagartig so viel Energie
frei gesetzt wie man in ca. 15…20 großen Tanklastern
transportieren kann.
Gruß Uwi

3 Like

Hallo beisammen und Danke schön!
Nun hab ich es wohl kapiert.

Bei der Beschreibung des Air-Bust/-Burst ist mir allerdings das Space-Shuttle-Unglück eingefallen, bei dem das Shuttle wegen beschädigter Hitzeschutzkacheln beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre „explodiert“ ist. Müsste es da nicht auch einen solchen Air-Bust/-Burst gegeben haben?

Das Space-Shuttle war VIEL langsamer als der Meteor.

Hallo,

Das Space-Shuttle war VIEL langsamer als der Meteor.

ja, und weil die Geschw. bei der kin. Energie
quadratisch eingeht, macht das bei gleicher Masse
ca. Faktor 50 weniger aus, aber nicht nur das,
so ein Shuttle ist eigentlich nur ein Hohlkörper
in Leichtbauweise. Also kein Vergleich zu einem
massiven Meteoriten, der bei gleicher Größe auch
noch das zig-fache an Masse hätte.
Gruß Uwi