21.09.2001 11:34
Tote bei Explosion in französischem Chemiewerk
Toulouse (Reuters) - In einem petrochemischen Werk am Rande der südfranzösischen Stadt Toulouse hat sich am Freitag eine Explosion ereignet, bei der nach Polizeiangaben mehrere Menschen getötet wurden. Bis zu 50 seien verletzt worden. In dem Werk werden Grundbestandteile für Explosivstoffe hergestellt. Zuvor hatte die Polizei fälschlich mitgeteilt, die Explosion habe sich in einer benachbarten Fabrik ereignet, die Treibstoff für die „Ariane“-Weltraumrakete produziere. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, in ihren Wohnungen zu bleiben. Über dem Werk stieg eine rote Rauchwolke auf, die giftige Bestandteile enthalten könnte. Ersten Anzeichen zufolge habe es sich um einen Unfall gehandelt, teilte die Polizei mit. Ministerpräsident Lionel Jospin machte sich nach Angaben seines Büros umgehend auf den Weg nach Toulouse.
In vielen Häusern zerbarsten Fensterscheiben. Durch die Wucht der Explosion fielen auf dem Fabrikgelände zwei Schornsteine um. Ein 300 Meter entfernt gelegenes Geschäft für Elektroartikel stürzte ein. Eine dazu benachbarte Schule wurde evakuiert, weil ein Einsturz des Gebäudes nicht ausgeschlossen werden konnte.
Zeugen berichten von zwei Detonationen. Der Knall war in der ganzen Stadt zu hören. Menschen rannten in Panik los, um Deckung zu finden. Telefonverbindungen fielen zeitweise aus. Das ebenfalls bei Toulouse gelegene Airbus-Werk ist von der Detonation offenbar nicht betroffen.
Im Stadtzentrum sperrten Einsatzkräfte die Straßen und die Menschen wurden über Lautsprecher aufgefordert, in den Häusern zu bleiben. In der Luft lag ein starker Geruch nach Amoniak.
Quelle: Reuters Online Reports