Hallo Heinz,
Natürlich darf man seinen NAS nicht stupide als für jeden offenes User-Share einrichten und genau nutzen wie eine externe Festplatte, auf der jeder alles darf.
Aber das käme Deiner ursprünglichen Idee nah, weil man die Einbindung ins Dateisystem eines PC jobgesteuert machen könnte: Das „S:\“-Laufwerk (für Sicherung) wird dann zum Start des Backups per net use S: \nas\share /persistent:no /user:backup password gemountet und nachher wieder getrennt.
Denn wie Du richtig geschrieben hast, ist ein ungeschützter Share keine Lösung: Alles, was ein Endgeräte-Nutzer beschreiben und löschen kann, gegen dessen „Zerstörung“ kannst Du praktisch nichts tun. Der Computer kann nicht wissen, ob der Anwender eine Datei bewusst löschen oder verändern will oder er in geistiger Umnachtung eine Schadsoftware auf seine Daten loslässt.
Also kommt es darauf an, seine Dateien richtig zu organisieren. Das hängt immer vom konkreten Anwendungsfall ab:
Habe ich ein Video-, Foto- oder Musikarchiv dann ist das Ziel eine Langfristarchivierung für Einzeldateien. Auch werde ich großzügige Leserechte einräumen, damit alle BluRay-Spieler, Smartphones, Tablets, Fernseher zugreifen können. Aber schreiben oder löschen ist dann nicht erlaubt. Fotos und selbsterstellte Video- und Musikaufnahmen sind mir sehr wichtig. Die sind entsprechend gleich auf mehreren Geräten gesichert. Filme aus dem TV reichen mir einfach, weil sie mir nicht so viel wert sind. Sie kosten als Sicherung viel Platz=Geld, sind meist wiederbeschaffbar und stellen einen niedrigen persönlichen Wert dar.
Anders sieht es aus, wenn es um Dateien geht, mit den regelmäßig gearbeitet werden muss, wie Datenbanken oder Excel-Tabellen. Ob diese Dateien dann sinnvoller auf den NAS gesichert werden oder gleich im NAS liegen, hängt von vielen Faktoren ab.
Für Dinge, die im permanenten ändernden Zugriff der Anwender sein müssen, müssen dann halt entsprechend oft und in mehreren Generationen Sicherungskopien angelegt werden. Die Frequenz ergibt sich aus dem Umfang des tolerierbaren Datenverlustes. Wenn das Risiko nicht mehr als die Arbeit eines Tages sein darf, muss die Sicherung täglich aktualisiert werden. Und die Generationen bestimmen sich durch die Notwendigkeit, evtl. weiter zurück zu springen. Denn evtl. hat man gar nicht gemerkt, dass eine Schadsoftware oder ein Anwenderfehler schon Daten zerstört hat. Wie man das über inkrementelle oder differenzielle Datei-Backups oder komplette Abbilder realisiert, kann man im Einzelfall entscheiden.
Wichtig ist halt, dass die Daten in unterschiedliche Zugriffsklassen eingeteilt sind. Auf einem Windows-PC ist das fast nicht erreichbar, weil man mit etwas bösem Willen oder Schadsoftware Strukturen zumindest zerstören kann.
Aber wenn das Backupprogramm (respektive das ausschließlich dafür genutzte Benutzerkonto und die eingerichtete Freigabe) für seine alten Sicherungen weder Schreib- noch Löschrechte besitzt und kann es die alten Sicherungen nicht zerstören.
Ciao, Allesquatsch