Extrem beschlagene Fenster jede Nacht

Hallo!

Wir sind umgezogen und im neuen Haus sind im oberen Stockwerk morgens immer alle Fenster extrem beschlagen, im Schlafzimmer ist manchmal sogar eine Pfütze vor dem Fenster.

Das Haus ist 20 Jahre alt, es sind Kunststofffenster die wohl zu dicht für uns sind?!

Wir lüften viel, wischen jeden Tag alles trocken aber es wird nicht besser. Leider fängt es um die Fenster rum an zu schimmeln…

Es ist auch in den Zimmern in denen niemand schläft, deutlich weniger aber auch etwas.

Wer hat eine gute Idee??

Moin,

wenn es innen beschlagen ist: Thermopan-Scheibe defekt - muss getauscht werden
wenn es außen beschlagen ist: perfekt isoliert

Grüße

Thermopane ist „nur“ ein umgangssprachlich verallgemeinerter Markenname für Isolierglas.
Und bei Isolierglas gibt es über die Jahre starke Verbesserungen im Dämmwert.
20 Jahre ist kein Alter bei denen man an Defekte denken müsste.

Offenbar ist es zu feucht in den Räumen. Die Feuchte kondensiert an den kältesten Stellen der Außenwände, das sind meist die Fensterscheiben.
Du stellst ja selbst den Zusammenhang zw. Nässeanfall und Nutzung an, Nicht-Schlafräume sind weniger betroffen.
Wenn die ich raumhohen Vorhänge sehe und mir vorstelle sie sind nachts zugezogen,dann kann das die Kondensation verstärken,weil man mit dem Vorhang die warme Raumluft vom Fenster abhält,die Feuchte aber schon ihren Weg zur kalten Glasscheibe findet.

Tipp: ihr seid neu in dieser Wohnanlage. Also fragt man die netten Nachbarn ob denen auch die nassen Fenster auffallen und was die ggf. machen.

MfG
duck313

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Nächtliches Atmen und Schwitzen setzt mehr Feuchtigkeit frei, als man es sich mitunter vorstellen kann.
Dass morgens dann gelüftet gehört ist logisch.
Und zwar dann, wenn aussen die Lufttemperatur unter dem Taupunkt innen liegt.
Das dürfte momentan überall in D so sein.

Ich wohne an einem Gewässer und muss noch mehr auf die Luftfeuchtigkeit im Haus achten und rate aus Erfahrung zum Kauf eines Hygrometers mit Taupunktanzeige. Kleines Geld.

Beispiel:
Heute morgen lag die Feuchtigkeit innen bei 58 %. Taupunkt bei 6 Grad.Aussen hatte es 1 Grad.
Nach 5 Minuten Lüften war so viel Luftfeuchtgkeit heraus kondensiert, dass es innen 49% waren.
Ist viel Luftfeuchtigkeit vorhanden- ist es ja bei Dir, man sieht es an den Fenstern- muss öfter gelüftet werden.
Mein Richtwert ist, dass der Wert immer mindestens (!) unter 60 % liegen soll im Raum, ist es aussen kalt genug ist es schnell unter 50.
Sind die Nächte sehr kalt, schlägt sich viel Feuchtigkeit am kältesten Punkt- dem Fenster- nieder, das ist dann Nässe.
Das kommt hier auch mitunter in der Übergangszeit vor, wenn es aussen sehr sehr kalt wird.
Das wische ich dann mit einem Abzieher ab weil ich keinen Schimmel auf den Dichtungen haben möchte.

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hi,

Das ist so ein Satz, der direkt die Nachfrage Auslöst: und wie lüftet ihr?

Viel ist nicht unbedingt besser.
Ständig Lüften und zwischendrin nicht heizen beschert nur kalte Wände und vergrößert das Problem eher.

Ein oder zwei Hygrometer wären wohl angebracht.
Die Vorhänge erzeugen vor dem Fenster sicherlich eine recht kalte Zone, das könnte zusätzlich dazu beitragen, auch bei einer Luftfeuchte, die an sich ok ist.

grüße
lipi

Servus,
das Geld für einen Hydrometer könnt ihr euch sparen.

Die meisten reden immer vom Lüften, aber genauso wichtig ist das Heizen.
Ich weiß, fast alle Menschen schlafen kühl und mit abgesenkter Temperatur.
Warum ist das Heizen aber der entscheidende Punkt- weil warme Luft mehr Feuchtigkeit bindet
( wie ein Schwamm )
Auf dem Foto wird die hohe Feuchtigkeit im Raum an der kalten Scheibe sichtbar, durch Kondensat.
Die Feuchtigkeit ist aber auch an den Wänden, auf dem Bett, in der Raumluft, also überall vorhanden.
Du wirst bald auch die zu hohe Feuchtigkeit in der Raumluft an den Außenwänden sehen können, hallo Schimmel.
Also damit Du einen Aha- Effekt sehen kannst, mache folgendes:
-Heize das Zimmer mal ganz bewusst richtig auf
-Lüfte bewusst öfters, stelle keinen Wäscheständer auf
-Halte die Zimmertür geschlossen

Ich frage meine Mieter immer, woran Sie es fest machen, dass Sie ausreichend gelüftet haben?
Die meisten haben gar keine Antwort, also Lüften eher nach Zeit, eigenem Kälteempfinden und Gefühl.

Der beste Indikator ist aber immer das Fenster.
Fensterflügel öffnen und mindestens so lange offen lassen, bis das Kondensat an der Außenscheibe verdunstet ist.

Das Thema beschlagene Scheiben und Schimmel ist eigentlich viel zu komple

UPPS, Ich wollte sagen, ich gehe immer zu meinen Mietern vor Ort, weil man in der persönlichen Diskussion viel mehr erreicht, als in einer Mail, da das Thema zu kompliziert ist.

Mir ist vor allem immer wichtig, dass der Mieter nie das Gefühl hat, dass man ihm den „schwarzen Peter“ zuschieben will.

Meint der liebe Peter

Heizen ist exakt die Hälfte der Lösung. Warme Luft kann zwar mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte, aber dann ist der Wasserdampf immer noch da. Das Spielchen kann man zwar immer weitertreiben, aber irgendwann bringen einen entweder die Heizkosten oder die Temperaturen um. Deswegen muss die warme feuchte Luft zumindest teilweise raus - durch lüften.

Schwierig wird es dann, wenn die absolute Feuchte draußen höher ist als innen, weil man sich dann feuchtere Luft reinholt als man rauslässt. Das ist aber eher ein Problem, dass man in Mitteleuropa in der Praxis nicht hat.

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Das hat man überall, wo es aussen sehr feuchte Luft hat.
An jedem Gewässer, oft im Wald und bei jeder Feuchtwetterlage zu Zeitpunkten an denen nicht geheizt wird.

Morning C_Punkt,

alles Richtig was Du schreibst.
Ich würde ergänzen, es muss ausgewogen geheizt und gelüftet werden.

Jein. Mit irgendeiner ENEV (Energieeinsparungsverordnung) hat man vor ziemlich genau 20 Jahren dem Umstand Rechnung getragen, dass die neugebauten Immobilien zwecks Energieeinsparung immer dichter wurden und Lüftungssysteme für Neubauten vorgeschrieben. Das „Problem“ lag darin, dass das über Jahrzehnte eingeübte manuelle Lüftungsverhalten nicht mehr ausreichte und es so zu Schäden an den Bauwerken kam, weil falsch bzw. zu wenig gelüftet wurde. Eure Immobilie scheint aus der Zeit zu stammen, in der die Immobilien schon ziemlich dicht waren, aber Lüftungssysteme noch nicht vorgeschrieben waren bzw. sich auf Badezimmer beschränkten.

Wie schon geschrieben wurde, liegt die Ursache für das Problem in der Kombination aus zur schlechter Luftzirkulation am Fenster und zu hoher Luftfeuchtigkeit.

Die Lösung besteht darin, richtig zu lüften und nicht unbedingt mehr:

Es muss auch nicht schaden, sich mit den physikalischen Grundlagen zu befassen, d.h. sich mit den Begriffen Taupunkt, relative Luftfeuchtigkeit/Feuchte und absolute Luftfeuchtigkeit/Feuchte vertraut zu machen.

Du sprichst von relativer Feuchte, ich hingegen von absoluter Feuchte.

Wenn man im Herbst, Winter oder Frühjahr bspw. bei 5 Grad draußen mal relative Feuchte von 100% misst (also quasi Nebel), entspricht das einer relativen Feuchte bei 20 Grad (also Raumtemperatur) von etwa 40%. Hat man 100% relative Feuchte draußen bei 2 Grad, entspricht das einer relativen Feuchte von rd. 30% im Innenraum. D.h. selbst bei einer relativer Feuchte von an die 100% reduziert man immer noch den Wasserdampfgehalt im Raum, wenn man lüftet.

Den Effekt, dass man sich durch Lüften mehr Wasserdampf je Kubikmeter (also absolute Feuchte) reinholt als rauslüftet, hat man in Mitteleuropa praktisch nicht, sondern eher in der Golfregion, in den Karibikanrainerstaaten, Süd- und Südostasien.

Verstehe, ja.

In einem Raum, in dem regelmäßig geschlafen wird, muss diese Erweiterung tatsächlich auch verstanden worden sein.
Wer aber um die mindestens 15 Grad hält, erlebt selber, wie nach einem Feuchtestau im Herbst bei regelmäßigem Lüften die relative Feuchte innen immer weiter sinkt.

Mir ist nicht klar, was Du mit dem Satz ausdrücken willst. Mir ging es um die geäußerte Vermutung, dass man sich an Tagen mit hoher (Außen)Luftfeuchtigkeit mehr Feuchtigkeit ins Zimmer holt, wenn man lüftet. Man muss sich aber schon sehr extreme Bedingungen ausdenken, damit das passiert.

100% rel. Luftfeuchtigkeit bei 2 Grad Außentemperatur werden auch bei 15 Grad Innentemperatur immer noch zu rd. 45% rel. Feuchte.