Extremer Stromverbrauch durch defekte Wachmaschine?

Hi,
ich soll für 2023 das 6 fache an Stromkosten zahlen, was mir wirklich in einer Singlewohnung unreal vorkommt. Meine einzige mögliche Erklärung wäre meine Waschmaschine die die letzen 5-6 mal Probleme mit dem Schleudergang hatte. Es gab zuerst ein Piepen und danach ein ein anhaltenes lautes Brummgeräusch ab, so als würde der Motor exrem belastet. Kann das sein oder ist es absurd ?
Mit freundlichen Grüßen

hi,

Punkt 1:
Vergiss die Kosten.
Beim Verbrauch bitte nur die kWh vergleichen.
Die Kosten können auch unabhängig vom Verbrauch steigen oder sinken.
Den Preis je kWh vergleichst du also getrennt davon.

Punkt 2: das 6 fache von was?
ja sicher von irgendwelchen Vorjahren, aber konkret: von wie vielen kWh sprechen wir?

Wurden die Jahre, die für den Vergleich herhalten abgelesen (bestenfalls ohne Zahlendreher) oder geschätzt (was ohne Ablesung durchaus üblich wäre).

wenn man übliche Verbräuche annimmt, dann ist das zuviel. Das hättest du an einer sehr starken Wärmeentwicklung bemerkt.

Zunächst also den Verbrauch und den Preis der letzten 2-3 Jahre nebeneinander aufschreiben und vergleichen.

Wurde etwas verändert? Durchlauferhitzer, el. Heizgeräte angeschafft oder ähnliches?

grüße
lipi

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Erstmal Danke für Deine schnelle Antwort. Die Daten sind 4600 KwH und ich soll 1200€ nachzahlen. In all den Jahren habe ich sogar immer was zurückbekommen. Ich habe mir auch keine Strommfresser zugelegt. Wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht ob sie abgelesen oder geschätzt wurde, kann bei der Schätzung wirklich so ein extremer Unterschied auftreten ?

hi,

klar.
Wenn du 2.000kWh verbrauchst und ein Singelhaushalt mit 1.500kWh geschätzt wird, und das über 4 Jahre hinweg, häuft sich eine Differenz von 2.000kWh an.

Wenn dann einmal abgelesen wird (eventuell beim Zählertausch oder weil eine nach gewisser Zeit abgelesen werden muss) und der wirkliche Wert fest steht, hat das Jahr der Ablesung plötzlich die 2.000 kWh Verbrauch und die 2.000kWh noch unbezahlten Mehrverbrauch der Vorjahre.

Dann hätte man den Umstand, dass man sonst 1.500 kWh bezahlt (aber eigentlich 2.000 verbraucht) hat und plötzlich 4000 kWh „Verbrauch“ in einem Jahr anfallen.

is schon bissl viel.

Schau die Abrechnungen der letzten Jahre an, ob der Wert unüblich gerundet oder unüblich gleich ist.
Normal steht auch dabei, ob abgelesen oder geschätzt wurde.
Wenn sich der Preis mitten im Jahr ändert wird das auch geschätzt und auch so angegeben. Das kannst du dir ansehen damit du weißt, wie das angegeben wird.

Schau mal, ob du die Rechnung vom Vorjahr findest und schau, was da drauf steht.
Nebenher auch den aktuellen Zählerstand vergleichen, nicht dass es nur einen Zahlendreher gibt.

Solltest du eine Kopie hier posten wollen, schwärze bitte nebst den üblichen Dingen wie Name und Anschrift auch die Zählernummer. (und am besten im Bildbearbeitungsprogramm, mit Edding ist das fast immer noch lesbar)

grüße
lipi

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Servus,

tatsächlicher Verbrauch in einem Jahr sind für einen Einpersonenhaushalt völlig unplausibel, nur durch Ablesefehler oder den Einfluss von Schätzungen wie @littlepinguin beschreibt kann sowas zustande kommen. Auch wenn Du Warmwasser mit einem schlecht isolierten Boiler bereitest, fast jeden Tag Pizza bäckst und Dein Brot auch aus dem eigenen Backofen beziehst und ein Aquarium mit irgendwelchen Exoten bei permanent 29 °C Wassertemperatur hast, kriegst Du allenfalls die Größenordnung von 3.000 kWh zusammen und musst Dich dafür schon einigermaßen anstrengen.

Schöne Grüße

MM

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Deine Infos sind sehr aufschlussreich, danke Dir, werde meine Abrechnungen durchgehen. Der digitale Stromzähler zeigt wie angegeben rund 4600 kWh an. Was denkst Du, bin ich wohl trotzdem gezwungen zu zahlen wenn der Fehler nicht an mir liegt, oder kann ich dagegen angehen ?
Grüße

hi,

Der Zähler zeigt aber nicht den Verbrauch je Ablesezeitraum an, sondern den Gesamtverbrauch seitdem er in Betrieb genommen wurde.

Oder gibt es mittlerweile Zähler mit einem Rückstellbaren Zähler für ein beliebiges Intervall? Möglich - wäre ein netter Service, ich hab noch keinen gesehen - das heißt aber nix.

So ohne weitere Infos ist es erstmal unlogisch, dass der Zähler aktuell den Verbrauch der letzten Abrechnungsperiode anzeigt.
Dazu müsste er ausgetauscht worden sein und damit wäre der Zählerstand bekannt gewesen.

Wenn man als Anbieter nicht den Grundversorger hat, kann man dazu irgend eine Geschichte erfinden, die mit deinem Problem nichts mehr zutun hat, aber den Zählerstand erklärt.
Das hilft dir aber so gar nicht weiter.

Der nächste Schritt, was immer noch der erste Schritt ist, bleibt der Blick in die Rechnungen.

grüße
lipi

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Kommt auf den Typ an. Die aktuell verbauten haben auch eine Log-Funktion. Die kann man einsehen, wenn man die erweiterte Funktionen freischaltet. Dafür muss man sich den Pin vom Messstellenbetreiber geben lassen.
Ist das erledigt, kann man rückwirkend verschiedene Daten anzeigen lassen.
Da @Koeksal34127 anfangs von Kosten schrieb, vermute ich, dass die Misere erst bei der Abrechnung aufgefallen ist.
Eigentlich sollte man die kWh mit Datum in regelmäßigen Abständen notieren, möglichst nicht nur einmal pro Jahr.
Seinen Durchschnittsverbrauch (in kWh) kann er trotzdem noch errechnen, denn das Datum der Zählerinstallation sollte ja bekannt sein.

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und wenn man einen vernünftigen Stromanbieter hat, kann man das auch noch viele Jahre rückwirkend online aufrufen. Bei mir geht das zB seit meinem letzten Anbieterwechsel 2013.

@Koeksal34127 bietet das dein aktueller Stromanbieter auch?

VG
J~

Jau. Allerdings ist vielen Menschen nicht so richtig bewusst, dass bspw. PCs auch Strom verbrauchen, wenn sie nur eingeschaltet sind, ohne aktiv benutzt zu werden. Dazu noch ein alter bzw. völlig vereister Tiefkühlbereich, häufige Nutzung von Herd, Ofen, Mikrowelle oder Wäschetrockner… 4600 kWh kann man als Einpersonenhaushalt schon schaffen. In meinen besten Jahren - wohl damals mit Wasserbett - habe ich deutlich über 5000 kWh, teilweise knapp 6.000 kWh geschafft - und das ohne elektrische Warmwasserbereitung.

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hi,

natürlich kann man das.

Was man hingegen nur schwer schafft, sind einige Jahre mit wenig Verbrauch und ein Jahr mit eben sehr hohem Verbrauch und ohne das Verhalten oder die Geräte zu ändern.

Und darauf zielt der von dir zitierte Satz ab: Ein defektes Gerät als Verursacher für den Verbrauch würde ich für unwahrscheinlich halten.
Das sind etwa 350W. Das müsste an Wärme erstmal unbemerkt abgegeben werden.
Nur um den Gedanken noch mal auszuschreiben, der mit der Frage begann: ob die WM defekt und der Verursacher sein könnte.

grüße
lipi

Hallo,

ja, das stimmt. Sind wir denn schon so weit, dass wir wirklich wissen, dass sich
a) der Verbrauch wirklich geändert und
b) das Verhalten nicht geändert hat?

Falls ich da nicht was falsch verstanden habe, gabs in einigen Jahren Schätzungen und dann eine erste echte Ablesung. Das scheint mir dann ja am ehesten die Ursache zu sein.

Gruß
C.

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