Hallo,
ich schreibe jetzt aus Lehrersicht, es haben sich genug Nicht-Lehrer (richtig) geäußert.
Entschuldige bitte, aber wenn das Punkte nach dem [KMK-Notenschema][1] sind, IST er ein Nichtstuer. Das sind im besten Fall 39 %. Die „Bestanden-Grenze“ liegt bei 45 %, und das ist schon geringer als beim gewöhnlichen Notenschema, wo man für eine 4 mindestens 50 % braucht!
Nein, gleiches Niveau hat niemand verlangt, aber halt ein Niveau von mindestens 45 %.
Warum glauben Schüler, und wenn ich das lese, offensichtlich auch Eltern, dass sie durch ein popeliges Referat plötzlich am Ende des Schuljahres das Nichtstun eines ganzen Schuljahres ausgleichen können? Wie wäre es, wenn alle das machen würden? Ja, ich weiß, das machen nicht alle, aber diejenigen, die das machen, haben dann auch allen Grund, sich zu fragen, „warum war ich so blöd und habe mich kontinuierlich das ganze Jahr bemüht, wenn es gereicht hätte, kurz vor Schluss einfach ein Referat zu halten?“
Und das, was @Karl2 geschrieben hat, hat auch Hand und Fuß: er hat es bisher nicht geschafft, eine bessere Note als einen Punkt zu erreichen, und jetzt soll er plötzlich 12 Punkte erreichen? Da glaubt er doch selbst nicht daran!
Auf wen wäre es nach deiner Meinung gerecht, die Schuld zu schieben?
Schauen wir uns doch mal die [rechtliche Lage][2] an:
(9) Die Prüfung ist bestanden, wenn
- höchstens zwei Prüfungsergebnisse und höchstens zwei Gesamtergebnisse in einbringungsfähigen Fächern mit weniger als 4 Punkten erzielt werden und
- die Punktesumme aus den eingebrachten Ergebnissen
a) bei genau einem Gesamtergebnis mit weniger als 4 Punkten
aa) gemäß Abs. 5 Satz 1 mindestens 200 Punkte,
bb) gemäß Abs. 7 Satz 2 und 3 mindestens 140 Punkte und
cc) im Übrigen mindestens 130 Punkte und
b) bei zwei Gesamtergebnissen mit weniger als 4 Punkten
aa) gemäß Abs. 5 Satz 1 mindestens 240 Punkte,
bb) gemäß Abs. 7 Satz 2 und 3 mindestens 168 Punkte,
cc) im Übrigen mindestens 156 Punkte
beträgt.
D. h., nicht nur der eine Punkt in Mathe und die drei Punkte in Physik spielen eine Rolle, da muss noch mehr schief gelaufen sein, weil er anscheinend auch nicht die Mindestpunktezahl erreicht.
Daher: dem Mathelehrer die Schuld in die Schuhe zu schieben ist mehr als unangebracht, auch wenn es für euch verständlicherweise ärgerlich ist, dass er den Abschluss nicht bekommt.
Gruß
Christa
[1]: http://www.abi-lity.com/bludit/bl-content/uploads/thumbnails/Bewertungsraster_KMK_schriftliche_Abiprüfung.png
[2]: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayFOBOSO/true