Facharbeit Stufe 12 Gym NRW

Hallo

Angenommen, ein Schüler macht mit einem anderen Schüler gemeinsam die Facharbeit Stufe 12.

  1. Die Abschnitte, die der eine bzw. der andere gemacht hat, sind nicht gekennzeichnet. Es hat sich auch kein Lehrer darüber beschwert, und die Arbeit ist als Ganzes benotet worden.

Die Schüler haben zwar einen Zettel bekommen, wo draufsteht, dass die Teile jeweils einem Schüler zuordenbar sein müssen, aber dieser Satz ist weder von Schülern noch Lehrer beachtet worden.

Ist das ok so? Wenn nicht: Wessen Fehler war das in erster Linie? Lehrer oder Schüler?

  1. Das Thema der Facharbeit ist dergestalt, dass der Hauptteil praktischer Art ist. Die praktische Arbeit soll beschrieben werden. Aus technischen Gründen, die die Schüler nicht zu vertreten haben, hat der praktische Teil nicht funktioniert. Die Sache ist auch stark wetterabhängig (es sollen mit zwei bestimmten Geräten Himmelkörper gesucht, beobachtet und fotografiert werden), und das Wetter ist wochenlang sehr ungünstig.

Zwei Wochen vor dem Abgabetermin teilen sie es dem Lehrer mit, dass das Wetter nicht mitspielt. Der sagt dann wohl, dass sie die Fotos auch nachgereicht werden dürfen.

Sie zeigen auch das, was sie schon haben, vor. Der Lehrer schaut es sich an und sagt nichts weiter.

Bis zum Abgabetermin war durchgängig das Wetter ungünstig, so dass weder Fotos gemacht werden konnten noch Himmelkörper beobachtet werden. Eine Beschreibung dieses Vorgangs liegt demzufolge auch nicht vor, sondern eher eine allgemeine, recht unspezifische Beschreibung, wie die Geräte funktionieren, wie so eine Art Bedienungsanleitung, ferner eine ausführliche Einleitung und noch einiges, was aber nicht das Hauptthema abdeckt.

Fotos wurden dann irgendwann nachgereicht, allerdings nur in Form von einer CD, da die Ausdrucke sehr schlecht waren.

Da die Fragestellung nicht bearbeitet wurde, ist die gesamte Arbeit als mangelhaft bewertet worden. - Nachträglich hatte der Lehrer dann noch eine ganze Menge Ideen eingebracht, was man alles hätte machen können, auch wenn man nur Wolken sieht.

Hätten die Schüler selber auf irgendwelche Ideen kommen müssen?
Hätte der Lehrer ihnen vorher Tipps geben müssen?
Hätte er es ihnen vorher sagen müssen, dass die Arbeit so nicht brauchbar ist?

Kann jemand etwas dazu sagen, mit den vorhandenen Informationen?

Viele Grüße

Die Facharbeit ist ja Gleichwertig mit einer Klausur. Dein Lehrer gibt dir vor einer Klausur doch auch keine Tipps was vorkommen kann und wie du deine Klausur am besten gestaltest. Du hast eh keine Möglichkeit deine Note nachträglich zu verbessern ist zwar schade aber Standart.

Die Facharbeit ist ja Gleichwertig mit einer Klausur. Dein Lehrer gibt dir vor einer Klausur doch auch keine Tipps was vorkommen kann und wie du deine Klausur am besten gestaltest.

Es sind aber mehrere Beratungsgespräche zu der Facharbeit mit dem Lehrer vorgesehen. Offiziell. Die müssen angeboten werden.

Hi

Die Facharbeit ist die erste Heranführung an das „wissenschaftliche Arbeiten“ und wird selbstverständlich betreut. Die Seminararbeiten werden an der Universität ja auch mehr oder weniger intensiv vom Dozenten betreut.

Das sind Schüler, die können ja nicht hellsehen und sind sehr unerfahren.

Normalerweise sollte dem Lehrer daran gelegen sein, dass seine Schüler, vor allem wenn sie sich bemühen, zumindest bestehen (was sie bei Mangelhaft definitiv nicht haben).

Spätestens als absehbar war, dass es zum Abgabetermin keine Bilder geben würde (der Lehrer hat schließlich auch „Wetter“) hätte der Vorschlag zur Themenänderung kommen müssen.
Ein guter Lehrer hätte während der Beratungsgespräche auch mal versuchen können, die Schüler in eine Lösungsrichtung zu schubsen oder sie dazu auffordern können, einen neuen Ansatzpunkt zu finden.

Das gilt natürlich nur, wenn die Mühe der Schüler erkennbar war. Ich kann mir durchaus vorstellen dass es sich für den Lehrer nach Ausflüchten anhört, wenn es heißt „Wir schreiben eine Arbeit über Himmelskörper x aber leider ist ja schlecht Wetter, also können wir nichts abgeben“.
Auf der anderen Seite kann man sich aber auch fragen, warum der Lehrer nicht direkt zu Anfang gefragt hat, was sich die beiden denn denken WENN das Wetter ungünstig sein würde.

Ich kann nur sagen, dass keiner meiner Lehrer ein Facharbeitsthema angenommen hätte, das abhängig von der Wetterlage einfach nicht durchführbar gewesen wäre.

Das gehört nämlich auch zum Lehrauftrag: Feststellen ob eine Arbeit _durchführbar_ ist. Dazu gehören: Ist die Zeitspanne nicht zu groß? Ist das Thema nicht zu weit gefasst? Ist das Thema nicht zu ideologisch gebunden? Hat der Schüler die Mittel um Versuche/Recherche durchzuführen? (Beispiel: Wenn ein Schüler über koreanische Erzählungen schreiben will hat er Probleme, weil es auf Deutsch so gut wie keinen Stoff gibt und es selbst auf Englisch hager aussieht)

Ich denke also, das es auf beiden Seiten Defizite gab. Wenn man merkt, dass das Wetter schlecht ist und wohl auch nicht besser wird, muss man sich was anderes einfallen lassen. Der Lehrer scheint mir, mit den Informationen die du nennst, aber auch nicht ganz seiner Beratungsaufgabe nachgekommen zu sein.

Wie genau der Eindruck des Lehrers jetzt war, kann man aus der Entfernung schlecht beurteilen.

lg
Kate

Hallo

Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Das gilt natürlich nur, wenn die Mühe der Schüler erkennbar war.

Allzu viel Mühe war vermutlich nicht erkennbar, aber zumindestens haben sie ja daran gearbeitet.

Ich kann mir durchaus vorstellen dass es sich für den Lehrer nach Ausflüchten anhört, wenn es heißt „Wir schreiben eine Arbeit über Himmelskörper x aber leider ist ja schlecht Wetter, also können wir nichts abgeben“.

Sie haben ja was abgegeben. Es enthielt auch ca. die 12 vorgeschriebenen Seiten. Nachträglich sagte der Lehrer allerdings, sie hätten doppelt so viel abgeben müssen, da sie ja zu zweit gearbeitet haben. Vorher hat er ihnen aber etwas anderes gesagt, jedenfalls haben sie es anders verstanden.

Ich kann nur sagen, dass keiner meiner Lehrer ein Facharbeitsthema angenommen hätte, das abhängig von der Wetterlage einfach nicht durchführbar gewesen wäre.

Der Lehrer hat das Thema nicht ‚angenommen‘, er hat es selber vorgeschlagen.

Ich denke also, das es auf beiden Seiten Defizite gab.

Das denke ich auch. Die Schüler hätten vor allen Dingen den Lehrer mehr ausfragen müssen, was er sich denn vorstellt, und was sie machen könnten, wenn das Thema wegen zu vieler Wolken nicht zu bearbeiten ist.

Ca. 2 Wochen vor dem Abgabetermin haben sie ihn aber darauf angesprochen, dass sie keine Fotos machen können, da hat er ihnen gesagt, dass sie diese auch nachreichen können.

  • Dass sie dann aber auch schlecht beschreiben können, wie man mit den Geräten praktisch arbeitet, darüber hat er anscheinend nicht nachgedacht. - Nachträglich hat er alle möglichen Ideen geäußert, was die beiden hätten machen können, aber eben nachträglich. Die Frage ist, ob die beiden auch von alleine drauf hätten kommen müssen, zumal sie nicht wirklich das Thema abdeckten.

Nun gut, sie hätten den Lehrer entschlossener ausfragen müssen. Das sehen sie selber nun auch so.

Aber:
Ca. 1 - 3 Wochen (genau weiß ich es nicht mehr) vor dem Abgabetermin gab es noch einen Beratungstermin. Da haben sie ihre Arbeit, soweit sie sie hatten (und sie hatten sie schon weitgehend, hofften aber noch auf eine Wetterbesserung), dem Lehrer gegeben. Er hat sie ihnen zurückgegeben, und bei beiden kam es so an, dass er ihnen zu verstehen gegeben habe, es sei so ok. -

Nachträglich sagte der Lehrer, er habe das Inhaltsverzeichnis gesehen und gemeint, da käme noch alles Mögliche. (es gibt auch zu allen Punkten im Inhaltsverzeichnis irgendwelche Texte, aber zum Teil sehr kurz, und eben nicht wirklich befriedigend, da ja der praktische Teil beschrieben werden sollte)

Und nochmal die Frage: Wie ist es denn zu bewerten, dass man die Arbeit bzw. die Teile davon keinem der beiden individuell zuordnen kann?

Viele Grüße
Simsy

PS: Ich hatte diesen Beitrag schon gestern fertig, aber anscheinend habe ich sie nicht abgeschickt. :frowning: