Facharbeit zum Atomausstieg - Ihre Meinung

Sehr geehrte Border,

leider bin ich hier noch nicht so aktiv und kann keinen Beitrag in ‚Politik und Gesellschaft‘ verfassen. Ich schreibe momentan eine Facharbeit zum Thema Atomausstieg und habe eine kleine Umfrage erstellt. Dauert höchstens 2 Minuten und würde mir weiterhelfen. Vielleicht kann jemand auch diesen Link weiterleiten oder in der einer Diskussion im Politikbereich unterbringen könnte.

Link: https://docs.google.com/spreadsheet/viewform?formkey…

Vielen Dank im voraus.

Mit freundlichen Grüßen,
Björn Mais

Ich glaube nicht …

Ich schreibe
momentan eine Facharbeit zum Thema Atomausstieg und habe eine
kleine Umfrage erstellt. Dauert höchstens 2 Minuten und würde
mir weiterhelfen.

Link:
https://docs.google.com/spreadsheet/viewform?formkey…

… dass Du mit dieser Umfrage irgendwelche sinnvollen Erkenntnisse gewinnen wirst. Sei mir nicht böse, wenn ich das so deutlich sage, aber ich fürchte, die Umfrage ist für die Mülltonne (oder bestenfalls den Stammtisch):

  1. Die Frage, „Sind Sie für den Atomausstieg?“ ist viel zu undifferenziert. Es gibt Leute, die wollen alle Kernkraftwerke auf einmal abschalten, und zwar am liebsten gleich heute (oder noch besser: schon gestern). Und es gibt andere Leute, die wollen einen längerfristigen und schrittweisen Ausstieg, vielleicht über die nächsten 25 Jahre - wenn die Erneuerbaren so stark sind, dass wir, wenn wir die KKW stilllegen, nicht mehr auf Kohle zurückgreifen müssen, und wenn der Netzausbau nachgezogen hat. Beide Gruppen würden Deine Frage mit „ja“ beantworten, dabei macht es aber doch ganz offensichtlich keinen Sinn, beide Gruppen in einen Topf zu werfen.

  2. Das gleiche gilt für die zweite Frage.

  3. Die Frage nach der Kostenentlastung stromverbrauchender Unternehmen ist falsch gestellt, wenn sie lediglich auf die Freistellung von der EEG-Umlage zielen soll, was die Unterzeile nahelegt. Eine nennenswerte Entlastung großer Stromverbraucher findet nämlich nicht nur bei der EEG-Umlage, sondern auch an anderer Stelle statt (namentlich bei den Netzentgelten). Was also interessiert dich tatsächlich: die EEG-Umlage oder die Entlastungen für Großverbraucher im ganzen?

Und im übrigen werden Großverbraucher nicht einfach deshalb entlastet, weil wir ihnen was gutes tun wollen. Die Idee ist vielmehr (jedenfalls, soweit es das EEG betrifft; bei der Befreiung von Netzentgelten spielen noch andere Erwägungen eine Rolle), Unternehmen, bei denen die Stromkosten ein erheblicher Kostenfaktor sind und die zugleich im Wettbewerb mit internationalen Wettbewerbern stehen, die keine vergleichbare Kostenlast tragen, eine wengistens annähernd vergleichbare wettbewerbliche Ausgangsbasis zu verschaffen. Diese Idee ist auch nicht per se verkehrt (auch wenn die Art, wie sie aktuell umgesetzt ist, vielleicht nicht die beste ist). Dennoch werden sicher viele von denen, die diese Idee prinzipiell mittragen - und das tun selbst einige Umweltschützer - die Frage mit „nein“ beantworten. Und zwar weil sie suggeriert, dass es nur darum ginge, „denen da oben“ auf Kosten der Kleinen ein „free lunch“ zu verschaffen. Ist das dann eine sinnvolle Erkenntnis? Wohl nicht.

  1. Auch die Frage nach der maximalen Steigerung der Haushaltsstrompreise ist nicht sinnvoll gestellt, denn auch sie ist - das zeigt wieder die Unterzeile - in erster Linie auf die EEG-Umlage gemünzt. Aktuell macht die EEG-Umlage aber gerade mal rund 20% des Preises aus (5,277 ct/kWh (2013) bei einem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis (2012) von etwa 26 ct/kWh). Im Endpreis stecken aber noch mehr Faktoren, die in Zukunft weiter steigen werden, u.a. Netzentgelte (wegen der Netzausbaukosten), Umlage für Schadensersatzleistungen an Offshore-Windparkbetreiber wegen verspäteter Netzanbindung oder Emissionshandelskosten (EU will das Zertifikateangebot drastisch verknappen -> höhere Preise). Warum sollen die Befragten dennoch bei ihrer Antwort vor allem aufs EEG schauen?

Und im übrigen: Ist die Zahl, die ein Befragter hier abliefert, wirklich etwas wert, wenn man nicht weiss, wie informiert der Befragte über die Energiewende ist? Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass jemand, der die Energiewende unterstützt und zugleich eine gute Vorstellung davon hat, welche Aufgaben dazu bewältigt (und bezahlt) werden müssen, gegenüber Preissteigerungen wesentlich toleranter ist, als einer, der keinen blassen Schimmer hat und nur seine Cents im Portemonnaie zählt. Und die Umfrageseite tut auch absolut gar nichts, um dem letzteren wenigstens ein paar Informationen an die Hand zu geben …

Einspruch
Hallo,
ich glaube erkennen zu können , dass es sich um eine Facharbeit für die Schule handelt.

Insofern hebt sie sich schon mal sehr vom Einheitsbrei der zwei angelesenen zusammengefassten Büchern ab, weil sie offensichtlich eine eigene Umfrage beinhaltet!

Fragen sind nie falsch!! Ganz egal, wie banal oder vorbestimmt - es liegt dann am Ermessen des Fragenden, die Antworten richtig zu gewichten.

Ich schreibe das jetzt gerade nach einer erledigten Befragung an Paypal-Anwender:

Die Kernfrage lautete: Würden sie einen Paypal-Dienst auch als externen Rechnunssteller akzeptieren?

Meine Antwort: Nein!

Würden sie Vorteile der externen Rechnungsstellung in ihren Verkaufsräsentationen hervorheben?

Ich: NEIN

Sehen sie Vorteile für externe Rechnungsstellung?
Ich NEIN NEIN NEIN!!!

usw
usw

Paypal hat mit Sicherheit eine Menge Geld für dise Umfrage ausgegeben, da ist mir eine Hausgemachte, wie die des Fragenden, allemal lieber!

Gruß

Hummel