Es gibt eine Geschichte von einem Träumer der unter einem Baum sitzt und von einem Träumer träumt, der unter einem Baum sitzt und von einem Träumer träumt usw…
Wie nennen sich solche, würde sagen rekursiven Geschichten mit Fachbegriff?
„Rekursion“ (von lateinisch „recurrere“ = „zurücklaufen“) bezeichnet eine Technik in der Mathematik, Logik und Informatik, eine Funktion durch sich selbst zu definieren, oder eine Prozedur sich selbst aufrufen zu lassen. Von entscheidender Bedeutung ist allerdings eine Abbruchbedingung, durch die die Tiefe der Iteration (wie oft die Funktion in sich selbst verschachtelt aufgerufen wird) begrenzt wird, eine Abbruchbedingung die einen unendlichen Regress verhindert.
In der allgemeinen Philosophie, Literatur und Kunst wird eine mit der Rekursion verwandte Form häufig als „Selbstbezüglichkeit“ bezeichnet. Oft ist (wie im Beispiel des Trüumers der von einem Träumer träumt, usw.) ein unendlicher Regress explizit ( -> „usw.“).
In der Kunst ist diese unendliche Selbstbezüglichkeit als „Droste-Effekt“ bekannt, in Anlehnung an die Verpackung von Kakao der Marke Droste, die eine Serviererin zeigt, die auf ihrem Tablett eine Droste Kakao-Packung trägt (auf der wiederum die gleiche Serviererin zu sehen ist, usw.). In der Literatur- und Kunsttheorie ist diese Technik auch als „mise en abyme“ bezeichnet (vom Terminus technicus „abîme“, der in der Heraldik das Wappenfeld bezeichnet (also: Wappen im Wappen) und dem französischen „abime“ = „Abgrund“ (also: in den unendlichen Abgrund werfen).
Eine weitere Verschärfung stellen sogenannte „seltsame Schleifen“ dar, wo die Selbstbezüglichkeit den Ausgangspunkt der Hierarchie selbst betrifft (z.B. ein Träumer, der von sich selbst träumt, er würde von sich selbst träumen, usw.). Solche seltsamen Schleifen sind z.B. in der Kunst von M.C. Escher bekannt.
Verwandte Motive findet man im „Münchhausen“ (Baron v. Münchhausen erzählt, er habe sich an seinen eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen), in der Redensart „quis custodiat ipsos custodes“ = „Wer bewacht die Wächter?“ oder in Fraktalen.
Ich hoffe, ich konnte ein bischen helfen.
Peace,
Kevin
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Ich würde das eine rekursive Konstruktion oder rekursive Aussagefunktion nennen. Ganz dumpf erinnere ich mich daran, daß es vielleicht in diesem Fall einen noch genaueren Begriff geben könnte. Man muß aber auch einige Fälle unterscheiden, z.B. ist nicht klar wie „usw. …“ fortgesetzt werden soll. Zum anderen ist nicht klar, ob vielleicht eine selbstrekursive Definition einer solchen Konstruktion gemeint ist oder ob man sich eher auf die inhaltliche Logik bezieht (x träumt von y), die Ähnlichkeiten zu Modallogiken u.ä. aufweisen könnte.
M.B.
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Hallo,
man könnte das ggf. als Selbstreferenzialität bezeichnen.
Grüße
Erik
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Ich würde einmal unter Borges, Schriftsteller googeln!
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