Hallo,
Bandenkriege, Klassenkeile, Wirtshausschlägereien usw. sind
nicht auf einen Rechts-Links-Gegensatz angewiesen, sondern es
gab sie schon vorher, und sie verlaufen auch entlang
ethnischer Grenzen, auch Brandanschläge gegen NPDler sind
nicht mal selten, auf die im rechten Bereich erhöhte
Politikersterblichkeit habe ich bereits hingewiesen.
das sieht die Polizei in der Tat ähnlich, weshalb in den einschlägigen Statistiken Taten rechtsextremer Gewalttäter nicht immer als rechtsextreme Gewalttaten gelistet werden. Daraus erklärt sich auch der Unterschied zwischen 58 Morden Rechtsextremer laut Polizeistatistiken und bis zu 182 Morden Rechtsextremer in anderen Statistiken (für den Zeitraum von 1990 bis 2009). Ein Entgegenkommen der Polizei, das die Rechtsextremen nicht unbedingt zu goutieren wissen: Nach dem Mord an drei Polizisten im Juni 2000 durch einen rechtsextremen Täter kommentierte das die neonazistische Kameradschaft Dortmund mit " 3:1 für Deutschland". Dagegen verblasst der Mescalero.
Ein wichtiger Unterschied scheint mir allerdings darin zu
liegen, daß der Linksextremismus Gewalt prinzipiell als
legitimes Mittel der Politik ansieht und praktiziert, der
Rechtsextremismus das jedoch nur im Notfall.
Momentan haben wir die sogenannten Neonazimorde (vormals
Dönermorde) groß in den Medien. Bei Beobachtung der rechten
Szene wird man feststellen, daß sie recht einhellig nicht
geglaubt werden, weil sie implausibel sind. Niemand aber
äußert etwa „klammheimliche Freude“ (die Gerontos unter uns
wissen, was ich damit meine).
Nun, ich denke, ich schenke mir die weitere Diskussion mit Dir. Gegen die Behauptungen eines Verschwörungstheoretikers argumentieren zu wollen ist fruchtlos.
Thomas