Moin!
Interessantes Thema.
Die Deutschen und ihre linkslastige Rechts-Phobie…
es geht ausdrücklich nicht um die NPD, die in der Tat Neonazis
sind (und außerdem eine lächerliche „Handpuppe“ des
Verfassungsschutzes und vermutlich noch anderer Geheimdienste,
vielleicht sogar ein sogenannter „Red Herring“ wie früher
während des kalten Krieges, die Marxistisch LeninistischenPartij Nederland (MLPN), die in Wirklichkeit nur eine
Tarnorganisation des niederländischen Geheimdienstes BVD,
unterstützt von der CIA, zum „Aushorchen“ und Manipulieren der
linken Szene in Holland war. Aber das ist eine andere
Geschichte.)
Ich denke, in der NPD finden sich v.a. perspektivenlose Jugendliche aus dem präkariat. Die DVU zieht die alten Unbelehrbaren an, welche jedoch langsam aussterben.
Beide sind keine ernstzunhemenden politischen Parteien. Ihre Wählerschaft ist, außer in ein paar Ecken in Ostdeutschland, die ohnehin keinen interessieren, eher gering.
Eine Gefahr, dass Deutschland durch die Wahl solcher Parteien durch eine breitere Masse einen echten rechtsruck erlebt, halte ich für verschwindend gering.
Es geht darum, dass es in den Niederlanden die „Partij voor deVrijheid“, in Dänemark die Dansk Folkeparti, in Schweden die Sverigedemokraterna, in Norwegen die Fremskrittspartiet, in
Finnland die Perussuomalaiset (Wahre Finnen) usw.
Das sind alles keine „Nazis“, die von einem „vierten Reich“,
einem „neuen Auschwitz“ und einem „dritten Weltkrieg“
„träumen“. Auch nicht „insgeheim“, sondern wirklich nicht. Und
das wird auch von den Gegnern in den jeweiligen Ländern nicht
behauptet.
Es sind eben volkstümliche Rechtsparteien.
Ein paar Leute stehen eben auf so was.
Nur in Deutschland werden Parteien, die auch nur einen „Hauch“
rechts von der CDU/CSU stehen könnten, wie etwa „Pro NRW“,
„Pro Köln“ oder „Die Freiheit“ usw., sofort mit „Nazis raus!
Nazis raus!“ -Rufen niedergebügelt, obwohl einen Teil der
deutschen Bevölkerung die gleichen Sorgen wie jene Wähler
plagen, die in den anderen europäischen Ländern eben dortigen
jeweiligen rechtspopulistischen Parteien gewählt haben.
V.a. die Wähler der Linken sind wohl diejenigen, die wenig Sorgen ausser Neid haben.
Die bügeln natürlich gerne auf den rechten herum, um von ihrer eigenen fragwürdigen historie abzulenken.
D.h.
Parteien links von der SPD sind in Deutschland salonfähig, wie
„Die Linke“ (die, man sollte sich immer daran erinnern,
direkte Nachfolgepartei der SED ist), andererseits aber darf
es auf rechten Seiten höchstens die CDU/CSU geben.
So ist das leider.
Ich denke, wir brauchen keine Parteien rechts von der CSU. Aber genausowenig brauchen wir eine Partei links von der SPD.
Die SED/Linke mit ihrer großen Wählerschaft ist die eigentliche Schande. Nicht die paar versprengten Nazitrottel, die die NPD wählen.
Um nicht missverstanden zu werden: Natürlich haben die
rechtspopulistischen Parteien auch nicht „die Weisheit mit
Löffeln gefressen“ (aber welche Partei hat das schon) oder
„würden alles besser machen“. Würden sie natürlich nicht
(sowenig wie „Die Linke“ oder die „Piratenpartei“ vermutlich
irgendwas besser machen würde, wenn sie denn an der Macht
wäre). Aber es gibt eben einen nicht unerheblichen Teil von
Menschen in Deutschland, die keine „Nazis“ sind und nicht die
NPD wählen wollen, wohl aber eine rechtspopulistische Partei
der Art wie es sie in anderen europäischen Ländern gibt und
auch geben kann.
Die können ja die Bayern Partei wählen.
Deshalb hat ja vermutlich auch z.B. u.a. Geert Wilders in
Deutschland so viel Zuspruch, weil er als niederländischer
Rechtspopulist Positionen vertritt, die, verträte sie ein
deutscher Politiker, er sofort als „Nazi“ niedergebrüllt würde
- weil, wie gesagt, es einen stillschweigenden Konsens zu
geben scheint, dass rechts von der CDU/CSU sofort „Nazi, neues
Auschwitz und dritter Weltkrieg“ anfangen - oder man dies
jedenfalls zu meinen hat.
Was die poltitische Elite in Deutschland, also die Verteter der großen Volksparteien, lernen muss ist, dass es eine Unzufriedenheit im Lande bzgl. der Verteilung von Ressourcen und dem Umgang mit ausländischen Kriminellen gibt.
Entweder man löst diese Probleme ganz locker nebenbei, oder man bietet ohne Not offene Flanken für Rechtspopulisten.
Für ein bürgerlich-rechtes Spektrum, das dennoch fest und
aufrichtig(!) auf dem Boden von Demokratie und Verfassung
steht - wie es übrigens gerade auch in den USA, nicht nur bei
den dortigen Republikanern, ganz selbstverständlich ist -
dafür kann es in Deutschland offenbar keine akzeptable Partei
geben. Was, das liegt ja auf der Hand, vermutlich historische
Gründe hat.
Die Partei für die Bürgerlichen ist eigentlich die CDU.
Dass Merkel ihren Staatssozialismus über die CDU und nicht über die SPD verbreitet, ist das eigentliche Thema, welches letztendlich zum aktuellen „Positionierungsproblem“ der Bürgerlichen führt.
Ob man hier nun eine neue Partei braucht oder nur eine neue Führungsriege in der CDU, sei dahingestellt.
Aber es gibt nun mal, so meine Theorie, auch in Deutschland
ein Potenzial für eine solche Partei entsprechend den
rechtspopulistischen Parteien in Dänemark, den Niederlanden
usw., und deshalb sucht sich der Frust der Menschen in
Deutschland, die so eine Partei wählen würden, ein Ventil im
massenhaften Kauf eben von den Büchern von Thilo Sarrazin oder
Henryk M. Broder, oder steuert im Internet Blogs wie PI an.
Wir haben ja erlebt, wie schwierig es ist, die richtigen Zugpferde für eine solche Neugründung zu rekrutieren. Beim letzten Versuch haben alle Wunschkandidaten abgesagt, wenn ich mich recht entsinne.
Die Deutschen in der Masse sind sowieso sehr bürgerlich. Die CDU und die SPD konnten dieses deutsche Bürgertum (welches sich durchaus von dem anderer Länder unterscheidet, weil es auch SPD wählen und dabei relativ konservativ sein kann) bislangf gut abdecken.
Nun aber gibt es Brüche und wir müssen aufpassen, dass nicht bald ganz Ostdeutschland extrem wählt. Das kann dann gefährlich werden.
M.