Fahnenflucht

Hallo!

Ich bin wirklich sehr unbefleckt in Sachen Bundeswehr und so, deswegen habe ich eine Frage zu einem aktuellen „Problem“:

In meiner Heimatstadt Gera wurde gestern ein 26-jähriger Soldat zu einem Jahr und ein paar Monaten (verzeiht, dass ichs nicht genau weiß) verurteilt, weil er dreimal von Feldjägern aufgegriffen wurde sich neunmal von seiner Einheit entfernt hatte (die Zahlen können leicht abweichen, habe sie nicht mehr genau im Kopf, aber so ungefähr hauts hin). Der junge Mann hat eine schwangere Freundin und gab jedesmal einen Grund an, warum er abgehauen ist, wie sich eben um seine Freundin kümmern etc.pp… Der Richter meinte, die Strafe sei angemessen, weil der „Flüchtige“ schon einige Vorstrafen hatte.
So, nun die Frage: Steht irgendwo geschrieben, was es auf Fahnenflucht gibt? Ich meine, wenn ich als Arbeitnehmer einige Male nicht zur Arbeit komme, dann fliege ich raus. Auf was für einer Rechtsgrundlage wird ein solches Urteil gefällt? Und ist das noch zeitgemäß?

Danke und liebe Grüße,
die Lydia

Hallo!

Hier gilt das Wehrstrafgesetz, kurz WStG:

§ 15 WStG Eigenmächtige Abwesenheit
Abs. 1: „Wer eigenmächtig seine Truppe oder Dienststelle verläßt oder ihr fernbleibt und vorsätzlich oder fahrlässig länger als drei volle Kalendertage abwesend ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft.“

§ 16 WStG Fahnenflucht
Abs. 1: „Wer eigenmächtig seine Truppe oder Dienststelle verläßt oder ihr fernbleibt, um sich der Verpflichtung zum Wehrdienst dauernd oder für die Zeit eines bewaffneten Einsatzes zu entziehen oder die Beendigung des Wehrdienstverhältnisses zu erreichen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft.“

Da hat er nochmal Glück gehabt, war ein mildes Urteil. Bei einem Fernbleiben zum wiederholten Mal ist, wie aus dem Gesetzestext hervorgeht, auch eine Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren drin.

Zeitgemäß hin oder her, Gesetz ist Gesetz, es hätte legale Lösungsmöglichkeiten für das Problem gegeben.

mfG Dirk

Hallo!

§ 15 WStG Eigenmächtige Abwesenheit
Abs. 1: "Wer eigenmächtig seine Truppe oder Dienststelle
verläßt oder ihr fernbleibt und vorsätzlich oder fahrlässig
länger als drei volle Kalendertage abwesend ist, wird mit

Also wenn ich vor ablauf der 3 kalendertage wieder da bin und das mehrere male dann ists nicht so schlimm?

Zeitgemäß hin oder her, Gesetz ist Gesetz, es hätte legale
Lösungsmöglichkeiten für das Problem gegeben.

Hängt ganz davon ab wie sein Kompaniechef drauf ist,
hab für die Hochzeit meines Bruders nur 1 Tag freibekomm,war 400 km von zu Hause weg.
Morgens durfte ich nach haus und nächsten Vormittag um 11 musste ich wieder da sein,fand ich richtig scheiße, aber so hab ich die Bundeswehr kennengelernt: SCHEISSE:
Is aber auch bei jedem anders.

MfG
Christian

Also wenn ich vor ablauf der 3 kalendertage wieder da bin und
das mehrere male dann ists nicht so schlimm?

Jo, das ändert die Sachlage. Aber der gute Mann war ja anscheinend 9 mal (!) abwesend.
Heutzutage muß wirklich niemand zum Bund der nicht dort hinwill.

Aber eine der dümmsten Sachen die man machen kann ist fernbleiben.
Wo unter der Hand viel gederht werden kann - ist dann nicht mehr viel möglich und auch nicht mehr mit Kulanz zu rechnen !

Hallo!

…einer Rechtsgrundlage wird ein solches Urteil gefällt? Und ist das noch zeitgemäß?

Sicher ist das noch zeitgemäß.
Bundeswehr ist immer noch Armee und kein normaler ziviler Arbeitgeber. Es ist eine Zeit mit eingeschränkten Grundrechten und eine Zeit der Pflichten. Warum sollte eine solche Gesetzgebung nicht mehr Zeitgemäß sein. Weil wir alle verweichlichen und der so harte Bundeswehralltag unsere zarten Glieder beanspruchen könnte.

Ich hab einen großen Haufen Jungs ausgebildet und weiß, dass die ein oder andere Musterung nicht nachvollziehbar ist. Eine schwangere Freundin ist noch lange kein Grund für dienstliche Abwesenheit. Was macht er denn als Pendler in der Wirtschaft, wenn er noch ein Kind bekommt und 500km entfernt arbeitet. Urlaub nehmen? Kündigen?

Und immer diese Argumentation von zeitgemäß und heute noch vereinbar! Das finde ich ziemlich lächerlich und beziehe mich hierbei auf die vielen Résumés, die ich von Wehrpflichtigen bisher nach 10 bzw. 9 Monaten erhalten habe. Die meisten hatten Spaß (trotz der körperlichen Härte) und wollte letztendlich die Bw-Zeit (vor allem den Grundwehrdienst) nicht mehr missen.

Gruß Grüne

Bis zu drei Tagen Abwesenheit ist „nur“ unerlaubte Abwesenheit und wird nicht Srafrechtlich sondern disziplinar geahndet (Geldstrafe, Ausgangsbeschränkungen o.Ä,).

In diesem Fall hätte der Soldat nicht nur blos drei Jahre Freiheitsstrafe für „Eigenmächtige Abwesenheit“ §15 WStG bekommen können sondern bis zu 5 Jahre nach §16 WStG „Fahnenflucht“.
Sobald ein Soldat mehr als einmal dem Dienst fernbleibt und den Tatbestand der „Eigenmächtigen Abwesenheit“ erfüllt ist nämlich grundsätzlich davon auszugehen, dass sich der Soldat dem Wehrdienst auf Dauer zu entziehen sucht, was dann eben „Fahnenflucht“ ist.

Andreas

Zauberwort:KzH
Hmm, dann hab ich das doch ganz richtig gemacht das ich mich nich gedrückt hab, zumindest nicht unerlaubt.
Wenn man einen guten Arzt gefunden hat bekommt man auch mal KzH,für paar wochen, musst zwar jeden montag neu vorstellig werden aber damit kann man wohl leben.
Und wenn kein KzH dann eben marsch-sport-gelände-befreit, erleichtert das leben auch ungemein.
Mein spieß war zwar nicht mein bester freund,aber was solls.ist ja zum glück nicht mehr wie nva oder alte bundeswehr mit schikane usw.

Christian

Bist wahrscheinlich auch noch stolz darauf, oder? Solche Typen wie dich hatte ich auch in meinem Zug. Immer ne faule Ausrede, alle möglichen Befreiungen und rennt gleich zum SanRevier wenn das Wort ‚Übung‘ fällt.

Als Ergebnis dürfen dann andere ein bissl mehr machen (putzen, tragen, marschieren, usw).

Entweder man ist wirklich untauglich oder man geht zum Zivi wenn einem das Militär nicht gefällt. Den Lenz auf Kosten anderer schieben zeugt einfach nur von schlechtem Charakter!

MfG
Christoph

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Informationsgehalt?
Hallo!

Bundeswehr ist immer noch Armee und kein normaler ziviler
Arbeitgeber. Es ist eine Zeit mit eingeschränkten Grundrechten

Echt? Darf der Staat (ich nehme mal an, die Bundeswehr ist eine staatliche Einrichtung) die Gesetze, die er selbst gemacht hat und die den Bürger vor Eingriffen des Staates schützen, einfach außer Kraft setzen? Glaub ich nicht!

und eine Zeit der Pflichten. Warum sollte eine solche
Gesetzgebung nicht mehr Zeitgemäß sein. Weil wir alle
verweichlichen und der so harte Bundeswehralltag unsere zarten
Glieder beanspruchen könnte.

Naja, ich habe ja nicht gefragt, was ihr so von Bundeswehr haltet. Aber wenn du es wissen willst: Ein kostenintensiver Sauhaufen. Zumindest die Bundis, die nach der Schule um eine Jahr betrogen werden und die fast alle hinterher sagen, es war verschwendete Zeit (außer dem kostenlosen LKW-Führerschein und dem Schweißerlehrgang). :wink:)


Und immer diese Argumentation von zeitgemäß und heute noch
vereinbar! Das finde ich ziemlich lächerlich und beziehe mich
hierbei auf die vielen Résumés, die ich von Wehrpflichtigen
bisher nach 10 bzw. 9 Monaten erhalten habe. Die meisten
hatten Spaß (trotz der körperlichen Härte) und wollte
letztendlich die Bw-Zeit (vor allem den Grundwehrdienst) nicht
mehr missen.

Echt? Die Leute will ich mal kennenlernen!
Naja, ich kenne mich wie gesagt nicht groß aus in Rechtsfragen rund um die BW. Ich wollte ja auch nur gern mal wissen, warum der junge Mann, der ja jetzt ein junger Vater ist, nun ins Gefängnis muss. Du hast mir dazu zwar nichts gebracht außer ein paar Floskeln eines BW-Fans, aber jetzt weiß ichs. Ich will hier keine Grundsatzdiskussion über die BW anfangen!

Nichts für ungut,
die Lydia

Gruß Grüne

Von wegen stolz darauf!
Mahlzeit.

Bist wahrscheinlich auch noch stolz darauf, oder? Solche Typen
wie dich hatte ich auch in meinem Zug. Immer ne faule Ausrede,
alle möglichen Befreiungen und rennt gleich zum SanRevier wenn
das Wort ‚Übung‘ fällt.

Ich bin keineswegs stolz darauf.es gibt auch keinen Grund dafür.

Als Ergebnis dürfen dann andere ein bissl mehr machen (putzen,
tragen, marschieren, usw).

Wg. mir brauchte niemand mehr marschieren, oder mehr tragen, das habe ich, wenns mal der Fall war, auch noch alleine hinbekommen.
Aber die die rumheulen:och wie schlimm is das hier und so hart und ich kann nicht mehr! Und ständig den Zug- und Gruppenführer damit auf den Sack gehen, wegen diesen Leuten wurde dann auch mal eine Runde mehr marschiert, oder ein anderer durfte das Gepäck von demjenigen tragen. Sowas ist unkameradschaftlich, bloß weil die nicht zum Sani sind.

Entweder man ist wirklich untauglich oder man geht zum Zivi
wenn einem das Militär nicht gefällt. Den Lenz auf Kosten
anderer schieben zeugt einfach nur von schlechtem Charakter!

Den Lenz hab ich ganz sicher nicht geschoben, wohl eher im Gegenteil, wenn andere schon duschen gegangen sind war ich noch dabei den Flur usw. zu reinigen,und ich habe mich deswegen nicht beschwert.

Und schlechter Charakter, das ist Ansichtssache. Ich war bloß zu blöd mich ausmustern zu lassen, darum war ich da und Zivi kam für mich nicht in Frage weil der Zivildienst damals noch länger gedauert hat.Und ich mit meiner Zeit weitaus bessere Sachen anfangen kann.

Und außerdem was soll ich mir in den paar Monaten die Knochen kaputt machen bloß damit mein Gruppenführer zufrieden ist das man alles gegeben hat?Wir haben solche Leute gehabt, gebrochenes Handgelenk, Fussgelenk, irgendwelche Bänder im Knie gerissen…Wozu das alles? Es bringt mich beruflich nicht weiter, ich bekomme nicht mehr Geld, also warum den Arsch aufreißen und dann ein lebenlang mit physischen Problemen?

Gruß von der Ostsee

Christian

Hallo Lydia,

Echt? Darf der Staat (ich nehme mal an, die Bundeswehr ist
eine staatliche Einrichtung) die Gesetze, die er selbst
gemacht hat und die den Bürger vor Eingriffen des Staates
schützen, einfach außer Kraft setzen? Glaub ich nicht!

Du solltest nicht glauben, sondern wissen. Ja, der Soldat ist in seinen Grundrechten eingeschränkt. Dazu kannst Du Dir das Grundgesetz und Soldatengesetz gern einmal anschauen.

http://www.123recht.net/article.asp?a=580&f=ratgeber…

Naja, ich habe ja nicht gefragt, was ihr so von Bundeswehr
haltet. Aber wenn du es wissen willst: Ein kostenintensiver
Sauhaufen. Zumindest die Bundis, die nach der Schule um eine
Jahr betrogen werden und die fast alle hinterher sagen, es war
verschwendete Zeit (außer dem kostenlosen LKW-Führerschein und
dem Schweißerlehrgang). :wink:)

Wieviel kennst Du denn?

Echt? Die Leute will ich mal kennenlernen!
Naja, ich kenne mich wie gesagt nicht groß aus in Rechtsfragen
rund um die BW. Ich wollte ja auch nur gern mal wissen, warum
der junge Mann, der ja jetzt ein junger Vater ist, nun ins
Gefängnis muss. Du hast mir dazu zwar nichts gebracht außer
ein paar Floskeln eines BW-Fans, aber jetzt weiß ichs. Ich
will hier keine Grundsatzdiskussion über die BW anfangen!

Aber eine Grundsatzdiskusion über die Durchsetzung von Plichten, oder was?
Muß er denn ins Gefängnis oder ist es auf Bewährung? Wenn er nicht auf Bewährung die Strafe erhalten hat, war er fast mit Sicherheit Vorbestraft.
Der arme junge Vater. Er hat mein tiefstes Mitgefühl.
Ich hatte im ersten Beitrag schon gefragt, was er gemacht hätte, wäre er Berufspendler und in der Wirtschaft beschäftigt!
Was macht er denn dann?

Du kennst nichts aus der Bundeswehr, kommentierst aber wie eine ganz Große. Ich habe mehr als 100 Soldaten selbst ausgebildet und kenne genügend, die dieses eine Jahr nicht missen möchten. Ebenso auch jene die es am liebsten gelassen hätten. Ich habe etliche Erfahrungsberichte. Die negativen Beiträge liegen in der Anzahl deutlich unter den positiven. Sicherlich kommt es auch auf die jeweilige Verwendung an, aber es ist mehr drin als nur ein Schweißerpaß und ein LKW-Führerschein.

Mich gleich als Bw-Fan zu deklarieren finde ich etwas übertrieben. Hast Du Dir jemals ernsthafte Gedanken darüber gemacht, warum ein junger Mann, nur weil er Vater geworden ist, nicht machen kann was er will? Das gilt für sein Berufsleben, Privatleben und auch für das Soldatendasein.
Die Bundeswehr ist kein unmenschlicher Haufen. Er hätte diese Probleme anders lösen können und wäre dabei höchstwahrscheinlich sogar noch besser als in der Wirtschaft weggekommen. (Sonderurlaub, Urlaub, Befreiung vom Dienst, evtl vorzeitige Entlassung (unter besonderen Voraussetzungen), Freistellung für ein paar Tage … etc)

Nichts für ungut,

Ist das deine Arroganz, weil wir nicht einer Meinung sind?

Gruß Grüne

Hallo Lydia,

Echt? Darf der Staat (ich nehme mal an, die Bundeswehr ist
eine staatliche Einrichtung) die Gesetze, die er selbst
gemacht hat und die den Bürger vor Eingriffen des Staates
schützen, einfach außer Kraft setzen? Glaub ich nicht!

Du solltest nicht glauben, sondern wissen.

Wenn ich wüsste, würde ich ja nicht fragen!

Ja, der Soldat ist
in seinen Grundrechten eingeschränkt. Dazu kannst Du Dir das
Grundgesetz und Soldatengesetz gern einmal anschauen.

http://www.123recht.net/article.asp?a=580&f=ratgeber…

Siehste, wieder was neues für mich. Wobei ich aus den GG-Artikeln, die hier angesprochen wurden, nicht herauslesen kann, warum der junge Mann sich nicht um seine schwangere Freundin kümmern sollte?
Ich wollte doch nur wissen, wo steht, dass man bei Abwesenheit bestraft wird und in welchem Umfang das gemacht werden kann. Mit deinen Aussagen hast du rein gar nichts zu dieser Frage beigetragen. Du spricht von Verweichlichung bei der Jugend und Härte bei der BW. Wenn du mal ehrlich die Leute fragst, die nach dem Abi wegen dieser Veranstaltung ein Jahr verspätet zum Studium o.ä. antreten oder die, die deswegen ihre Berustätigkeit unterbrechen mussten, wirst du garantiert nicht so sehr viele treffen, die das „klasse“ und „eine Erfahrung fürs Leben“ fanden. Für viele ist es einfach eine lästige Qual, die aber besser bezahlt wird als Zivi. Und dann freuen sich die meisten natürlich über Führerschein und Schweißerpass.

Der Mann, der hier verurteilt wurde, hatte sich verpflichten lassen. Also war er über die Rechte und Pflichten aufgeklärt und hat damit die Strafe, die mit den heute gültigen Gesetzen festgesetzt wurde, anzunehmen. Meine Frage war lediglich, ob man so etwas heutzutage nicht anders klären könnte. Ich denke (nein, ich weiss nicht!), dass Fahnenflucht eigentlich zu Kriegszeiten „erfunden“ wurde, oder? Deshalb meine Frage nach dem zeitgemäß.

Muß er denn ins Gefängnis oder ist es auf Bewährung? Wenn er
nicht auf Bewährung die Strafe erhalten hat, war er fast mit
Sicherheit Vorbestraft.

Wie ich in meinem „Eingangsartikel“ schrieb, war der Mann vorbestraft.

Der arme junge Vater. Er hat mein tiefstes Mitgefühl.
Ich hatte im ersten Beitrag schon gefragt, was er gemacht
hätte, wäre er Berufspendler und in der Wirtschaft
beschäftigt!

Soweit ich weiss, kann man sich als Arbeitnehmer Urlaub nehmen oder unbezahlt von der Arbeit freistellen lassen. Das würde ich als schwangere Frau von meinem pendelnden Freund kurz vor der Niederkunft einfach erwarten.

Du kennst nichts aus der Bundeswehr, kommentierst aber wie
eine ganz Große. Ich habe mehr als 100 Soldaten selbst
ausgebildet und kenne genügend, die dieses eine Jahr nicht
missen möchten. Ebenso auch jene die es am liebsten gelassen
hätten. Ich habe etliche Erfahrungsberichte. Die negativen
Beiträge liegen in der Anzahl deutlich unter den positiven.
Sicherlich kommt es auch auf die jeweilige Verwendung an, aber
es ist mehr drin als nur ein Schweißerpaß und ein
LKW-Führerschein.

Mich gleich als Bw-Fan zu deklarieren finde ich etwas
übertrieben. Hast Du Dir jemals ernsthafte Gedanken darüber
gemacht, warum ein junger Mann, nur weil er Vater geworden
ist, nicht machen kann was er will? Das gilt für sein
Berufsleben, Privatleben und auch für das Soldatendasein.
Die Bundeswehr ist kein unmenschlicher Haufen. Er hätte diese
Probleme anders lösen können und wäre dabei
höchstwahrscheinlich sogar noch besser als in der Wirtschaft
weggekommen. (Sonderurlaub, Urlaub, Befreiung vom Dienst, evtl
vorzeitige Entlassung (unter besonderen Voraussetzungen),
Freistellung für ein paar Tage … etc)

Ja, das ist doch eine Antwort. Er hätte es auch anders regeln können. Das kam aber bei deinem ersten Post nicht raus, sondern nur was von Verweichlichung etc…
Ich habe nichts grundlegendes gegen unsere Bundeswehr. Die haben verdammt gut Sandsäcke gestapelt beim Hochwasser, und das war eine Arbeit, da haben sich die meisten drauf gefreut, und die hat denen Spaß gemacht und sie haben gemerkt, dass sie nützlich sind. Danach saßen sie aber wieder acht Monate herum und haben Däumchen gedreht. Und die meisten waren einfach froh, als es vorbei war und wieder ein wenig ihr Intellekt angesprochen wurde.

Nichts für ungut,

Ist das deine Arroganz, weil wir nicht einer Meinung sind?

Nein, wir können uns gern in unserer Meinung nähern. Ich denke, man muss in einer solchen Diskussion zwischen Langzeitsoldaten und denen, die dazu gezwungen wurden, unterscheiden.

Gruß Grüne

Liebe Grüße,
die Lydia

Hallo Lydia,

Wobei ich aus den GG-Artikeln, die hier angesprochen wurden, nicht herauslesen kann, warum der junge Mann sich nicht um seine schwangere Freundin kümmern sollte?

Kann er ja, aber es dreht sich nicht die halbe Welt gleich um ihn bloß weil er ein Kind bekommt. Egal wie schön es auch für ihn ist.

Ich wollte doch nur wissen, wo steht, dass man bei Abwesenheit
bestraft wird und in welchem Umfang das gemacht werden kann.

das hatten ja andere schon beantwortet.

…man so etwas heutzutage nicht anders klären könnte. Ich denke (nein, ich weiss nicht!), dass Fahnenflucht eigentlich zu Kriegszeiten „erfunden“ wurde, oder? Deshalb meine Frage nach dem zeitgemäß.

Welche Kriegszeiten meinst Du denn. Fahnenflucht wird bestraft seit dem es Militär gibt. Und seit dem auch die Strafen.
Im Normalfall kommen die meisten mit Bewährung davon und ich persönlich finde diese Strafe dann viel zu mild. Du hast nämlich noch nie die Reaktionen anderer Soldaten auf Fahnenflucht und deren Konsequenzen beobachten können. Das untergräbt die Moral enorm.

Nein, wir können uns gern in unserer Meinung nähern. Ich
denke, man muss in einer solchen Diskussion zwischen
Langzeitsoldaten und denen, die dazu gezwungen wurden,
unterscheiden.

Nein, das sehe ich ein wenig anders. Du wirst es sicherlich für abgedroschen halten, aber Militär ist wichtig für die Politik eines Landes. Ebenso wichtig ist die Qualität der Truppe. Gerade mit der Wehrpflicht ist es möglich eine qualitativ hochwertige und zugleich kleine Armee zu erhalten. Die meisten Soldaten haben sich während ihrer Wehrpflichtzeit verpflichtet, weil sie ihre Vorurteile falsch waren. Gerade bei Abiturienten! Sicherlich gibt es Menschen denen das nicht gefällt, aber die Rechte und Freiheiten genießen sie in D doch auch. Warum sollen sie nicht dafür auch einmal in die Pflicht genommen werden?
Ist ja auch egal, viel schöner wäre es, wenn Du Dich mal selbst überzeugen würdest wie es intern aussieht und Du die Veränderungen mitbekommen würdest, welche derzeit innerhalb der Bw stattfinden. Du würdest nicht mehr nur denen zuhören, die ganz laut rufen wie schlecht doch das eine Jahr bei der Armee war.

lieb grüßt der Grüne

Hallo Lydia!
Ohne die Disskussion neu aufrollen zu wollen, ich bin einer der von Dir als „gezwungen“ worden bezeichneten…das heisst ich hab meinen Wehrdienst bei der BW geleistet. Weisst Du, es tut mir ein wenig weh, wenn man mich nur weil ich gedient habe als hirnlosen, nicht selbstdenkenden menschen hinstellt. womit ich um gottes willennicht sage, das DU das gesagt hättest. Aber dein pauschalvorwurf, das wäre vertane zeit und man geht dort nur wegen schweisserpass und lkw schein hin geht schon ein wenig in diese richtung. ich war sehr gern dort. und ich habe mich auch sehr bewusst für diesen dienst entscheiden! im vollen bewusstsein, dann nicht mehr machen zu können was ich will und das es sehr enge regeln gibt. ich batrchte diesen dienst als dienst an der gesellschaft. herr rumsfeld wird heute im stern zitiert, das er „nicht erwarte, das die russen mit ihren panzern über die norddeutsche tiefebene angreift“. dies ist der einzige punkt wo ich mit ihm einer meinung bin…und dennoch hat mir der dienst dort sehr viel gegeben. abgedroschene phrasen wie disziplin, respekt und kamaradschaft wurden mit taten und erlebnissen aufgefüllt und das prägt ein leben lang. und diese grundwerte unserer gesellschaft kommen durch mein tun und handeln dieser wieder zugute. aber ich schweiffe vom eigentlichen thema ab. das unerlaubte fernbleiben steht aber nunmal in einer starken disharmonie zu diesen werten. wenn es seiner freundin sehr schlecht geht oder aber auch generell, kann ein soldat immer, ich betone immer und jederzeit zu seinem kompaniechef gehen und in einem persönlichen gespräch eine lösung finden. die kann von sonderurlaub bis hin zur befreiung des dienstes reichen, je nach härte des falles. das einfach fernbleiben ist unkamaradschaftlich unf undiszipliniert. da er dies auch schon zum wiederholten male tat, ist die strafe gerechtfertigt.
ich hoffe dir damit einen kleinen einblick in die denkweise eines soldaten, der sich für den grundwehrdienst entscheiden hat gegeben zu haben.
viele grüße /root
ps: ich habe weder einen schweisserschein noch einen lkw schein gemacht…
pps: und auch keinen stapplerschein…:smile: