Hallo Lydia,
Echt? Darf der Staat (ich nehme mal an, die Bundeswehr ist
eine staatliche Einrichtung) die Gesetze, die er selbst
gemacht hat und die den Bürger vor Eingriffen des Staates
schützen, einfach außer Kraft setzen? Glaub ich nicht!
Du solltest nicht glauben, sondern wissen.
Wenn ich wüsste, würde ich ja nicht fragen!
Ja, der Soldat ist
in seinen Grundrechten eingeschränkt. Dazu kannst Du Dir das
Grundgesetz und Soldatengesetz gern einmal anschauen.
http://www.123recht.net/article.asp?a=580&f=ratgeber…
Siehste, wieder was neues für mich. Wobei ich aus den GG-Artikeln, die hier angesprochen wurden, nicht herauslesen kann, warum der junge Mann sich nicht um seine schwangere Freundin kümmern sollte?
Ich wollte doch nur wissen, wo steht, dass man bei Abwesenheit bestraft wird und in welchem Umfang das gemacht werden kann. Mit deinen Aussagen hast du rein gar nichts zu dieser Frage beigetragen. Du spricht von Verweichlichung bei der Jugend und Härte bei der BW. Wenn du mal ehrlich die Leute fragst, die nach dem Abi wegen dieser Veranstaltung ein Jahr verspätet zum Studium o.ä. antreten oder die, die deswegen ihre Berustätigkeit unterbrechen mussten, wirst du garantiert nicht so sehr viele treffen, die das „klasse“ und „eine Erfahrung fürs Leben“ fanden. Für viele ist es einfach eine lästige Qual, die aber besser bezahlt wird als Zivi. Und dann freuen sich die meisten natürlich über Führerschein und Schweißerpass.
Der Mann, der hier verurteilt wurde, hatte sich verpflichten lassen. Also war er über die Rechte und Pflichten aufgeklärt und hat damit die Strafe, die mit den heute gültigen Gesetzen festgesetzt wurde, anzunehmen. Meine Frage war lediglich, ob man so etwas heutzutage nicht anders klären könnte. Ich denke (nein, ich weiss nicht!), dass Fahnenflucht eigentlich zu Kriegszeiten „erfunden“ wurde, oder? Deshalb meine Frage nach dem zeitgemäß.
Muß er denn ins Gefängnis oder ist es auf Bewährung? Wenn er
nicht auf Bewährung die Strafe erhalten hat, war er fast mit
Sicherheit Vorbestraft.
Wie ich in meinem „Eingangsartikel“ schrieb, war der Mann vorbestraft.
Der arme junge Vater. Er hat mein tiefstes Mitgefühl.
Ich hatte im ersten Beitrag schon gefragt, was er gemacht
hätte, wäre er Berufspendler und in der Wirtschaft
beschäftigt!
Soweit ich weiss, kann man sich als Arbeitnehmer Urlaub nehmen oder unbezahlt von der Arbeit freistellen lassen. Das würde ich als schwangere Frau von meinem pendelnden Freund kurz vor der Niederkunft einfach erwarten.
Du kennst nichts aus der Bundeswehr, kommentierst aber wie
eine ganz Große. Ich habe mehr als 100 Soldaten selbst
ausgebildet und kenne genügend, die dieses eine Jahr nicht
missen möchten. Ebenso auch jene die es am liebsten gelassen
hätten. Ich habe etliche Erfahrungsberichte. Die negativen
Beiträge liegen in der Anzahl deutlich unter den positiven.
Sicherlich kommt es auch auf die jeweilige Verwendung an, aber
es ist mehr drin als nur ein Schweißerpaß und ein
LKW-Führerschein.
Mich gleich als Bw-Fan zu deklarieren finde ich etwas
übertrieben. Hast Du Dir jemals ernsthafte Gedanken darüber
gemacht, warum ein junger Mann, nur weil er Vater geworden
ist, nicht machen kann was er will? Das gilt für sein
Berufsleben, Privatleben und auch für das Soldatendasein.
Die Bundeswehr ist kein unmenschlicher Haufen. Er hätte diese
Probleme anders lösen können und wäre dabei
höchstwahrscheinlich sogar noch besser als in der Wirtschaft
weggekommen. (Sonderurlaub, Urlaub, Befreiung vom Dienst, evtl
vorzeitige Entlassung (unter besonderen Voraussetzungen),
Freistellung für ein paar Tage … etc)
Ja, das ist doch eine Antwort. Er hätte es auch anders regeln können. Das kam aber bei deinem ersten Post nicht raus, sondern nur was von Verweichlichung etc…
Ich habe nichts grundlegendes gegen unsere Bundeswehr. Die haben verdammt gut Sandsäcke gestapelt beim Hochwasser, und das war eine Arbeit, da haben sich die meisten drauf gefreut, und die hat denen Spaß gemacht und sie haben gemerkt, dass sie nützlich sind. Danach saßen sie aber wieder acht Monate herum und haben Däumchen gedreht. Und die meisten waren einfach froh, als es vorbei war und wieder ein wenig ihr Intellekt angesprochen wurde.
Nichts für ungut,
Ist das deine Arroganz, weil wir nicht einer Meinung sind?
Nein, wir können uns gern in unserer Meinung nähern. Ich denke, man muss in einer solchen Diskussion zwischen Langzeitsoldaten und denen, die dazu gezwungen wurden, unterscheiden.
Gruß Grüne
Liebe Grüße,
die Lydia