Fahrrad-Tour planen

Sport Outdoor Sport & Camping
#1

Guten Tag,

ich habe mal eine Frage.

Hintergrundinformationen:
Ich und meine Freunde haben in den letzten Sommerferien auf einem freien Feld (4km weg von der nächsten Stadt) 4 Tage lang gezeltet. Das hat uns damals so viel Spaß gemacht, dass wir das diese Sommerferien nochmal machen wollen. Allerdings wolltet wir nochmal eine Steigerung.

Frage:
Wir wollen eine große Fahrradtour machen, die so 5 Tage lang geht. Also richtig mit Zelt im Rucksack usw. Wie wollen dass dann mit Google-Maps genau planen, wo welcher Campingplatz, wo ein Supermarkt, Arzt usw. ist. Allerdings wollte ich gerne wissen, was man noch so beachten muss und ob so eine Idee überhaupt gehen würde. (Wie viele Kilometer könnte man pro Tag schaffen?)(Wie weit könnte das Ziel weg sein?)

Daten:
Ich: 16 Jahre alt sehr sportlich

  1. Freund: 15 Jahre alt sportlich
  2. Freund: 15 Jahre alt mittelmäßig sportlich
  3. Freund 15 Jahre alt sehr sportlich

Was halten Sie davon im allgemeinen und im Detai?

Viele Grüße und Danke im Vorraus

-)

#2

Hallo,
ich habe letztes Jahr auch eine ähnlich Fahradtour gemacht. Wichtig ist zu bedenken wie das Relief der Umgebung ist, ist es hügelig/bergig? Je nach dem wie viele Berge man „erklimmen“ muss, desto anstrengender wird logischer Weise die Fahrradtour.
Wieviele Km ihr am Tag schafft hängt wie gesagt von der physikalischen Beschaffenheit der Route ab, von eurem Gewicht und dem eures Gepäcks, sowie von eurem Fahrrad selbst. Es wäre Ratsam die Länge der Etappen abhänig von eurem „schwächsten“ Mitglied zu machen, damit er auch Spaß dabei hat und sich nicht überfordert.
Auf jeden Fall ist auch Flickzeug und/oder Ersatzreifen mitzunehmen.
Wir haben nicht in Campingplätzen gezeltet, inwieweit das Erlaubt ist weiß ich nicht. Da ihr dies ja anscheinend sowieso nicht vorhabt, kann euch das ja auch egal sein.

MfG Necolai

#3

Benutze gute Fahrradkarten, z.B. die vom ADFC - nicht google maps.

Wähle als anfänger eine ausgeschilderte route, z.B. einen sogenannten Radfernweg, die oft an flüssen entlang folgen und immer genügen städte verbinden wegen supermarkt usw. (mal radfernwege netz googeln)

dann nehmt auf keinen fall Rucksäcke, sonder packt das gepäck auf die Fahrräder, nicht an den Körper. Der sattel drückt mit 15 kilo aufm rücken noch mehr am arsch nach paar stunden :wink:

und zum schluss: macht keine festen pläne!!! speziell wenn die kondition deiner freunde, wetter, wind usw. nicht ganz vorherzusagen sind. die tour soll auch für den schwächsten nicht zur tortour ausarten, bloss weil mal irgendwann theoretisch geplant wurde den zeltplatz zu nehmen der noch 50 km entfernt ist. Ich mir stattdessen (z.B. vom Tourismusamt eurer wunschregion) ein verzeichnich / Karte der Kämpingplätze ; ) in der Region besorgen und dann während der tour als gruppe gemeinsam entscheiden, welcher campingplatz gewählt wird. Vorbereitung mit google mapps wegen Supermärkten, Sehenswürdigkeiten usw. ist super und macht spass, mit den infos im hinterkopf könnt ihr auf der eigentlichen tour dann genau passend zum befinden aller spontan entscheiden was ihr konkret macht oder nicht. Es gibt nichts beschisseneres als total ausgepowert bei regen und gegenwind noch 20 km fahren zu müssen, bloss weil das mal so geplant wurde. dann lieber spontan auf den nächsten zeltplatz und schön warm duschen oder ins kino bzw. sehenswürdigkeiten im trockenen. Das gilt für alle eventualitäten, die während einer tour auftreten können.

und zum schluss noch: nehnt wenig klamotten mit!!
zwei t-shirts reichen, ein pulli, regenjacke. dann lieber warme unzterhosen statt zwei paar jeans - stichwort Kleidung in Lagen…

Liebe Grüße! Erik

#4

Hallo Lufthansapilot,

prima Idee mit eurer Radtour. Unter Beachtung bestimmter Voraussetzungen ist alles machbar. Ich hoffe ich kann euch dabei weiterhelfen.
Wenn Ihr ein Zelt mitnehmen wollt, sollte es natürlich möglichst leicht sein und wenig Stauraum benötigen. Ich denke mal, dass ihr nicht so viel Geld habt um täglich im Restaurant essen gehen zu können. Dann benötigt ihr ja noch Campingkocher, Geschirr etc.
Kleidung (auch an Regensachen denken)müsst ihr ja auch zum wechseln mitnehmen. Alles in allem benötigt ihr viel Platz am Rad, denn es kommt schnell viel zusammen. Ob ihr das alles in die Rücksäcke bekommt ist fraglich (Der Rucksack sollte nicht schwerer als 6-7 Kg sein sonst wird´s auf die Dauer ungemütlich).
Stellt sich die Frage: Wollt ihr mehr Spass haben oder wollt ihr euch eher schinden und sportlich herausfordern??? Auch wenn ihr die Sachen auf 4 Personen/Räder verteilen könnt wird es eng. Habt ihr Räder (Trecking- oder Hollandräder), an denen ihr zwei Satteltaschen(hinten) oder sogar 4 (+ 2 Sattelt. vorn)befestigen könnt? Eine Alternative wären auch ein/zwei Radanhänger. Solltet ihr in diesem Fall viele Sachen noch anschaffen müssen würde ich euch raten in Jugendherbergen zu übernachten was natürlich nicht so viel Romantik hat als wenn man unter freiem Himmel schlafen kann. Dafür habt ihr eine relatv günstige Unterkunft mit Verpflegung und müsst weniger Sachen mitschleppen was eure tägliche Kilomterleistung erhöht und finanziell kommt es etwa auf`s gleiche raus.
Zur täglichen Streckenlänge: Hier kommt es auf das Geländeprofil an. Wenn ihr viele Berge auf eurer Tour habt schafft ihr natürlich weniger Km am Tag.
Ich bin mit dem MTB schon einige Male über die Alpen gefahren und weiß worüber ich spreche. Daher müsst ihr herausfinden wie viel Höhenmeter ihr am Tag bewältigen könnt. Hichtwert für gebirgige Strecken = 50 km und 1500 Höhenmeter (+/- hängt auch vom Rad/Gepäckgewicht ab).
Im wehr oder weniger ebenen Gelände schafft ihr ca. 15-20 Km/Std. Wie viele Stunden ihr im Sattel verbringen wollt hängt natürlich auch davon ab wie lange es der Hintern durchhält (ggf. Gesäßcreme verwenden).
So, das sind erst einmal die wichtigsten Dinge die ihr vorher klären müsst. Dann macht ruhig mal eine Testfahrt (einen Tag lang von A nach B) mit allem Gepäck oder dem was ihr habt; übernachten oder mit dem Zug am selben Tag zurück. Dabei merkt ihr schnell eure Probleme oder Dinge die noch nicht so ganz rund laufen. Letzter Tipp: Orientiert euch bei der Streckenlänge an der am wenigsten sportlichen Person.
So, dann wünsche ich euch viel Spass bei der Planung und Erfolg bei der Durchführung. Lasst euch von eurer Idee nicht abbringen und zieht das durch - egal wie. Auch wenn´s in die Hose geht sammelt ihr wichtige Lebenserfahrung.

Alles Gute,

euer BePa

#5

Wieviel ihr schafft, hängt von eurer Kondition ab. Am besten mal ´ne Tagesprobetour.
Ansonsten kann ich euch leider keine Tips geben - bin recht unsportlich

#6

Moin,

Menschen Zelten, Menschen fahren Fahrrad.

Was soll da nicht gehen?

Bei der Planung würde ich mich vertrauensvoll an das Tourismusbüro der betreffenden Region richten. Auch die jeweilige Geschäftsstelle des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahradclub) ist sicher ein hochkompetenter Ansprechpartner. Was die Tourenlänge angeht würde ich das auf nem Tagesausflug testen. Dann bekommt man ein Gefühl dafür.

Viele Grüße

Olli

#7

Eines vorab, leider komme ich seit fast 7 Jahren aus zeitlichen Gründen nicht mehr zu radfahren.
trotzdem ein paar tip und punkte

  1. schlechtes Wetter einplanen
  2. deswegen evtl. entlang einer Eisenbahn linie fahren, diese bringt einen dann immer zurück
  3. auf der Strasse sin 100km pro Tag machbar (evtl. sogar mehr wenn die Strecke eben ist)
  4. Im Gelände (Mountain bike) sind 60 bis 80 km sportlich, abhängig vom trainingszustannd und den Höhenmetern.
  5. bitte klären ob man einfach so überall auch zelten darf?
  6. Fahrräder vor Reisebeginng selbst oder durch eine Werkstatt überprüfen und auf Vordermann bringen lassen.
    7)Mindestens einen Ersatzschlauch einpacken.
  7. Bei 4 Mann evtl. einen Anhänger für das Gepäck organisieren
  8. Viel Spaß

Gruß Michael

#8

Hallo,
leider kenne ich mich mit Fahrradtouren nicht so gut aus. Mein Spezialbereich ist Campingurlaub und Campingunterkünfte in ganze Europa. Das wird dir hier aber wenig helfen. Ansicht solltet Ihr euch nicht zu grosse Etappen vornehmen und euch Campingplätze aussuchen die gut erreichbar sind. Nach einem Tag auf dem Fahrrad braucht ihr ja Duschen etc.

Also erst gut planen und dann wünsche ich euch viel Spaß.

#9

Grüss dich LP,
Ich gehe mal davon aus dass ihr die Rad-Tour in BRD machen wollt.
Wenn es so ist habt ihr zumindest eine Vorstellung was ihr sehen wollt: Berge, Seen, Meer, Städte, Flusslandschaften, Ausland etc.
5 Tage das sind 500 km mindestens. Im Flachland sind es 700km. also rund 300 hin und 300 zurück. oder 600km hin und mit dem Zug zurück je nach Finanzlage und Lust und Stimmung.
Für euer Ego ist es besser alles mit dem Fahrrad zu fahren.
Da ihr zumindest mittelmässig sportlich seid (schwächstes Glied ist mittelmÄssig), rate ich euch bis zum Sommer alle 2 Tage eure 15-20km zu radeln, gegf. am Wochenende auf 50 - 100km steigern. Grund ist der Hintern schmerzt nach 2 Tagen zunehmend und das ist Gewöhnungssache.
Kauft euch radhosen mit Einlage und gescheite Sattel. Kostet nicht viel und erhöht die Freude an der Tour.
Anstatt Rucksäcke Satteltaschen nehmen. Alles Gewicht soll das Fahrrad und nicht den Hintern belasten!
Die Ärztedichte in BRD ist relativ hoch. Und Leute sind stets hilfsbereit wenn Not am Mann ist. Verlasst euch daher auf die Einheimischen, dann lernt ihr mehr kennen als wenn ihr alles zerplant. Sie laden euch ein und ihr erzählt ihnen euer Leben.
Wenn ihr eure Route ausgekundschaftet habt, schaut zu wo Bekannte aus dem Familienkreis sind falls einer richtig krank wird. Campingplätze sind nicht überall zu finden, Bauern hingegen schon die euch gegen höfliches Auftreten zutritt zu deren Feldern verschaffen. Fragt aber auf jeden Fall bevor ihr auf eigene Faust euch in deren Feldern niederlasst. Das hassen sie wie die Pest.
Sonst noch was??

Was ist euer Budget ? Also wieviel könnt ihr am Tag ausgeben? Ich schätze 20 Euro ist ein Minimum. 40 euro ein Maximum. d.h. 100-200 Euro. Es ist nicht zum Ausgeben da sondern lediglich ein Sicherheitspolster falls wirklich etwas schiefgehen sollte (z.B. Dauerregen , Zelt und Schlafsack nass, einer hat die Grippe oder Hustenanfall dann solltet ihr kurzum ein Fremdenzimmer aufsuchen).
Wenn ihr zuviel mitnehmt lernt ihr niemanden kennen und fragt auch niemanden nach irgend etwas. Die Reise wird eine Butterfahrt wo man alles kaufen kann und der Kontakt zu den Einheimischen verschwindet.

Wenn es euch irgendwo richtig gefällt bleibt dann einfach 1 Tag länger. Radtouren könnt ihr die nächsten Jahre noch zuhauf machen.

Es wird immer Hürden geben und das ist gut so. Die sollt ihr selber überwinden soweit ihr euch dazu in der Lage fühlt.

5 Tage sind kein Problem.

Ich wünsch euch alles Gute

FM