Fahrradprüfung im Winter

Hallo Stefan,

Zweiradfahren bei glatten Straßen ist gefährlich und führt
immer wieder zu Unfällen.

soweit Fahrradfahrer betroffen sind, ist nur gefährlich, dass
keiner mehr bereit ist, auf Radfahrer zu achten, wenn
angeblich kein Fahrradwetter mehr ist. Das gilt übrigens schon
bei ganz einfachem Regen.

Dein Einsatz fürs Fahradfahren in allen Ehren, aber das dies
die einzige Gefahr bei glatten Straßen ist, stimmt einfach
nicht.

doch, wenn man sein Fahrrad vernünftig ausrüstet (z.B. mit Spikereifen) und selber vernünftig fährt. Natürlich müssen Winterfahrer bereit sein, ihre Fahrweise an die geänderten Straßenverhältnisse anzupassen, aber das müssen Autofahrer ja auch.

Das Verbot in unserer Firma ist Ausdruck des Bemühens, die
Unfallzahlen weiter zu senken. Ich kenne jetzt die genauen
Zahlen nicht, aber es wurden und werden umfangreiche
Auswertungen aller Unfälle durchgeführt. Und dabei hat sich
gezeigt, daß bei glatten Straßenverhältnissen vermehrt
Radfahrer verunfallt sind.

Da wäre jetzt interessant, ob das Alleinunfälle (=Radfahrer hat die Straßenverhältnisse oder seine Fähigkeiten falsch eingeschätzt) oder Unfälle mit anderen Verkehrsteilnehmern, v.a. motorisierten gewesen sind. Im letzteren Fall würde ich als Arbeitgeber eher auf diese einwirken, in ersterem Fall ein Wintertraining für Radfahrer einführen. Immerhin bin ich mit Abstand am seltensten erkältet in unserer Firma, obwohl ich die zweitälteste Mitarbeiterin bin. Und meine Alternative wäre die virenverseuchte U-Bahn.

Glaube mir, unser Werkleiter wird sicher nicht aus Spaß an der
Freude den Unmut der Belegschaft auf sich ziehen (und das
Verständnis für diese Maßnahme hält sich wirklich in Grenzen -
wer läuft schon gerne, wenn er ein Rad vor der Tür hat?)

Aber vielleicht aus Unkenntnis der Sicherheitsalternativen?

Da möchte ICH nicht arbeiten.

Nun, bei uns gilt halt: safety first!

Klar, nur ein stehender Radfahrer ist ein sicherer Radfahrer. Das merken wir bei unserer verkehrspolitischen Arbeit hier in München auch immer.

Was meinst Du, wie
schwer es erst die Bauarbeiter haben, die auf den Baustellen
weder Bier trinken noch rauchen dürfen…

Trotz des Smileys weiter hinten: Radfahren dürfte ganz allgemein und witterungsunabhängig eine deutlich andere Auswirkung auf die Gesundheit haben als Alkohol und Nikotin, auch wenn dabei tatsächlich Endorphine gebildet werden.

Gruß, Karin

Hallo Stefan,

Versteh ich das richtig?
Den Mitarbeitern wird verboten mit dem Fahrrad von Zuhause zur
Arbeitsstätte zu fahren?

Nein, es geht um das Radfahren innerhalb des Werkes.

dann verstehe ich das noch weniger. Schließlich sollte eine gescheite Schneeräumung und Entfernung von Eis innerhalb eines Werkes erst recht möglich sein, von den anderen Maßnahmen, die ich unten aufgeführt habe, ganz zu schweigen.

Gruß, Karin
die innerhalb der Firma nur zu Fuß geht, weil das Rad leider draußen bleiben muss.

Hallo!

eigentlich bin ich gar nicht so alt und Fahrradfahren kann ich
auch und konnte es auch als Kind sehr früh. Aber was zum
Teufel ist eine Fahrradprüfung? Bekomme ich dann einen
Führerschein und was ist wenn ich durchfalle?

Ich kann dir nur die Situation in Österreich schildern. Eventuell ist es ja in Deutschland ähnlich. Ich hoffe das kann noch wer klären.

Also der Lenker eines Fahrrades muss älter als zwölf Jahre sein. Unter 12 darf nur unter Aufsicht, die älter als 16 sein muss, oder mit einer behördlichen Genehmigung gefahren werden.
Diese behördliche Genehmigung heißt auch Fahrradausweis und wird meist in der letzten Klasse der Volksschule gemacht, da das Kind dazu älter als 10 sein muss. Dazu gehört ein ein theoretischer Teil über die Sicherheitseinrichtungen am Fahrrad und die wichtigsten Verkehrsregeln sowie ein praktischer Teil, wo man unter Aufsicht (Polizei und Helfer) eine festgelegt Strecke durch den Ort1 fahren muss.

Quelle: StVO § 65. Abs. (1) und (2).

mfg
christoph

1) Wie das in den größeren Städten gemacht wird weiß ich nicht.

Hallo Karin,

ich möchte zunächst noch mal auf die Ausgangsfrage zurückkommen, in der es darum ging, ob eine Schule ihre zehnjährigen Schüler bei glatten Witterungsverhältnissen das Radfahren im Straßenverkehr üben lassen sollte.
Hier bleibe ich ausgesprochen skeptisch. Es sind Kinder, bei denen man durchaus unterstellen kann, daß das Sicherheitsdenken noch nicht voll entwickelt ist. Sie müssen sich häufig umdrehen, sie müssen immer wieder mal einhändig fahren und die Räder sind auch sicher nicht witterungsgemäß (Spikereifen) ausgerüstet. Da halte ich die Unfallgefahr für erheblich und hätte (als Verantwortlicher) entsprechende Bedenken. (Am Rande: als Vater würde ich trotzdem nicht einschreiten.)

Dein Einsatz fürs Fahradfahren in allen Ehren, aber das dies
die einzige Gefahr bei glatten Straßen ist, stimmt einfach
nicht.

doch, wenn man sein Fahrrad vernünftig ausrüstet (z.B. mit
Spikereifen) und selber vernünftig fährt. Natürlich müssen
Winterfahrer bereit sein, ihre Fahrweise an die geänderten
Straßenverhältnisse anzupassen, aber das müssen Autofahrer ja
auch.

Du wirst mich nicht davon überzeugen können, daß glatte Straßen allein keinerlei zusätzliche Gefahr bedeuten. Aber ich gebe Dir recht, daß man selbst die Gefahr so weit minimieren kann, daß sie vertretbar ist.

Da wäre jetzt interessant, ob das Alleinunfälle (=Radfahrer
hat die Straßenverhältnisse oder seine Fähigkeiten falsch
eingeschätzt) oder Unfälle mit anderen Verkehrsteilnehmern,
v.a. motorisierten gewesen sind. Im letzteren Fall würde ich
als Arbeitgeber eher auf diese einwirken, in ersterem Fall ein
Wintertraining für Radfahrer einführen.

Nein, es geht nur um Unfälle, an denen die Radfahrer selbst „schuld“ sind (Schuld ist hier bewußt in Anführungszeichen gesetzt, da man in dem Zusammenhang eigentlich nicht von Schuld reden sollte). Unfälle zwischen Radfahrern und motorisierten Verkehrsteilnehmern sind glücklicherweise extrem selten.
Weder Training noch Winterausrüstung für die Räder wäre allerdings praktikabel. Wir sind hier im Rhein-Main-Gebiet und es geht um mehrere Tausend Räder, von denen viele von mehreren Personen genutzt werden. Beides wäre kaum zu finanzieren und der Nutzen zumindest fraglich (wenn man es eilig hat…). Die Kosten des Fahrverbots (zusätzliche Arbeitszeit durchs laufen und die Unannehmlichkeit für die Mitarbeiter) stehen in keinem Verhältnis zu den Kosten Deiner Alternativvorschläge.
Technisch sind die Räder aber meist gut in Schuß, sie müssen alle zwei Jahre zum „TÜV“ (und regelmäßig werden Räder mit „abgelaufenem TÜV“ oder mit offensichtlichen Mängeln eingesammelt).
Auch der Winterdienst klappt im Werk ausgesprochen gut. Da gibt es kein Verbesserungspotential.

Da möchte ICH nicht arbeiten.

Nun, bei uns gilt halt: safety first!

Klar, nur ein stehender Radfahrer ist ein sicherer Radfahrer.
Das merken wir bei unserer verkehrspolitischen Arbeit hier in
München auch immer.

Ich hoffe es ist klar geworden, daß es so nicht gemeint ist…

Was meinst Du, wie
schwer es erst die Bauarbeiter haben, die auf den Baustellen
weder Bier trinken noch rauchen dürfen…

Trotz des Smileys weiter hinten: Radfahren dürfte ganz
allgemein und witterungsunabhängig eine deutlich andere
Auswirkung auf die Gesundheit haben als Alkohol und Nikotin,

Auch da hast Du selbstverständlich recht. Ich wollte mit dieser Bemerkung nur deutlich machen, daß Sicherheit gelegentlich sehr unangenehm sein kann…

Unser Arbeitgeber macht sehr viel für die Gesundheit und Fitness der MItarbeiter: entsprechende Angebote zur Ernährung, Betriebssport und seit einiger Zeit die Möglichkeit Fitnesskurse und Studios nahezu kostenlos zu besuchen (dies für alle MA, allerdings in der Freizeit).
Und da für uns (Feuerwehr) körperliche Fitness eine Berufsvorraussetzung ist, geht es sogar noch weiter: von externen Profis durchgeführte Fitnesstests mit Ausarbeitung persönlicher Trainingspläne (während der Arbeitszeit) und halbjährlicher Erfolgskontrolle. Ein Fitnessraum zur Nutzung während der Bereitschaftszeit steht uns auch zur Verfügung. Und selbstredend wird es ausdrücklich begrüßt, wenn MA das Rad für ihren Arbeitsweg nutzen (daß unser Chef ursprünglich mal Sportlehrer war trägt sicher seinen Teil dazu bei…).

Ich hoffe, ich konnte die offensichtlich entstandenen falschen Eindrücke etwas korrigieren :wink:

Gruß Stefan

1 Like

*grins*
kannst du dich auch noch an das komische handzeichen erinnern, das man vor dem anhalten machen sollte? den linken arm richtung boden strecken… oder so ähnlich…

das fand ich auch immer total affig. auch kenn’ ich kaum einen autofahrer, der dieses zeichen kennen würde - geschweige denn drauf achten…

schönen abend
wünscht
tabaiba

hallo,

deine geschichte kommt mir vertraut vor. ich bin auch als einzige aus der klasse durchgefallen, obwohl ich bereits allein mit dem rad auf den strassen unterwegs war. ich habe nicht eingesehen, an einem niedrigen kettcar auf dem weg, das ein auto darstellen sollte, anzuhalten und vorsichtig zu gucken, ob eventuell gegenverkehr kommt, bevor ich dran vorbeifahre. und da ich ein duzendmal an dem ding ohne anzuhalten vorbeigefahren bin…

gruss, Sama,

die noch immer,auch im winter bei schnee,mit dem fahrrad zur arbeit fährt.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Danke euch allem
hi nochmal,

danke für eure Antworten. Die Radfahrerei (Vorbereitung zur Prüfung) auf Eis und Schnee wurde vom Rektor abgebrochen nachdem ein Kind gestürzt ist und ins Krankenhaus musste (Verdacht auf Ellenbodenfraktur, zum Glück letztendlich „nur“ eine Prellung).

Allerdings zeigt mir dieser Vorfall, dass meine Sorge doch nicht ganz unnötig war. Ich bin mal gespannt, was zur Prüfung am 4.12. los ist, falls immer noch Schnee und Eis den Hof bedecken.

Meine Meinung ist, das so eine Prüfung von April bis Oktober stattzufinden hat, basta!

bye

Leo