Fahrtgeld für Dienstreisen, geldwerter Vorteil und Werbungskosten

Hallo Experte(n),

folgender Fall. Ein Arbeitnehmer ist Vertriebler im Außendienst, im Vertrag steht als Arbeitsstelle „Home Office“. Dieser Arbeitnehmer ist mit seinem Privat-PKW öfter auf Dienstreise und erhält 30 cent/km für die dienstliche Wegstrecke.

Was heißt das jetzt für die Einkommenssteuererklärung des Arbeitnehmers? Die Fahrtgelderstattung hat der Arbewitnehmer direkt überwiesen bekommen. Sie taucht nicht auf dem Lohnzettel auf.

Muss der Arbeitnehmer den Betrag nachträglich als geldwerten Vorteil in die Stuererklärung einfließen lassen? Kann er die Dienstfahrten noch als Dienstreise in die Werbungskosten übertragen?

Danke und Gruß,

Tom

Hallo,

man kann diese Fahrkosten nach zwei Optionen berechnen:
Entweder pauschal mit 30ct./km Fahrstrecke.
Oder man weist die tatsächlichen Kosten nach. Dazu muss ein Fahrtenbuch geführt werden.

Da du offenbar kein Fahrtenbuch führst, kannst du:
Entweder kein Geld vom AG bekommen und 30ct/km als Werbungskosten absetzen.
Oder bis zu 30ct/km vom AG steuerfrei bekommen.
Oder aber einen angemesseneren Satz vom AG bekommen und alles, was 30ct überschreitet, versteuern.

Es sollte klar sein, dass über die Höhe der Fahrkosten Buchb zu führen ist.
Wenn der Steuerprüfer in 5 Jahren vorbeikommt und sieht, dass dir im Januar 2018 298€ „Fahrkosten“ überwiesen wurden, dann darf er zu Recht verlangen, dass man ihm zeigt, welche Fahrten das waren.

Nein, denn er hat ja steuerfreien Werbungskostenersatz erhalten. Geltend kann er nur die Werbungskosten machen, die ihm nicht ersetzt worden sind. Vielleicht sind das die Verpflegungsmehraufwendungen.

Vielen Dank für die bisherigen Antworten. Lassen wir noch ein wenig Komplexität einfließen.

Der Arbeitnehmer darf nur einen Monat seine Fahrten beim Arbeitgeber zur Erstattung einreichen. Ergo kann er die Fahrten, für die er keine Erstattung vom Arbeitgeber erhalten hat doch geltend machen, oder?

Sischer dat. Er rechnet z.B.:

Reisekosten (Gesamtjahr) 2.000 €
abzgl. Arbeitgeberersatz 500 €
= Werbungskosten 1.500 €

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Und die anderen Monate zahlt er dieses selbst??? Was ist denn das für ein Scheißladen?