Fahten mit Sondersignal

Behörden & Recht Verkehrsrecht
#1

Hallo und guten Abend,

wurde gerade auf der Autobahn (A99 München) von einem Rettungswagen mit Sondersignal überholt.
So weit so gut, nur war das Fahrzeug ein österreichischer RTW!

Nun die Frage:smiley:arf ein österreichischer RTW in Deutschland mit Sondersignal unterwegs sein?

Meines Wissens nach benötigt man zum Betreiben von Sondersinalen an Fahrzeugen eine Sonderzulassung. Nun wird dieses Fahrzeug natürlich die Zulassung ahben, aber auch in Deutschland?
Ich könnte mir nur vorstellen, dass man sich evtl. bei einem Noteinsatz zum ablürzen de rSTrecke auch mit Sondersignal auf fremden Staatsgebiet bewegen darf. Nur ann ich mir nicht vorstellen, dass ein österreichischer RTW in Deutschland mit dem Fahrzeug einen Nottransport macht. Noch dazu ca. 100 km vond er Staatsgreneze entfernt. Sollte es wirklich ein Nottransport sein, dann wäre der Hubschrauber wahrscheinlich das schneller Transportmittel.

Was meint Ihr?Wer kann mir hier auskunft geben?
Danke Grüße RS99

#2

Servus,

es gibt Transporte, die mit Sonderrechten gefahren werden müssen, auch wenn der Zustand des Pat keinen Hubschraubereinsatz angezeigt macht; auf besonderen Beifall stößt es z.B. regelmäßig, wenn man jemanden mit einer Wirbelsäulenverletzung auf der Vakuummatratze hat und deswegen mit etwa 30 km/h, aber angeschalteter Firmenreklame unterwegs ist.

Unabhängig davon meldet sich jeder RTW oder KTW, der irgendwo z.B. mit einer Überführung unterwegs ist, jeweils bei der LeiSte an und ab, in deren Gebiet er sich grade befindet. Wenig wahrscheinlich, aber immerhin auch nicht unmöglich, dass die Kollegen aus Österreich auf der leeren Rückfahrt von eine Überführung zufällig wenige Minuten von einem Notfall z.B. auf der Autobahn entfernt waren: Wenn der Mann auf der LeiSte plietsch genug war, hat er sie da hingeschickt, bevor er von irgendwo eine Viertelstunde entfernt einen RTW aufgetrieben hätte - im Notfall ist Geschwindigkeit wichtiger als Staatsangehörigkeit.

Bonus Track: Wenn wir mit dem KTW, damals Bulli II mit 50 PS, heillos mit allem möglichem Material überladen und mit großer Mühe auf ebener Strecke auf 80 km/h zu bringen, von Braunschweig zur MHH Hannover auf der A 2 unterwegs waren, weisungsgemäß mit Tröte an, hätte ich jedesmal liebend gerne die Firmenreklame abgeschaltet, wenn die Vierzigtonner links an uns vorbeizogen, meistens mit entsprechenden Gesten der Fahrer…

Und zu Deiner Beruhigung: Fahrt mit Sonderrechten wird vom Fahrtenschreiber aufgezeichnet - nur, damit schneller Feierabend wird, schaltet keiner die Firmenreklame an.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

#3

Moeglicherweise hatten sie ein lebendiges einzelnes Herz grenzueberschreitend zu transportieren.

#4

Servus,

macht man das nicht per Helikopter?

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

#5

Hallo,

Deutschland hat jede Menge Abkommen über den grenzüberschreitenden Rettungsdienst, mit Sicherheit auch mit Österreich (hab keine Lust das jetzt rauszusuchen), von daher gehe ich davon aus, dass der RTW rechtmäßig mit Sonderzeichen fuhr.

Dort wo ich wohne - Nahe der CZ-Grenze - ist es gang und gäbe, dass der deutsche Rettungswagen (er braucht nur 2 Minuten) zu Notfällen nach Tschechien fährt, der tschechische Rettungswagen würde mindestens 30 Minuten brauchen und käme sicherlich oft zu spät.

Gruss

P.

#6

Morgen,

es gibt Transporte, die mit Sonderrechten gefahren werden
müssen, auch wenn der Zustand des Pat keinen
Hubschraubereinsatz angezeigt macht; auf besonderen Beifall
stößt es z.B. regelmäßig, wenn man jemanden mit einer
Wirbelsäulenverletzung auf der Vakuummatratze hat und deswegen
mit etwa 30 km/h, aber angeschalteter Firmenreklame unterwegs
ist.

Bin selber schon so transportiert worden. Von Landshut nach München mit 2 gebrochenen Wirbeln (Motorrad!)
Aber die ganze Fahrt ohne blau.
War ja nur ein normaler Transport.

Unabhängig davon meldet sich jeder RTW oder KTW, der irgendwo
z.B. mit einer Überführung unterwegs ist, jeweils bei der
LeiSte an und ab, in deren Gebiet er sich grade befindet.
Wenig wahrscheinlich, aber immerhin auch nicht unmöglich, dass
die Kollegen aus Österreich auf der leeren Rückfahrt von eine
Überführung zufällig wenige Minuten von einem Notfall z.B. auf
der Autobahn entfernt waren: Wenn der Mann auf der LeiSte
plietsch genug war, hat er sie da hingeschickt, bevor er von
irgendwo eine Viertelstunde entfernt einen RTW aufgetrieben
hätte - im Notfall ist Geschwindigkeit wichtiger als
Staatsangehörigkeit.

Das hört sich natürlich ganz logisch an.

Und zu Deiner Beruhigung: Fahrt mit Sonderrechten wird vom
Fahrtenschreiber aufgezeichnet - nur, damit schneller
Feierabend wird, schaltet keiner die Firmenreklame an.

Ne, dass ist mir klar. War selber schon 10 Jahre mit Sonderrechten unterwegs. Mir ist auch klar, dass sich die Polizei nichts elber Sonderrechte gibt um schneller zur / zum : Feierabend, Leberkassemmel odewr so kommt.

Darum ging es mir nicht.

Das ganze hat mich eigentlich nur verwundert, da es 100 km bis zur Grenze sind und alle Transporte die mir einfielen, welche Sonderrechte verlangen, schneller mit Hubschrauber oder so gehen.

Danke Grüße
RS99

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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#7

Mahlzeit,

Deutschland hat jede Menge Abkommen über den
grenzüberschreitenden Rettungsdienst, mit Sicherheit auch mit
Österreich (hab keine Lust das jetzt rauszusuchen), von daher
gehe ich davon aus, dass der RTW rechtmäßig mit Sonderzeichen
fuhr.

ok.

Dort wo ich wohne - Nahe der CZ-Grenze - ist es gang und gäbe,
dass der deutsche Rettungswagen (er braucht nur 2 Minuten) zu
Notfällen nach Tschechien fährt, der tschechische
Rettungswagen würde mindestens 30 Minuten brauchen und käme
sicherlich oft zu spät.

Ja aber hier ist es München und ich glaube nicht das ein RTW mit Kennzeichen IL = Innsbruck Land, schneller am UNfallort ist als ein RTW aus Deutschland. (Innsbruck - München sind mal schlappe 160 km)

Grüße RS99

Gruss

P.

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#8

Mahlzeit,

macht man das nicht per Helikopter?

oder zumindest mit einem schnelleren Fahrzeug als einem umgebauten Mercedes 300 D.

Grüße RS99

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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#9

Hallo,

Darum ging es mir nicht.

Das ganze hat mich eigentlich nur verwundert, da es 100 km bis zur Grenze sind und alle Transporte die mir einfielen, welche Sonderrechte verlangen, schneller mit Hubschrauber oder so gehen.

Damit es mit einem Hubschrauber schneller geht, muss der natürlich erstmal starten können, an dem einen Krankenhaus oder am Unfallort landen, dort wieder starten und dann auch wieder am Krankenhaus landen können. Das ist durchaus nicht immer und überall gegeben. Und es gibt auch Patienten die schlicht nicht flugfähig sind bzw. die Abwägung zwischen Zeitgewinn und Risiko, dann zur Entscheidung für den Landweg führen. Letztlich ist das natürlich auch eine Kostenfrage. Insofern kann es schon sein, dass auch für längere Strecken ein Krankenwagen in Frage käme. Am naheliegensten wäre wohl eine Sekundärverlegung in eine Spezialklinik für was auch immer.

Daneben könnte ich mir auch vorstellen, dass sich auch mal ein Landkreis einfach ein Fahrzeug ausleiht, um den Rettungsdienst sicherzustellen. Bei den Not- und Bereitschaftsärzten ist es ja auch so, dass die nicht zwangsläufig aus der Region kommen. Insofern könnte es viele Gründe geben, warum da ein ausländischer Krankenwagen mit Sondersignal auch weiter von der Grenze weg bei uns unterwegs ist.

Grüße

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#10

Guten Morgen,

sicher würde es in den meisten Fällen mit dem Hubschrauber schneller gehen, aber wie ElBuffo schon schrieb, ist die Indikation nicht immer ganz einfach.

Meine 2 (streckenmäßig) längsten Fahrten unter Sonderrechten war einmal von Davos (CH) nach Lörrach (ca. 300km). Diese Fahrt fand unter Arztbegleitung statt und dieser hat die Sondersignalfahrt angeordnet und mit den schweizer Behörden abgesprochen. Die zweite Fahrt fand von Kassel nach Hamburg statt (ebenfalls gute 300km). Die Dame bekam ein neues Organ und dieses war in HH gefunden worden. Somit wurde die Dame mit Sonderrechten ebenfalls in einem Hoch-Lang (250 Turbodiesel) nach Hamburg gefahren.

Von den Kostenseite her gesehen ist der bodengebundenen Transport sicher günstiger und für die Patienten auch schonender gewesen als ein Hubschraubertransport.

Grüße, Harry

#11

Hallo,

Ja aber hier ist es München und ich glaube nicht das ein RTW
mit Kennzeichen IL = Innsbruck Land, schneller am UNfallort
ist als ein RTW aus Deutschland. (Innsbruck - München sind mal
schlappe 160 km)

es muss den Sonderrechten ja nicht unbedingt ein akuter Unfall zugrundeliegen, vielleicht war der RTW auch auf dem Weg zu einer Spezialklinik.

Das, was wir hier machen, ist ein Wettraten; ohne Kenntnis des Einzelfalles kann man nur sagen, dass solcherart Fahrten grundsätzlich möglich sind.

Gruss

P.

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#12

Danke das sind natürlich logische Erklärungen

Grüße RS99

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#13

@ alle antwortenden
Hallo an alle,

Danke für eure antworten. Die haben mir weitergeholfen.

Mir ist auch klar, dass man nicht für diesen einen Fall feststellen kann warum dieser Wagen mit Sondersignal unterwegs war.
Mir ging es nur darum, ob es überhaupt die rechtliche Grundlage dafür gab / gibt.

Danke

RS99